Gibt's unnötige Tiere in der Nahrungskette?

9 Antworten

Hallo thinkoffname

Ersetze nötig bitte wichtig, denn Evolution ist eine dezentrale, die jede Spezies für sich durchmacht und nicht als großes und ganzes nach irgendeinem Plan erfolgt.

Das Ökosystem ist im Prinzip ja nur ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Lebewesen mit ihrem Lebensraum und in dieses spielen die meisten Arten irgendwie ein, sei es als Nahrungquelle, als Polulationskontrolle, als Symbiose mit gegenseitigem Nutzen oder aber um irgendwas abzubauen und zu verwerten.

Diese Beziehungen haben sich über Jahrmillionen entwickelt und Lebewesen haben sich in ihrere Evolution natürlich auch auf Gegebenheiten bei anderen Lebewesen hin entwickelt, dadurch sind viele Abhängigkeiten entstanden, deswegen ist das Ökosystem überhaupt erst so empfindlich.

Bei den meisten Arten kann eine Ausrottung üble Folgen haben weil z.b. Wölfe in Mitteleuropa schon vor Jahrhunderten ausgerottet wurden würde das Ökosystem in den Wäldern ohne Jäger aus den Fugen geraten.

Es gibt einige Tiere deren Ausrottung dem Ökosystem nicht schaden oder sogar nutzen würde, die sind hauptsächlich Parasiten die das Ökosystem ausnutzen ohne selber einen Beitrag, insbesondere sind das Endoparasiten die in einem anderen Lebenwesen leben wie z.b. Bandwürmer oder Plasmodien (Malaria Erreger) diese sind in jedem Fall verzichtbar, denn sie können bedingt durch die Lebensweise in anderen Lebewesen für die Natur nur wenige Beiträge leisten.

Möglicherweile lassen sich aber selbst aus Endoparasiten mit moderner Forschung Nutzen ziehen, viele Endoparasiten maskieren sich z.b. vor dem Immunsystem des Wirtes, hier könnte man möglicherweise Erkenntnisse gewinnen, die man dann z.b. zur Bekämpfung der Abstoßung nach Transplantationen einsetzen könnte.

Bei Exoparasiten sieht es mitunter anders aus, viele dieser Arten leisten neben ihrer Lebensweise als Parasit mitunter einen großen Nutzen für das Ökosystem z.b. wäre die Ausrottung von Mücken für manche andere Spezies mitunter ein großes Problem für Arten die diese fressen.

LG

Darkmalvet

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologie Leistungskurs außerdem Hobby

"Wichtig" und "unnötig" sind wertende Begriffe. Die Natur nimmt aber keine Bewertung vor. In ihr geht es nur um Anpassung und ums Überleben. Tiere und Pflanzen suchen sich einen Platz im Ökosystem, um dort möglichst effizient zu überleben und ihr Erbgut an die nächste Generation weiterzugeben. Dabei treten sie in Beziehung mit anderen Organismen, die wie folgt aussehen können:

  • Konsumentenverhältnis (Jäger-Beute-Beziehung bzw. Parasit-Wirt-Beziehung)
  • Symbiotisches Verhältnis
  • Konkurrenzverhältnis

Besonders komplex ist das Netz aus Jägern und ihrer Beute - hier kann eine ganz geringe Veränderung in den Beständen der einen Spezies für eine andere Spezies entweder sehr günstig oder katastrophal sein. Noch extremer ist es bei Smbiontenbeziehungen: Hier kann der eine Teil manchmal ohne den anderen nicht überleben und ist von ihm auf Gedeih und Verderb abhängig. Dein Beispiel mit den Bienen und den Blütenpflanzen wäre so eine Beziehung, da sich diese Pflanzen nicht ohne Hilfe fortpflanzen können.

Konkurrenzbeziehungen entstehen meist dann, wenn eine Spezies in den Lebensraum einer anderen, sehr ähnlichen Spezies eindringt und mit ihr um Nahrung und Brutplätze konkurriert. Ein solches Verhältnis geht selten lange gut, und es ist die Regel, dass einer der Konkurrenten sich fix eine neue ökologische Nische suchen muss oder von dem anderen verdrängt wird, also ausstirbt.

Allerdings gibt es natürlich auch Tiere und Pflanzen, die nebeneinander existieren, ohne für den anderen eine Rolle zu spielen. Ein Karpfen hat zum Beispiel keinen Nutzen, aber auch Schaden von einem Pferd, dass auf der Weide neben seinem Teich grast. Pferde sind für den Karpfen genauso unnötig und unwichtig wie Karpfen für das Pferd. So können auch für uns Menschen einige Tierarten unnütz und unwichtig erscheinen. Das bedeutet aber nicht, dass sie nicht ebenfalls teil eines komplexen Netzes sind. Und möglicherweise steht das "unnötige" Tier oder die "unwichtige" Pflanze ja in einem besonderen Verhältnis zu einem anderen Lebewesen, das wiederum für den Menschen selbst oder eines seiner Nutztiere oder eine seiner Nutzpflanzen wichtig werden kann.

Wie du siehst, hat tatsächlich jedes Tier und jede Plfanze eine Rolle, die sie speilen, um überleben zu können. Denn sie müssen dieses Spiel nun einmal spielen, sonst sterben sie aus. Und irgendwie hängt tatsächlich alles miteinander zusammen.

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
chog77  09.12.2016, 19:52

Danke für deine tolle Antwort über ökologische Beziehungen.

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Der Bandwurm dürfte ein ausgeprochen unnötiges Tier sein, schließlich schädigt er nur,dient keinem Tier als Nahrungsquelle. Niemand in der Tier,- und Menschenwelt würde gerade diesen widerlichen "Gesellen" vermissen.

Jedes Tier ist wichtig Da jedes Tier entweder frisst und/oder gefressen wird und damit zum Ökologischen Gleichgewicht beiträgt

Auch Quallen haben ihre Daseinsberechtigung im Meer, sie werden in manchen Ländern auch gegessen (ich kenne solche Quallenspeisen aus China).

Ansonsten gibt es grundsätzlich keine unnötigen Tiere. Ich denke mal, das einzige unnötige Säugetier auf der Erde ist der Mensch.

MarkusPK  09.12.2016, 19:45

Ich denke mal, das einzige unnötige Säugetier auf der Erde ist der Mensch.

Das sehen Ratten, Tauben, Bussarde, Krähen, Möwen, Wildschweine und Füchse sicher ein wenig anders. =)

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