Geschlechtsneutrale Erziehung?
Hallo liebe Nutzer:innen.
Angenommen ihr habt ein Kind. Würdet ihr es teilweise oder auch komplett geschlechtsneutral erziehen?
Damit meine ich: das Kind darf sich selbst aussuchen, welche Kleidung es trägt; hat einen eher neutralen Namen/ Doppelnamen und wächst nicht mit Geschlechtsklischees auf (Jungs spielen mit Lego, Mädchen mit Barbies etc.).
Wie steht ihr dazu?
Gerne mit Begründung.
Meine Antwort: ich würde meinem Kind entweder einen neutralen oder einen Doppelnamen geben und keine Geschlechtsklischees beibringen. Wenn beispielsweise meine Sohn Kleider trägen würde, wäre das völlig okay.
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12 Antworten
In Deutschland muss man einem Kind mindestens einen eindeutigen Namen geben. Wenn man ein Kind mit erstem Namen Kim nennen will, muss es noch einen zweiten Vornamen wie Sophie oder Moritz bekommen (je nachdem). Ich finde das auch in Ordnung so, würde ich auch nicht anders machen.
Abgesehen davon würde ich ein Kind schon sehr neutral erziehen. Das heißt, verschiedene Arten von Spielzeug, Kleidung und Farben anbieten. Alle Interessen des Kindes unterstützen egal ob sie als klischeehaft weiblich oder männlich gelten. Niemals sowas wie "das gehört sich nicht für ein Mädchen" oder gar "Jungs weinen nicht" sagen.
(übrigens wurde ich selbst so erzogen und ich finde es sehr gut so!)
Man muss dazu sagen, dass man ein Kind in unserer Gesellschaft aber nicht neutral erziehen kann - da es solche Dinge ja von Erziehern, Lehrern, Freunden, Großeltern usw trotzdem hören wird. Da kann man als Elternteil nur ein gutes "Gegenbeispiel" liefern und das Kind ermutigen, zu sein wie es will, möglichst frei von Klischees und Rollenerwartungen.
(Als "komplett neutral" würde ich jetzt aber zb eine Erziehung ansehen, bei der man das biol. Geschlecht des Kindes anderen gegenüber geheim hält und das Kind das eigene Geschlecht selbst aussuchen lässt. Ich denke, dass das in einer Welt, wo alle anderen Kinder nicht so aufwachsen, keinen Sinn ergibt. Aber ich denke, dass es der Gesellschaft gut tun würde, wenn Geschlecht keine Rolle mehr spielen würde. Bis auf "Menschen haben medizinisch verschiedene Bedürfnisse" und "Man kann sich nicht mit jedem Menschen fortpflanzen" natürlich...)
Ich würde mich schon eher für einen eindeutigen Namen entscheiden. Bei Spielzeug, Klamotten, Frisur, Aktivitäten, etc würde ich es, soweit sinnvoll, mitentscheiden lassen. Habe ich zumindest bei meiner Tochter bisher so gehandhabt.
Allerdings würde es mich nicht wundern, wenn sich Kinder im Ganzen eher stereotyp entwickeln. Ich habe gelesen, dass das nicht rein kulturell bedingt ist, sondern aufgrund von unterschiedlichen Hormonen bereits im Mutterleib entsprechende Prägungen entstehen, die auch im Tierreich auftreten. Dazu kommt, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Klar sind Eltern essentiell prägend, aber ein Kind schaut ja auch, wie andere Kinder/Menschen sich verhalten und immitieren das.
Das ist kaum möglich. Ich würde es auch nicht wollen - ich würde es selber wählen lassen wollen, wie es behandelt werden möchte. Manche Mädchen/Jungen sind ja sehr klischeehaft und andere nicht - danach würde ich gehen. Sprich: wenn es mit Puppen spielen wollen würde, dürfte es das, will es mit einem Schwert (Holz-) dürfte es das. Will es lange Haare haben, darf es das. Will es kurze Haare, darf es das. Will es Kleider anziehen (sofern dem Wetter angemessen) - darf es das - egal welches Geschlecht es hat.
Ich würde diese Art Entscheidungen meines Kindes stützen, auch wenn andere es vielleicht komisch fänden - nur bei einer Vorliebe für Pink müsste ich wirklich meine Zähne zusammenbeißen (aber auch das völlig unabhängig vom Geschlecht)....
Mein Sohn heißt Joshua. Er hat viel blau, grün, gelb,rot und weiß zum Anziehen. Wenn er sich z.B etwas rosanes aussuchen würde ( er ist 1 ) darf er das auch anziehen. Wenn er mit Puppen spielen will - wen interessiert's? Ich habe als Kind mit der gesteuerten Autos, carera (?) Rennbahn,lego,.. gespielt. Es ist nur Spielzeug und mehr nicht.
Meine Tochter darf anziehen und spielen mit was sie will. Hab versucht sie von Klischees fernzuhalten. Spielzeug gibt's alles mögliche.
Was soll ich sagen: sie liebt Ihre Elsa und Bibi&Tina Puppen, mit Mama schminken macht Spass. Am liebsten pinke Sachen und Röcke anziehen. Alles im Kindergarten oder von den Cousine abgeguckt.
Gute Einstellung, habe schon ganz anderes erlebt.