Gemeinsames Konto. Gerechte verteilung bei unterschiedlichem Gehalt?

Lurch123532  05.12.2022, 23:07

sind die beiden miteinander verheiratet?

enhobeid 
Fragesteller
 05.12.2022, 23:34

Jupp

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das muss jedes Paar für sich selbst entscheiden. Gerecht ist das, was beide in dieser Situation als gerecht empfinden.

Bei uns ist die gesamte Summe auf dem Konto auch gemeinsames Geld. Da wird nichts be-, oder verrechnet. Lediglich größere Anschaffungen werden vorher gemeinsam besprochen. Neue Klamotten, der Einkauf, die Restaurantrechnung laufen so durch.

Die Betreuung eines Kindes ist viel Arbeit - 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, kein Urlaub, kein Feiertag, kein Wochenende, denn das Kind braucht IMMER Betreuung.

Durch dieses zusätzliche Arbeitspensum beim Kind muss man das Arbeitspensum im bezahlten Job zurückschrauben. 40 Wochenstunden plus eventuelle Überstunden, das schafft man da kaum nebenher, ganz abgesehen davon, dass externe Betreuungszeiten nicht zwingend diese Stundenzahl ermöglichen.

Ihr könnt jetzt als Paar gemeinsam überlegen, wer wie viel beruflich zurückschraubt. Beide gleich viel und zu gleichen Teilen Kinderbetreuung? Einer mehr, einer weniger? Einer gar nicht, einer komplett? Letztendlich egal.

ABER: die Einbußen in den Einnahmen sollte man dabei genau so untereinander aufteilen wie die Kinderbetreuung und die Erwerbsarbeit! Weil die Person, die weniger zurückschraubt, damit ja quasi der anderen Person damit deren größeren Anteil an der Kinderbetreuung "bezahlen" muss. So als eine Art Ausgleich.

Ich würde übrigens echt jedem davon abraten, drei Jahre komplett aus dem Job auszusteigen! Damit ist das eigene Fachwissen in sehr vielen Branchen dann einfach nicht mehr aktuell, der Wiedereinstieg wird enorm schwer. Und dadurch macht man sich leider finanziell extrem abhängig vom Partner bzw. rutscht sehr leicht richtig böse ab, wenn es zu einer Trennung kommt... Aber hey, muss am Ende des Tages jeder für sich selbst entscheiden und mit den Konsequenzen leben!

Dass man miteinander ein Kind will, hat man ja sicher gemeinsam entschieden. Also muss jetzt auch die Frage der Finanzierung gemeinsam entschieden werden.

ein Elternteil bekommt nur noch einen Bruchteil vom Gehalt 

Naja. Elterngeld sind immerhin 65% vom Durchschnittsnetto der letzten 12 Monate, also gar nicht mal so schlecht. Aber Elterngeld gibts nur ein Jahr, bzw. mit ElterngeldPlus maximal 22 Monate. Danach hat der Elternteil, der Vollzeit zuhause ist, gar kein Einkommen mehr.

will für 3 Jahre nicht mehr arbeiten

Ähm - nö. Gemeint ist wahrscheinlich "will für 3 Jahre keiner sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigkeit nachgehen". Arbeit gibts zuhause genug, denn Haushalt und Kinderbetreuung IST Arbeit, wenn auch unbezahlte.

50/50 würde bedeuten, dass ein Elternteil seinen Puffer ankratzen muss

Das wäre eine eher unfaire Lösung. Denn der Elternteil, der beim Kind bleibt, hat ja sowieso schon Nachteile in Bezug auf die berufliche Zukunft, Einkommen und Rente und soll jetzt auch noch seinen Notgroschen ankratzen? Wieso, wenn doch der andere Elternteil Vollzeit arbeiten kann, weil einer zuhause beim Kind bleibt?

50/50 wäre nur dann eine faire Lösung, wenn beide Teilzeit arbeiten gehen und beide das Kind zu gleichen Teilen betreuen.

80/20 würde bedeuten, dass beide Elternteile keinen Puffer benutzen müssen, aber einer müsste einen Großteil einzahlen.

Einer verdient ja auch einen Großteil des Familieneinkommens.

Natürlich könnte man als Paar auch individuell andere Lösungen finden.

enhobeid 
Fragesteller
 28.01.2023, 14:35

65%... Das ist nicht so bei uns. Wir haben vorher gut verdient und man muss sich bei Elterngeld Plus dieses auf 2 Jahre aufteilen. Wenn man vergleicht was mein Partner vorher Netto verdient hat, sind es jetzt nur noch 20%.

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Elli113  28.01.2023, 14:52
@enhobeid

Ja, EGPlus ist nur die Hälfte vom EGBasis, aber dafür bekommt man es ja auch doppelt so lange. Und man kann ohne Abzüge bis zu einer bestimmten Grenze dazuverdienen.

Und ja, bei einem Gehalt von mehr als 2770€ netto gibt es den Maximalbetrag von 1800€, bzw. 900€ und fertig.

Man muss aber sehen, dass dann vorher auch sehr gut verdient wurde.

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enhobeid 
Fragesteller
 28.01.2023, 14:56
@Elli113

Und das ist auch das Problem. Wenn man vorher viel Geld verdient hat und eine Wohnung hat, die relativ teuer ist und dann ein Gehalt weg fällt und somit 2500€ Netto fehlen, dann überlegt man sich sogar umzuziehen, weil die wohnung zu teuer wird.

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Man kann auch nach 1 1/2 Jahren Elternzeit wechseln.

Dann egalisiert es sich von allein.