Geographie-Studium schwer?

5 Antworten

Die Schulerdkunde hat fast nichts mit dem Geographiestudium zu tun. Insofern sind Zensuren in Erdkunde unerheblich. Wichtiger sind Kenntnisse in Englisch (Fachliteratur fast alls in Englisch). Und es ist bedeutsam, ob man einen mehr naturwissenschaftlichen Schwerpunkt (z.B. Bodenkunde, Geomorphologie usw.) oder kulturwissenschaftlichen Schwerpunkt (z.B. Stadtgeographie, Wirtschaftsgeographier) setzen will.

Schwer zu sagen, es kommt drauf an was Dir liegt.

Geographie hat eine starke praktische Komponente, es kann zB sein, dass im Rahmen von Projektarbeit Umfragen oder Interviews durchgeführt werden. Genauso gut kann man eventuell irgendwo im Regen auf dem Feld stehen und Bohrkerne ziehen. Das liegt dem einen, ein anderer hasst es. Vieles muss auch einfach gelernt werden um dann die Ideen auf ganz andere Zusammenhänge übertragen zu können. Geographie eine der wenigen Fachdisziplin, die gesellschaftliche Aspekte und naturwissenschaftliche Aspekte in einem Fach bündelt. Das bringt im Idealfall einen wesentlich umfassenderen Überblick über die Erde, als viele andere Disziplinen ihn vermitteln. Dafür geht es eben nicht so sehr in die Tiefe wie in den Fachdisziplinen. Man lernt es, sich schnell in neue Sachverhalte einzuarbeiten und die neuen Informationen mit schon Bekanntem zu verknüpfen. In der Geographie geht es dazu das Große Ganze in seinen vielen Facetten zu verstehen und wie sich das eine aus dem anderen herleitet: Was hat die Stellung der Erde zur Sonne mit der Lebensgrundlage indischer Kleinbauern zu tun? Der Blick über den Tellerrand ist wichtig und auch immer die disziplinübergreifende Komponente zwischen Natur- und Geisteswissenschaft. Natürlich gibt es auch Dinge wie Datenauswertung und Statistik oder den großen Bereich Geoinformatik.

Viele sehen Geographie als ein Kuschelstudium so wie Erdkunde in der Schule früher: Lern ein paar Hauptstädte auswendig und unterscheide einen Vulkan von einem normalen Berg. Dem ist nicht so und das merken viele etwas zu spät. Hauptstädte interessieren im Studium niemanden mehr, so allgemeines Basiswissen wird vorausgesetzt.

Englisch wirst Du brauchen, ein großer Teil der Literatur ist auf Englisch, es gibt Vorträge von Gastwissenschaftlern, internationale Kommilitonen. Ohne Englisch kommt man eben in der Wissenschaft nicht weit und in einem der Erde so zugewandten Fach wie der Geographie ist das natürlich besonders wichtig. Aber das schaffst Du schon, im Zweifel machst Du halt Englischkurse an der Uni um mehr Übung zu bekommen.

 Ich würde mich immer wieder für ein Geographiestudium entscheiden. Die Inhalte sind unheimlich vielseitig, man lernt die Welt mit anderen Augen zu sehen.

Schulnoten sagen nicht viel aus über Fähigkeiten.

Wenn du für Geografie brennst, dann probier es aus!!! Manchmal stößt man im Studium auf Nachbargebiete und du entdeckst für dich andere Themen!!!!

Hi,

ich fand Geographie sehr spannend. Allerdings konnte ich der physischen Geo nie viel abgewinnen und habe mich dementsprechend an die Humangeographie gehalten. Aber wenn du Spaß an Chemie und Bio hast, dann werden dir sicherlich auch die entsprechenden Veranstaltungen in physischer Geo gefallen. Besonders gefallen hat mir an Geographie, dass sie interdisziplinär ausgerichtet ist. Mitunter hatte man dadurch das Gefühl für nichts ein richtiger Experte zu werden. Aber wenn ich zurückblicke, dann habe ich aus meinem Studium genau dadurch ein unglaublich breites Wissen mitgenommen, dass ich auch in anderen Fachbereichen und Arbeitskontexten immer wieder gebrauchen konnte.

Dass du Erdkunde abgewählt hast, ist kein Ausschlusskriterium bei dem Studium. Wichtiger, gerade mit Blick auf Module wie Bodenkunde sind m.E. Kenntnisse in Chemie. Die humangeographischen Inhalte, die du in der Schule nicht hattest, kannst du nacharbeiten. Da man im Studium doch sehr viel mehr Stoff in kürzerer Zeit durch nimmt als in der Schule, werden deine Kommiliton :innen, die Erdkunde bis zum Abi hatten, keinen extrem großen Vorsprung haben.

Ob man ein Studium als schwer empfindet steht und fällt i.d.R. mit dem eigenen Interesse am Fach. Schau dir einfach mal sehr genau die Modulhandbücher der Studiengänge an, für die du dich bewerben möchtest und überlege, ob du dich wirklich für die Mehrheit der Module begeistern kannst. Bei jeden Studium sind aber i.d.R auch ein paar Veranstaltungen dabei, durch die man sich eher "durchbeißen" muss. Für manche sind das die Statistikklausuren und quantitative Sozialforschung, für andere sind es die Module mit umfangreichen Hausarbeiten.

Ich wünsche viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung und viel Spaß im Studium.

LG Susan

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Nein das ist eines der einfachsten Maturwissenschaftlichsten Fächer überhaupt .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durch intensive Recherche und Wissensaufbau
susicute  20.01.2022, 19:43

Denkst du hier nicht eventuell an das klassische "Schulerdkunde"? Als Studium ist Geographie nämlich durchaus etwas anspruchsvoller. Und rein naturwissenschaftlich es es übrigens auch nicht. Die Humangeographie gehört zu den Gesellschaftswissenschaften. LG Susan

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