Gibt es "Menschen Rassen"?

Das Ergebnis basiert auf 12 Abstimmungen

Ja 58%
Nein 42%

8 Antworten

Nein

Neben dem Rasse-Denken gibt es auch noch, und wesentlich komplizierter, das Stammes-Denken. In Afrika besonders vertreten. Außerdem noch etliche indigene Völker, die in die anderen Schemata nicht so ganz reinpassen wollen.

Es wird immer wieder Verrückte geben, die körperliche Merkmale zum Anlass von Stammesfehden oder ethnischen Säuberungen nehmen.

Daher ist man inzwischen davon abgekommen, Menschen unter solchen Gesichtspunkten zu betrachten.

Es macht ja eigentlich auch nur bei Haustieren Sinn, von Rassen zu sprechen, weil man da nicht "die Katze im Sack kaufen" will und meist nach dem Augenschein geht. Wobei man inzwischen weiß, dass "reinrassige" Tiere gesundheitlich viel weniger widerstandsfähig sind als Mischlinge.


mulan  21.12.2017, 14:11

Die Rasseneinteilung der Menschen ist eine neuzeitliche Erfindung von Leuten, die an eine Überlegenheit der eigenen sog. Rasse glaubten, worauf ja u.a. auch das Kolonialdenken fußt. Man muss der unterlegenen erstmal Kultur beibringen usw. Man könnte endlos schreiben zur Sache.

Ich machs hier kurz: Ich ziehe es vor zu sagen, dass es verschiedene Menschentypen gibt, die man ja an gewissen Äußerlichkeiten festmachen kann. Aber diese Äußerlichkeiten drücken ja nur die Vielfalt der Menschheit aus, nicht aber irgendwelche Fähigkeiten oder sonstige Dinge, die manche Zeitgenossen gerne behaupten. Es ist heute noch immer so, dass es Menschen gibt, die einem Afrikaner nicht zutrauen, Wissenschaftler oder sonstwie ein großer Geist zu sein. Vor nicht allzu langer Zeit ist einem britischen Nobelpreisträger für Wissenschaften selbiger abgenommen worden, weil der der Meinung öffentlich war, dass Afrikaner prinzipiell weniger Intelligenz hätten usw. ... Der unslige arrogante Kolonialgedanke ist immernoch da.

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Nein

Beim Thema Rasse und Rassismus handelt es sich um „verwickelte Verhältnisse, in denen biologische und politische Bedeutungen sich erst gegenseitig Sinn verleihen und entsprechend schwer zu entwirren sind. Das ist noch zurückhaltend formuliert. Rassenfragen führen unweigerlich auf vermintes Gelände. Deutschsprachige Soziologen machten einen großen Bogen darum, weil sie das Problem allenfalls an den Rändern der Gesellschaft verorten, als Marotte einiger weniger Altnazis oder desintegrierter Jugendlicher.

Also ein schwieriges Thema.

Die Menschen sind verschieden. Kann man deshalb von Rassen reden? - Leben & Gene - FAZ

http://m.faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/gibt-es-menschliche-rassen-13917542.html

Die Unterteilung in Rassen ist mittlerweile veraltet, vor allem weil sie

1. Als unlogisch und unhaltbar bewiesen wurde

2. damals dazu diente, den weißen Mann als dominierend über vermeintlich untergeordnete Menschen zu positionieren.

Rein evolutionsbiologisch gibt es keine Rassen, sondern eine Rasse mit unterschiedlichen Ausprägungen.


halloo456  21.12.2017, 10:26

Also gibt es auch keine Hunderassen ? Sondern nur unterschiedliche Ausprägungen?

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ScharldeGohl  21.12.2017, 10:28

Nein, bei Hunden gibt es unterschiedliche Rassen.

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halloo456  21.12.2017, 10:32
@ScharldeGohl

Aha, ich sage es ja nur ungerne aber wir Menschen sind Tiere. Also ist der Mensch das einzige Tier, dass keine Rassen hat? Findest du dies nicht selbst bissl komisch.

