Gibt es für Schutzklasse 2 Elektrogeräte eine Mindest-IP-Schutzart?

6 Antworten

Grundsätzlich gilt erst einmal die doppelte Isolierung, d.h. alle von außen zugänglichen elektrisch leitfähigen Teile müssen vom Innenleben des Gerätes isoliert sein. Also Gehäuseschrauben in Gewinden aus durchgehenden Kunststoffhülsen oder Mixerstäbe und Bohrfutter in Aufnahmen und Ritzeln aus Kunststoff.

Für Lüftungsschlitze gilt die Fingersicherheit. Ein Kind darf nicht mit den kleinsten Fingern ohne Hilfsmittel so weit in das Gerät gelangen können, dass ein Stromschlag möglich ist.

Die Schutzklasse ist somit nicht von der Schutzart abhängig. Wasser und Staub haben nichts mit der Fingersicherheit zu tun.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Industrieelektriker (Betriebstechnik)

so aus dem Bauch heraus würde ich sagen IP 30 oder 31.

Das wäre Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern größer 2,5 mm bzw im Falle von IP 31 Tropfwasserschutz.

Das Konzept der Schutzisilierung sieht ja vor, dass im Fehlerfall keine Gefahr besteht, dass spannungsführende Teile berührt werden können.

Bei den Schutzklassen IP 1x oder 2x die das Eindringen von Fremdkörpern von 50 mm bzw. 12 mm noch zu lassen, wäre mir das Risiko zu groß, dass ein eindringendes, elektrisch leitendes Werkzeug einen Körperschluss zur Folge haben könnte.

bei einem geerdeten Gerät (Schutzklasse I) hat man ja immernoch die "Gewissheit" dass der Strom über das Gehäuse abgeleitet wird, wenn das Werkzeug das Gehäuse berührt.

lg, Anna

https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzklasse_(Elektrotechnik)

Betriebsmittel mit Schutzklasse II haben eine verstärkte oder doppelte Isolierung in Höhe der Bemessungsisolationsspannung zwischen aktiven und berührbaren Teilen (VDE 0100 Teil 410, 412.1). Sie haben meist keinen Anschluss an den Schutzleiter. Wenn sie eine elektrisch leitende Oberfläche oder leitfähige berührbare Teile haben, so sind diese durch eine verstärkte oder doppelte Isolierung von spannungsführenden Teilen getrennt und weisen einen Berührstrom auf, der 0,5 mA[3] nicht überschreitet.

Zum Anschluss beweglicher Geräte der Schutzklasse II werden meist Stecker verwendet, die über keinen Anschluss für den Schutzleiter und keinen Schutzleiter verfügen. Bei einem großen Betriebsstrom werden in Deutschland und Österreich Konturenstecker, in der Schweiz und Liechtenstein T11- oder T21-Stecker verwendet. Bei kleinen Strömen bis zu 2,5 A werden in Europa Eurostecker verwendet.

Wird ein Kabel mit Schutzleiter verwendet, darf dieser nicht an das Gehäuse angeschlossen werden und muss wie ein aktiver Leiter behandelt werden (VDE 0100 Teil 410, 412.2.2.4). Beispiel: Industriestaubsauger mit Schukosteckdose am Gerät.

Betriebsmittel dieser Schutzklasse müssen mit „Schutzklasse II“ gekennzeichnet sein (VDE 0100 Teil 410, 412.2.1.1).

Kleosa 
Fragesteller
 25.12.2021, 20:51

Keine hinreichende Antwort auf die konkrete Frage. Wobei der erste Satz die Schutzhöhe definiert. Wo liegt denn die Bemessungssisolationsspannung bei 230 V Verbrauchern ?

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Gluglu  25.12.2021, 20:59
@Kleosa

Die Antwort war durchaus passend aber wenn man als Laie eine fachliche Antwort nicht versteht, sollte man nicht die Schuld demjenigen geben, der die Frage richtig erklärt hat sondern sich an die eigene Nase fassen!

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newcomer  25.12.2021, 21:02
@Kleosa

Wo liegt denn die Bemessungssisolationsspannung bei 230 V Verbrauchern ?
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Da muss erst bewertet werden in welchen Raum der Einsatz ist. In Küche die manchmal sehr feucht ist oder Wohnzimmer.
Davon hängen auch Kriechstrecken usw ab

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newcomer  25.12.2021, 21:03
@newcomer

https://de.wikipedia.org/wiki/Kriechstromfestigkeit

Die Kriechstromfestigkeit kennzeichnet die Isolationsfestigkeit der Oberfläche (Kriechstrecke) von Isolierstoffen, insbesondere unter Einwirkung von Feuchtigkeit und Verunreinigungen. Sie definiert den maximalen Kriechstrom, der sich unter genormten Prüfbedingungen (vorgegebene Spannung, Leitschichtmaterial) in einer definierten Prüfanordnung (Elektrodenabstand, Elektrodenform) einstellen darf.

