Gezwungen das Kind auszutragen?

13 Antworten

Dein Schreiben berührt mich sehr. Erst einmal kann ich mich in dich nur schwer hineinversetzen, da ich niemals ein Kind unter meinem Herzen tragen kann. Alles was ich machen kann, ist dir ein paar Beobachtungen zu schildern, die dir vielleicht neue Gedanken geben, die dir helfen deine Situation besser zu bewältigen.

Für mich liest sich das so, als würdest du erst einmal eine Ruhephase benötigen - um dich zu sammeln. Deien Situation scheint sehr verzwickt zu sein, du musst wohl täglich unter Strom stehen.

Deine Entscheidung, erst einmal in das betreute Wohnen zu gehen, scheint sehr klug zu sein. Auf diese Weise kannst du die durchlebten Momente erst einmal verarbeiten und die Zeit in Ruhe Reflektieren.

Sicherlich benötigst du dann auch erst einmal Abstand vond einer Familie. Gönne dir eine kleine Auszeit, um dich erst einmal zu regenerieren und zu festigen. Deine Entscheidung ist die richtige.

Doch bedenke bitte folgendes. Sicherlich ist für dich die Zeit derzeit sehr hart. Auch wenn deine Familie sehr streng ist und dir ihren Willen aufzwängt, so versuche bitte für den Gedanken offen zu sein - das du für deine Familie sehr wichig bist. Das ist sicher schwer zu glauben, wenn man sich einfach nur in die Enge getrieben fühlt. Versuche dich einfach an den Gedanken zu erinnern, sobald du gefästigt bist - doch dass kann ein paar Jahre dauern.

Du machst gerade alles richtig. Du brauchst einen Ort der Ruhe und Erholung. Doch wenn die Zeit gekommen ist, versuche darann zu denken, dass wir alle nicht perfekt sind. Vielleicht kommen dir deine Eltern gerade wie Monster vor - doch sie werden all das nur machen, weil du ihnen wichtig bist. Ich kann mir vorstellen, dass das für dich derzeit nur schwer zu glauben ist.

Versuche für dein eigenes Seelenheil, nicht jetzt, nicht morgen - sondern in ein paar Jahren ein gutes Verhältnis zu deiner Familie aufzubauen. Versuche deinen Eltern zu verzeihen, wenn du so weit bist.

Behalte auf jeden Fall dein Kind. Du hast es eine so lange Zeit mit dir getragen - ihr seid eine Bindung eingegangen, die nicht mehr zu kappen ist. Wenn du dein Kind weg gibst - so kann es sein, dass du ein Teil aus dir selber heraus reißt - und das soll noch viel schlimmer sein, so wurde mir berichtet. Etwas ähnliches soll auch durch eine Abtreibung oder eine Totgeburt geschehen - ein Kindheitsfreund hat mir von den Erfahrungen seiner Frau berichtet, sie leidet heute noch darunter.

Die Zeit die du vor dir hast, wird sehr hart werden. Doch wenn du diese gemeinsam mit deinem Kind durchlebst - so wirst du stärker werden als du denkst. Im betreuten Wohnen wirst du erst einmal die Unterstützung kriegen, die du benötigst. Und dort wirst du auch neue Freunde finden.

Halt durch. Du kriegst das hin!

Hey du,
du bist kurz vor Termin und ich finde es echt erstaunlich, wie du diese ganze Schwangerschaft durchgehalten hast! Dass das alles nicht leicht ist für dich, das glaub ich dir. Und dass du einfach genug hast von der Schwangerschaft, das ist verständlich. 
Du fragst hier, was wir von der Situation halten. Und was wir machen würden.
Ich finde, du machst es bereits gut, du weißt, was du willst und hast schon deinen Weg vorbereitet. Finde es jedenfalls super, dass du demnächst ausziehen kannst in ein betreutes Wohnen. Du ersehnst sicherlich diesen Tag.... Hast Du dann ein Zimmer in einer WG oder eine komplette kleine eigene Wohneinheit? Auf jeden Fall wirst du dort bestimmt andere Menschen kennenlernen. Und ich wünsche dir, dass du bald auf irgendeinem Weg neue Freundinnen findest. 