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ScharldeGohl  21.12.2017, 10:32

Im Streit um diesen Rassenbegriff steht biologisch nicht in Frage, daß es genetisch bedingte Unterschiede zwischen Menschen gibt. Fraglich ist aber, ob das biologische Konzept der Rasse und die mit ihm verbundenen Kategorien geeignet sind, die augenfällige Vielfalt der Menschen angemessen zu erfassen. Im Sinne der zoologischen Systematik bilden alle heute lebenden Menschen eine einzige Art. Angehörige aller Populationen können sich unbegrenzt fruchtbar miteinander paaren (Fortpflanzung, Fruchtbarkeit, sexuelle Fortpflanzung). Der Terminus Rasse ist in der Zoologie kaum mehr gebräuchlich. Er wird durch den Terminus Unterart fast vollständig ersetzt (trinäre Nomenklatur). Die Einteilung von vielgestaltigen Arten in Unterarten macht selbst bei Tieren häufig Schwierigkeiten und ist mit willkürlichen Entscheidungen verbunden. Wie bei anderen Arten hat man auch bei Homo sapiens versucht, Unterarten oder Rassen zu unterscheiden. Nach der zoologischen Nomenklatur ist dies weder bei anderen Lebewesen noch beim Menschen biologisch gefordert, d.h., es gibt keine Vorschrift, unterhalb der Art Taxa (Taxon) zu bilden. Dies hat einen klaren Grund in den Lebewesen selbst: Zwar gehört jeder sich zweielterlich (biparental) fortpflanzende Organismus zwangsläufig einer Fortpflanzungsgemeinschaft an, und damit zu einer biologischen Art. Die Unterscheidung von Unterarten oder Rassen aber ist eine Sache der Zweckmäßigkeit, die für verschiedene Arten je nach der erfaßbaren Populationsdifferenzierung ganz unterschiedlich zu beurteilen ist. Beim Menschen wurden beinahe so viele Rassensystematiken aufgestellt, wie es Wissenschaftler gibt, die sich mit dem Problem befaßt haben. Die Anzahl der unterschiedenen „Rassen“ reicht dabei von 3 bis über 200. Ein großer Teil der traditionell zur Klassifikation von Menschenrassen herangezogenen Merkmale scheint unter bestimmten Bedingungen einen selektiven Vorteil zu bieten. Es sind Merkmale der Körperoberfläche, die vor relativ kurzer Zeit unter den jeweiligen Umweltbedingungen herausgebildet worden sind (Oberflächenmerkmale). So ist die Pigmentierung der Haut abhängig von der durchschnittlichen Einstrahlung von UV-Licht (Hautfarbe, Ultraviolett), das Verhältnis zwischen Körperoberfläche und -volumen steht in Zusammenhang mit der Thermoregulation (Temperaturregulation), das Kraushaar (Haar [Abb.]) wird als Luftpolster zum Schutz des Gehirns vor Überhitzung gedeutet („natürlicher Tropenhelm“; Haarkleid), die Lidfalte (Mongolenfalte) als Schutz vor Licht, Schnee, Sand usw. Weitere Merkmalsunterschiede (Lippenbreite, Augenform [facial attractiveness], Körper-Gestalt) könnten durch „sexuelle Selektion“ herausgebildet worden sein. Selektionsbedingte Merkmale sind ungeeignet, genetische Verwandtschaftanzuzeigen, da sie, wie die dunkle Hauttönung in den äquatorialen Gebieten aller Kontinente, parallel herausgebildet sein können (Funktions-Ähnlichkeit: Konvergenz; Rassengenese). Die so erfaßten Merkmale und Merkmalskombinate sind von vielen Genen und Umweltfaktoren bedingt, so daß ihre genetische Basis bis heute unklar ist 

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Nein

Sehr eindeutig und logisch begründet äußert sich die Autorin Elisabeth Hamel zum Begriff Rasse bei Menschen in ihrem Werk "Das Werden der Völker in Europa" von Seite 341 bis 347. Biologischer Aspekt, politischer Aspekt und forensischer Aspekt. Ein Reinschauen lohnt sich!

Nein

... nicht von Natur aus - nur Träger von Merkmalen. Es ist jedoch möglich diese in Rassen einzuteilen.