Gibt es heute immer noch verschiedene Arten von Menschen?
Vorneweg: Nein, die Frage ist NICHT rassistisch gemeint. Alle Menschen sind gleich viel wert.
Zum besseren Verständnis hier der Unterschied zwischen Art und Rasse: Tiere, zu denen wir Menschen auch gehören, werden eingeteilt in SKOFGA (Stamm, Klasse, Ordnung, Familie, Gattung, Art). Ich nehme mal das wohl bekannteste Beispiel, den Wolf. Wölfe bilden die Gattung Canis lupus. Es gibt aber noch ganz viele verschiedene Arten von Wölfen, z. B. der Eurasische oder der Kaspische Wolf. Vor 10 - 100.000 Jahren ist dann eine neue Wolfsart auf den Plan getreten: der Haushund. Mit der Zeit haben wir gemerkt, dass Hunde sehr vielfältig sind, und haben mit dem Züchten angefangen. Und zwar nach Standards, die wir selbst willkürlich festgelegt haben und theoretisch jederzeit ändern könnten. Beispiel Mops: Möpse sind klein, haben einen runden Kopf und eine platte Schnauze. Würden wir jetzt aber beschließen, dass Möpse eine normale Schnauze haben, wären fast alle Möpse dieser Welt plötzlich keine Möpse mehr.
Lange Rede, kurzer Sinn: Arten sind natürlich, Rassen sind menschengemacht.
Vom Menschen gab es bekanntlich auch verschiedene Arten, wie eben z. B. den Homo sapiens oder den Neandertaler. Die verschiedenen Arten haben sich nach und nach in der ganzen Welt verbreitet, als letztes bekanntlich der Homo sapiens. Wissenschaftler vermuten jedoch, dass sich der Homo sapiens auf seinen Wanderungen mit den bereits dort lebenden Menschen gepaart hat. Ja, bei den meisten Tierarten sind solche "Mischlinge" nicht zeugungsfähig, aber es wäre nicht das erste Mal, dass sich der Mensch von anderen Tieren unterscheidet. Jedenfalls müssten bei solchen Paarungen doch immer neue Arten entstanden sein, oder?
4 Antworten
Mit dem Neandertaler gab es für einen kurzen Zeitraum Begegnungen.
Da in unserem Genom auch ein kleiner Prozentsatz des Neandertaler-Genoms enthalten ist, muss es zu Paarungen zwischen Neandertaler und Homo Sapiens gekommen sein.
Ich verstehe deine Frage. Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass es Zwei Arten von Mensch gleichzeitig gibt, da die Evolution uns bestimmt. Wir Menschen ändern uns mit der Zeit- äußerlich als auch im Bewusstsein. Nach ein paar Hundert oder Tausend Jahren werden die Menschen vielleicht ganz anders sein als wir
Es gab Begegnungen zwischen dem Homo sapiens und anderen Menschenarten, das ist so gut wie sicher.
Außerdem gibt es von fast allen Tieren mehrere Arten gleichzeitig. Die wichtigere Frage ist nur, ob sie sich begegnen. Damit die eine Art die andere verdrängen kann, müssen sie sich sogar begegnen.
Natürlich gibt es verschiedene Menschenrassen. Ein Europäer ist kein Afrikaner. Ein Araber ist kein Asiate. Wir sind alle Menschen, wir sind alle eine Familie, aber man kann ja nicht so tun, als ob es keine Menschenrassen geben würde, das ist Schwachsinn, mehr nicht.
Ich glaube nicht, dass der heutige Homo Sapiens noch was mit Neandertaler-Genen zu tun hat. Es gibt vereinzelt Menschen, die paar Prozent in sich tragen, sind aber eine Minderheit. Von daher gibt es für mich heute nur mehr den Homo Sapiens.
Ich habe nichts anderes behauptet. Dass es aber Menschen mit ein paar Prozent Nedandertaler-Genen gibt, heißt dennoch, dass es vor etwa 40000 Jahren einmal kleine Schnittmengen gab.
Ich habe nichts anderes behauptet.
Ist mir bewusst, ich habe dich nicht korrigiert, sondern nur meine Meinung kommentiert.
Lies die Frage nochmal. Vor allem den Unterschied zwischen Art und Rasse.^^
Hallo,
Es geht hier mit der Systematik schon in deiner Frage, und dann noch schlimmer in den Antworten ziemlich durcheinander:
Carl von Linné hat in der Biologie das System der Binären Nomenklatur eingeführt.
https://www.spektrum.de/lexikon/biologie-kompakt/binaere-nomenklatur/1498
Demnach wird eine Art mit zwei Begriffen bezeichnet wie: Canis lupus; Wolf (einschließlich Haushund), oder Homo sapiens; (moderner) Mensch. Der erste der beiden Begriffe bezeichnet die Gattung. Innerhalb einer Gattung kann es, muss es aber nicht, verschiedene Arten geben. Hier zB die Gattung Canis:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wolfs-_und_Schakalartige
Haushund und Wolf bilden also keine Gattung (die Gattung Canis umfasst noch weitere Arten), werden aber von den Biologen noch zur selben Art, Canis lupus, gezählt. Haushunde sind durch gezielte Zuchtwahl aus der Wildform entstanden. Die durchaus sehr verschiedenen Formen von Haushunden, die der Mensch herausgezüchtet hat, werden als Rassen bezeichnet. Das ist die einzige heute noch teilweise gebräuchliche Verwendung dieses Begriffes: durch gezielte menschliche Zucht entstandene verschiedene Formen einer Haustierart werden als Rassen bezeichnet. (Wer dies als Schwachsinn bezeichnet, dem sei empfohlen, seine höhere Erkenntnis an den Universitäten durchzusetzen, nicht hier, bei uns Laien, wir müssen mit dem leben, was uns die Fachleute sagen!)
Wissenschaftlich allgemein anerkannt ist, dass es nur eine rezente (= heute lebende) Art der Gattung Homo gibt, nämlich Homo sapiens. Soweit ich weiß, ist die genetische Variabilität dieser Art extrem gering, viel geringer als bei anderen Arten, weil wir vor ca. 100 000 Jahren beinahe ausgestorben wären. Nur ganz wenige überlebten damals, und alle Menschen, die heute leben, gehen auf diese wenigen zurück. Gerade bei so einer Art mit einem so extrem engen Verwandschaftsgrad finde ich es besonders sinnlos, verschiedene Formen, "Rassen", was auch immer herausdifferenzieren zu wollen.
Meine persönliche Meinung:
Genetische Unterschiede lassen sich finden. Es ist heute ja leicht möglich, anhand des genetischen Fingerabdrücken ein einzelnes Individuum zu identifizieren, ja sogar von seinen Geschwistern und Eltern zu unterscheiden. So kann man sicher auch bestimmen, ob eine Person Menschen die aus einem bestimmten Teil der Erde stammen ähnlicher ist als solchen aus einem anderen. Aber das sind eben winzige Unterschiede, die wir heute feststellen können. Unsere Wahrnehmung ist da sogar mindestens genauso scharf: ich traue mir zu, bei Vertretern meiner eigenen Art eine Familienähnlichkeit ohne weiteres zu erkennen! Das zeigt aber nur, dass wir bei der eigenen Art eben besonders scharf hinschauen, das ist ja auch besonders bedeutend für uns. Das, was wir als besonders wichtige Merkmale wahrnehmen, ist halt das, was uns bei der Unterscheidung besonders hilft, und muss mit Genetik gar nichts zu tun haben. Wäre es nicht unsere eigene Art, würden wir unsere Vorfahren genauso fein in Homo sapiens, Homo neanderthaliensis, Homo erectus,... unterteilen?
Darum geht es doch bei der Frage überhaupt nicht.