Was macht dir denn nun so Panik vor dem Kaiserschnitt? Wegen der Narkose? Oder wegen dem Schnitt? Ich denke, wenn es Gründe gibt, dass ein KS besser ist, dann wird es auch gut sein für euch beide, für dich und dein Baby. Und heutzutage wird das sehr schonend gemacht. Eine normale Geburt kann sich ja andererseits auch manchmal hinziehen. Und wenn das Baby nicht richtig rum liegt, ist es sicher besser so. Da würde ich drauf vertrauen.
Meinst du, du kannst dich damit arrangieren? Wann ist denn dein Termin?
Wie es dir insgesamt körperlich geht, das hast du den Ärzten sicherlich gesagt und sie können darauf Rücksicht nehmen. 

Hast du denn auch eine Hebamme, die dich betreut? Die kommen ja auch nach der Geburt einige Zeit nach Hause und sind ansprechbar für viele Dinge. Vielleicht bist du auch in einem Geburtsvorbereitungskurs? Da bekommt man ja auch oft Kontakt zu anderen jungen Schwangeren und Muttis und erfährt viele nützliche Dinge.

Und weißt du, dass es auch ehrenamtliche Helferinnen gibt und „Ersatz-Omas/Mamas (für dich😉)“, die jungen Frauen wie Dir zur Seite stehen? ...die dich begleiten, dir helfen und dann auch mal auf dein Baby aufpassen. Vielleicht wär so jemand ja was für dich. Was meinst du? 

Und klar, die erste Zeit wird sicher ungewohnt und nicht immer leicht, bis du weißt, wie man alles macht und was dein Baby möchte. Aber keine Mutter ist perfekt, jede wächst da rein. Es dauert einfach bisschen. Und du wirst dein Kind immer mehr kennenlernen und umgekehrt genauso. 

Ich wünsch dir noch einen guten Tag und einfach was, was dich freut und aufbaut!!

Egal was vorher vorgefallen ist – JETZT ist es zu spät für eine Abtreibung. Du hättest dich in den ersten Wochen durchsetzen müssen – zur Not mit einer Notlüge (Abtreiben gehen und dann behaupen, du hast das Kind leider einfach so verloren – das passiert häufig)

Wenn du das Kind überhaupt nicht willst, kannst du dir ja mal Gedanken über eine Adoptionfreigabe zu machen. Es ist immer schön wenn das Kind bei seiner Mutter aufwächst – aber besser eine andere Mutter als eine leibliche Mutter die ihr Kind nicht liebt.

Nur sooooooooooo schlimm ist deine Situation nicht wie du tust. Du hast das Glück gehabt einen Platz bei einem betreuten Wohnen zu bekommen – da gibt es Leute welche dir mit deinem Kind helfen können und vor allem auch andere Mütter die ähnliches durchgemacht haben.

Das mit deinen Eltern ist natürlich nicht so prickelnd – aber auch hier gilt: Besser keine Eltern als Eltern denen du egal bist!

Was deinen Körper betrifft – so geht es so ziemlicher jeder Frau. Da musst du lernen einfach deinen neuen Körper zu akzeptieren. Und du wirst mit Kind immer mal gerne blöd angeschaut oder angemacht. Meine Nachbarn untern mir waren vor der Geburt meiner Tochter „Best friend“. Seitdem sie laufen kann reden sie nichts mehr mit mir 😉 auch die Freunde haben sich teilweise wegen dem Kind geändert. Mit Baby/Kleinkind kann man halt nicht bis spät in der Nacht unterwegs sein und die hatten halt wenig Lust auf eine gemütlichen Spaziergang mit Kinderwagen um den See. Immerhin hat sich so raus kristalisiert, welche Freunde wirklich gute Freunde sind . Mit denen habe ich weiterhin Kontakt. Dazu habe ich viele neue Freunde (mit Kind 😉 gefunden.)

Wie schon bei deiner anderen Frage auch: Ab Einsetzten der Wehen gilt das Kind vor Gesetz als Lebewesen und es muss alles getan werden um sein Leben zu retten – auch gegen den Willen der Mutter (z.b Notkaiserschnitt).