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newcomer  25.12.2021, 21:05
@newcomer

https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzart

Die Schutzart gibt die Eignung von elektrischen Betriebsmitteln (zum Beispiel GerätenLeuchten und Installationsmaterial) für verschiedene Umgebungsbedingungen an, zusätzlich den Schutz von Menschen gegen potentielle Gefährdung bei deren Benutzung. Schutzarten sind IP00 bis IP6K9K (ISO 20653) bzw. IP69 (DIN EN 60529).

Die Schutzart ist von der elektrischen Schutzklasse zu unterscheiden. Während die Schutzart den Schutz aktiver Teile gegen Berührung, Eindringen von Fremdkörpern und Wasser sowie die Stoßfestigkeit definieren (sog. Gehäuseschutz), beschreibt die Schutzklasse Maßnahmen gegen gefährliche Spannungen an berührbaren, betriebsmäßig nicht unter Spannung stehenden leitfähigen Teilen von Betriebsmitteln.[1]

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newcomer  25.12.2021, 21:05
@newcomer

Elektrische und elektronische Geräte und Betriebsmittel müssen je nach Aufstellort und -bedingungen mit einem Gehäuse vor dem Eindringen von Schmutz, Staub, Wasser oder auch Körperteilen und Gegenständen geschützt werden, um Gefährdungen von Personen oder den Ausfall z. B. durch Wasser, Korrosion oder evtl. leitfähigen Schmutz zu verhindern. Auch die mechanische Beanspruchung durch Stoßeinwirkung muss für eine zuverlässige Funktion und sicheren Gebrauch verhindert werden. Hiefür ist in Form der IP-Schutzarten eine Gruppeneinteilung vorgenommen worden, die die Auswahl von Geräten und Gehäusen entsprechend den Einsatzanforderungen erleichtert.

Die Prüfverfahren für die IP-Schutzarten versuchen, gängige Störeinflüsse nachzubilden. So ist IP2X mittels eines nachempfundenen Fingers zu überprüfen, IP3X stellt einen Schutz gegen den Zugang mit werkzeugähnlichen Gegenständen dar, IP4X bietet Schutz gegen das Eindringen z. B. von einem Draht oder ähnlichem. Es werden IP-Prüfsondensets eingesetzt, um nachzuweisen, dass kein Zugang zu bestimmten Teilen möglich ist.

Die zweite Ziffer beschreibt den Schutz gegen Wasser, weil dieses besonders gefährlich für elektrische Anlagen ist.

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Kleosa 
Fragesteller
 25.12.2021, 21:28
@newcomer

Letzten eine Schlag bekommen weil Elektrobohrer ein leitfähige Getriebeabdeckung hat, wo keine Schutzisolierung drüber ist, obwohl SK2, ebenso bei Winkelschleifer, wo an Getriebeabdeckung ein Metallgehäuse ist !!!

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newcomer  25.12.2021, 21:52
@Kleosa

leitfähige Getriebeabdeckung

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sollte eigentlich mit Schutzleiter geerdet sein so dass bei Körperschluss sofort Leitungsschutzschalter auslöst

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Kleosa 
Fragesteller
 25.12.2021, 22:11
@newcomer

Schau mal beim Einkauf etc. auf die Winkelschleifer oder Bohrhammer, einige haben Metallgehäuse beim Getriebe, wegen Robustheit und Wärmeaustausch.

Das kann nicht sicher sein, wenn irgendwo am Motor ein Wicklungsschluss oder Wasser reinkommt oder am Werkstück oder an Wand durch Kabel... Spannung am Gehäuse anliegt ... ist man nicht geschützt.

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newcomer  25.12.2021, 22:16
@Kleosa

Habe Winkelschleifer Bosch auch schon "Nass" eingesetzt sprich um Staub zu vermeiden Wasserschlauch. Da kein Problem. Bei Bohrmaschine habe ich eine "rote" sprich Hilti TE5. Die ist bestens isoliert.
Ansonsten hatte ich auch bei anderen Geräten bei fachgerechtem Einsatz noch nie Probleme

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newcomer  25.12.2021, 22:19
@newcomer

Habe in meinen Haus Installation selbst eingebaut. Falls es mal zu Körperschluss kommt löst Fehlerstromschutzschalter aus bevor ich es berühre.

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Schutzklasse und Schutzart haben keinenen direkten Zusammemhang. So muss auch bei einem Gerät der Schutzklasse 1 gewährleistet sein, dass kein Finger durch das Lüftungsgitter gesteckt werden kann.

guck mal in dein Tabellenbuch, da müsste eigentlich auch eine Tabelle drin stehen