Gibson Les Paul oder Fender Telecaster?

5 Antworten

Hallo,

du hast dich in der letzten Zeit, zumindest was deine Fragen hier verraten schon mit der Materie auseinandergesetzt.

Eine Les Paul und eine Telecaster sind schon recht verschiedene Gitarren.

Ein Vertreter von Fender hat in meiner Lehrzeit einmal zu mir gesagt; "Wer eine Gibson hat, wir sich irgendwann auch eine Fender kaufen." - Er hatte gar keine Vorbehalte gegenüber der anderen großen Marke.

Menschen im Internet tendieren dazu so etwas wie einen Glaubenskrieg zu führen. Fender gegen Gibson.

Eine Fender Stratocaster ist durch das Tremolo (bzw. Vibrato) recht speziell. Die Energie die man in die Saiten gibt, wird durch das Tremolo abgefangen. Das ist keine unbedingt gut Gitarre.

Eine Tele oder eine Les Paul sind viel unmittelbarer. Die Energie die man in die Saiten gibt spingt einem quasi direkt ins Gesicht.

Eine wirklich gute Les Paul klingt einer guten Tele recht ähnlich.

Die Baja-Tele z.B. kann auf einer Aufnahme schnell für eine Les Paul gehalten werden.

Aber eine wirklich gute Les Paul die einen gewissen Scharm und Twang hat, bekommt man leider unter 1000€ recht selten. Mahagoni ist ein sehr teures Holz. Gutes Holz für eine gute Gitarre kostet Geld. Grade wenn man an die Auswirkungen denkt; Tropenwälder abzuholzen ist auf lange Sicht keine gute Idee.

Eine Tele besteht aus weniger bedenklichen Holz. Kann aber, wenn sie gut ist fast wie eine Les Paul klingen - natürlich nur in die Richtung - eine gute Tele klingt immer nacht Tele.

Beide Gitarren sind bestens geeignet um jede Art von Musik zu spielen.

Spiel Gitarren an! Eine Telecaster ist auch mit Singlecoils eine sehr krasse Metal-Gitarre. Auch kann man mit den Humbuckern einer Les Paul richtig schöne Clean-Sound spielen.

Eine Gibson SG wäre evtl. auch eine Möglichkeit. Die hat auf jedenfall mehr Twang als eine Les Paul.

Ich kann dir nur das erste Led Zeppelin Album empfehlen. Jimmy Page hat es nicht mit einer Les Paul, für die er bekannt ist, eingespielt, sondern mit einer Telecaster. Sehr viele Leute denken es wäre eine Les Paul.

https://youtube.com/watch?v=qoqQnR8NOVI

antworter3049 
Fragesteller
 02.03.2017, 11:21

Danke das war sehr ausführlich. Der Preis spielt dabei jetzt keine große rolle; ich bin bereit bis 1500 euro auszugeben und ich habe ein tolles angebot für eine gibson gefunden: https://www.musicstore.de/de_DE/EUR/Gibson-Les-Paul-Less-DB-Desert-Burst/art-GIT0032925-000

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KarlKlammer  02.03.2017, 11:33
@antworter3049

Nun, eine Gibson ist es, das verrät der Name auf der Kopfplatte. Aber eine Les Paul ist das nicht.

Ob dir die Gitarre zusagt, musst du selbst herausfinden - Anspielen hilft!

Aber ich würde mir so ein Instrument nicht umhängen wollen. Schon diese selbststimmenden Mechaniken sind ein Grund die Gitarre nicht zu kaufen. Das ist eher etwas für Menschen die zu blöd sind eine Banane zu schälen.

Auch ist die "typische Gibson-Qualität aus den USA" nicht immer so gut wie man sich das vorstellt und wünschen würde.

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...weder eine Les Paul noch eine Telecaster halte ich für eine besonders vielseitige Gitarre, auch wenn jede für sich eine tolle Gitarre ist und z.B. für einen Gitarristen, der auch Studioarbeit "Pflicht" sind (neben Strat, 335, Gretsch) macht Wenn es Fender oder Gibson sein soll, fände ich eine Stratocaster meines Erachtens wesentlich vielseitiger. Preislich sprechen wir hier natürlich von zwei völlig verschiedenen Welten. Eine Gibson Les Paul Standard kostet im Schnitt etwa das Doppelte einer Fender Tele (oder auch Strat). Auch das könnte zunächst natürlich ein Argument für Fender sein. Einen wirklich guten Stratsound kann man heutzutage sogar auch schon mit einer deutlich preiswerteren Squier bekommen, wenn man ein bisschen sucht und Auswahl hat.

Wenn es preislich in die Region einer Les Paul gehen darf, dann hätte ich aber auch mal einen ganz anderen Ansatz in puncto Vielseitigkeit: http://www.heikoloeffler.de/referenzen.html

Hör dir mal das Frank Rholes-Signaturemodell von Heiko Löffler an. Was Heiko Löffler durch geschickte Auswahl an Pickups und Schaltungen da zusammengestellt hat, ist in Sachen Qualität und Vielseitigkeit eine tolle Referenz. Unter dem Link kann man hören, was mit nur einer Gitarre so alles klanglich möglich ist. Eine Gibson Les Paul Standard liegt momentan bei etwa 2.200 - 3.500 €. Die Heiko Löffler-Gitarre ist für unter 3.000 € zu haben.

Eine MusicMan Silhouhette mit StegHB wäre auch noch eine schöne Alternative, ebenso eine Ibanez mit StegHB (da gibt es Dutzende stratartige Modelle)

Viel Erfolg beim checken und testen :-)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Beide.

Eine Les Paul ist mit splitbaren Humbuckern, eventuell A-Abnehmern von LR-Baggs oder Shadow, vielseitiger als eine Ur -Tele mit zwei Single Coils.

Um den Umweltschutz musst Du Dir weniger Sorgen machen, für viele andere, profanere Interessen werden riesige Regenwälder (brand-)gerodet.

Mahagoni, von dem es viele Arten gibt, ist auch nicht teurer als andere Holzarten die für Gitarrenkörper verwendet werden; Ahorn, Erle, Esche, Walnuss, ... 

KarlKlammer  02.03.2017, 11:50

Guter Kommentar;

Zum Holz: Eine Les Paul, eine Brust, eine '59er besteht nun einmal aus Hondurasmahagoni (Swietenia macrophylla). Das ist heutzutage nicht mehr in dem Umfang und in der Qualität verfügbar wie in den 50er Jahren.

Wenn eine andere günstigere und qualitativ schlechtere Mahagoni-Art verbaut wird macht das natürlich einen Unterschied aus.

Auch erinnere ich an den Fall im Jahr 2012; Als bekannt wurde, dass Gibson Holz (Palisander für Griffbretter) aus ilegalen Rohdungen aus Madagaskar und Indien verbaute. Das bescherte uns die wirklich sehr unbeliebten Roasted-Maple Griffbetter.

Generell verwendet Gibson für günstige Gitarren meistens sehr einfache Holzqualitäten. Unter 1000€ hat man da oft das Gefühl, dass es sich um Restholz, dass einfach noch rumlag handelt - bzw. nicht rumlag sondern schnell und günstig Kammergetrocknet werden musste.

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Wenn, dann die Paula, aber ich würde mir eher eine Superstrat wie eine Ibanez rg holen. Die ist etwas flexibler. 

Dafür, dass du ein breites Spektrum spielst, hast du dir da aber ausgerechnet zwei Gitarren rausgesucht, die eigentlich weniger durch absolute Vielseitigkeit auffallen.

Irgendwie kann ich deine gesamte Wahl nicht verstehen: Warum ausgerechnet die beiden Gitarren? Warum Original Gibson oder Fender? Warum nur eine?

IMHO: Wenn man so ungenau weiß was man eigentlich will und Vielseitigkeit will würde man mit einer Squier Telecaster *und* einer Epiphone Les Paul eigentlich bedeutend besser fahren.