Geschichte vergessen oder erinnern?

8 Antworten

Man sollte sich immer an die Weltgeschichte erinnern. Schließlich lernt man daraus. Stell dir vor man würde den zweiten Weltkrieg vergessen. Dann würden die Menschen vielleicht anfangen die gleichen Fehler wie damals zu machen und schon wieder einen Weltkrieg verursachen.

Das mit dem Erinnern ist alles schön und gut, und sicher wird hier auch durchaus richtig argumentiert; allerdings ist die Art des Erinnerns, wie sie bei uns in Deutschland pausenlos betrieben wird, eine zweischneidige Sache. Denn ständig an traumatische Ereignisse zu erinnern, bedeutet auch, es werden immer wieder Wunden aufgerissen. Wenn jemand in seiner privaten Existenz einmal einen verheerenden Zusammenbruch, eine fatale Niederlage erlitten hat, möchte er ganz sicher nicht Tag für Tag daran erinnert werden, andernfalls wäre er bald reif für die grüne Minna. Im heutigen Deutschland geschieht genau das: Tag für Tag wird auf diversen Fernsehkanälen an die traumatischen Ereignisse des 3. Reiches und des 2. Weltkrieges durch Sendungen erinnert; außerdem gibt es ständig irgendwelche Gedenkveranstaltungen, die ebenfalls auf die unselige Epoche bezogen sind. Wann sind die Deutschen reif für die grüne Minna? (Absehen möchte ich einmal von der Tatsache, dass das ständig Hervorzerren der Nazi-Verbrechen aus den inzwischen verstaubten Schubladen der Geschichte dem Ruf der Deutschen äußerst abträglich ist. Denn immer muss es dann ja im Ausland heißen: Seht her, so etwas Grauenvolles haben Deutsche getan! Ausländische Politiker greifen das, wenn es ihnen passt, gerne auf, wie z.B. vor nicht langer Zeit Sarkozy). Man blicke einmal über die Landesgrenzen! Erinnert Frankreich ständig an die zwei großen Niederlagen Napoleons in Leipzig und Waterloo? Nein! In Frankreich wird in großen Gedenkveranstaltungen nur an die grandiosen Siege im ersten und zweiten Weltkrieg und an die glorreiche Revolution 1789 erinnert; gleiches geschieht in Russland. Oder hat man schon einmal erlebt, dass in Russland in einer grandiosen Gedenkveranstaltung an die grauenvollen Massenmorde von Katyn erinnert wird oder in den USA an die verheerende Niederlage im Vietnamkrieg? Ich wüsste nicht! Abgesehen vom 11. September, gedenkt man auch in den USA nur der positiven, das Selbstbewusstsein der Nation stärkenden nationalen Ereignisse. Meine Frage also: Sind wir Deutschen bis in alle Ewigkeit dazu verurteilt, immer nur der negativen, unseligen Ereignisse unserer Geschichte zu gedenken?

Für mich gibt es keine Contras und ein entscheidendes Pro: Aus jeder Erfahrung lernt man dazu undmacht weniger Fehler. Man sollte soviel wie möglich in Erinnerung behalten, um auf möglichst viel Erfahrung in Krisensituationen zurückgreifen zu können und die glecihen Fehler nicht nochmal zu machen...

Wer die Geschichte vergisst, ist dazu verdammt sie zu wiederholen.

Naja, etwas frei, aber ist wohl klar, was es meint.

Planchet  13.05.2012, 21:59

Ich habe den guten George Santayana-Aphorismus an die Frage angepasst ;)

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Wer die Geschichte vergisst ist dazu verdammt sie zu wiederholen !! und auserdem ist die Geschichte der Schlüssel zur Zukunft !