Auch das Thema stillen wurde schon von mehren Leuten beantwortet: Es wäre sehr gut für dein Kind wenn du es zumindest ein paar wochen/Monate stillen würdest da hier dein Kind mit den nötigen Abwehrkräften versorgt wird. Das Kind wird aber nicht sterben wenn du es mit der Flasche groß ziehst.

Und JEDE Mutter hat etwas Angst vor der neuen Situation. Ich hatte vor meinem Kind noch nicht einmal ein baby in der Hand da in der ganzen Verwandschaft seit 30 Jahren es kein Baby gab und auch meine Freunde alle noch keine hatten – und trotzdem hat sie sich zu einen sehr lebendigen und kerngesunden Kind entwickelt welches die Mama immer auf Trab hält 😉

Um das Kind jetzt nicht mehr zu " wollen " ist es zu spät.

Wenn dir was an dem Zwerg in dir liegt, dann bringst du Ihn zur Welt, und das auf dem fürs Baby besten und sichersten Weg. Wenn die Ärzte sagen, ein Kaiserschnitt ist nötig, weil es falsch liegt, dann musst du da jetzt durch.

Wenn es gesund und munter auf der Welt ist, kannst du immernoch entscheiden, ob du es zur Adoption freigeben willst oder nicht. Aber du hast es jetzt 9 Monate in deinem Bauch wachsen lassen, also bringst du es bitte auch zur Welt.

Nathi4424  24.09.2019, 10:25

Sie will es ja nun, hat nur Ängste. Und solche Kommentare helfen nicht gerade einer ängstlichen Schwangeren.

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Hi, das wichtigste wurde dir ja schon von anderen geschrieben.

Darum möchte ich hier nur auf einen ,angesichts der Gesamtsituation objektiv betrachtet eher unwichtigen Punkt eingehen,der langfristig gesehen jedoch sehr wichtig für euch beide sein kann.

Wenn ein Kaiserschnitt medizinisch nötig ist,dann ist das so. Beschäftige dich aber schon jetzt damit,(lass dir im Krankenhaus alles erkären usw.)sodass du gut vorbereitet bist und nicht von den Geschehnissen überrollt wirst. Das kann sehr belastend sein und die erste Zeit mit deinem Baby erschweren.wenn du weißt was da gerade passiert ist es gar nicht mehr so schlimm.bitte die Ärzte dir alles zu erklären, dann musst du keine Angst haben.

Überlege dir das mit dem stillen nochmal.es ist,auch wenn es Startschwierigkeiten gibt, für dich und das Kind angenehm, stressfreier und fördert euere Bindung. Das kann vor allem nach einem KS sehr wichtig sein.

Trage dein Baby viel bei dir,lass dir das Binden eines Tragetuchs zeigen(es wird jetzt kühler, da profitiert ihr beide davon)und versuche die erste Zeit zu genießen und ein inniges Verhältnis aufzubauen.

Die Schwangerschaft war scheinbar sorgenbelastet und schwer für dich.

Du hast im Heim die Möglichkeit von vorne zu beginnen. Nutze sie. Für euch beide.

Kinder brauchen nur zwei Dinge: Beispiel (Vorbild) und Liebe. Damit erreichst du viel für euch.

Warum ich das rate und wichtig finde:

Ich war ebenfalls mit 19schwanger, im Studium, hatte einen Notkaiserschnitt und dadurch Probleme mich als Mutter und nicht nur als Babysitter zu fühlen. Das Stillen und Tragen hat unsere Beziehung gerettet ,ich kann es dir nur wärmstens ans Herz legen. Denn darauf baut eure gemeinsame Zukunft auf.

Ps: deine Eltern meinen es sicher gut.bestimmt sind auch sie mit der Situation überfordert und reagieren darum nicht immer so wie es momentan für dich richtig wäre.die Trennung von ihnen entstresst eure Situation und in ein paar Jahren könnt ihr vllt. Wieder aufeinander zugehen. Versuche sie anzunehmen wie sie sind,dann fällt es dir auch leichter dich selbst zu lieben.

Beste Grüße Svenja

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung