Geht es einem selbst besser, wenn es anderen schlechter geht?
10 Antworten
Nein, Merlin, das ist ein Trugschluss. Hat jemand einen schweren grippalen Infekt, dann hat das keinen positiven Einfluss auf das Stimmungsbarometer anderer. Niemand bekommt dadurch so richtig gute Laune oder einen enormen Aufschwung der eigenen Lebensfreude, wenn der Grippe-Erkrankte mit Fieber im Bett liegt. Der "Ätsch-Effekt", den Kiwi5ccc richtig als Schadenfreude benennt, ist ein denkbar schlechter Impuls, um die eigene Lebensfreude zu steigern. Das Materielle, das Kiwi5ccc anspricht, ist nachvollziehbar = die Ausbeutermentalität geht über Leichen. Die Habgier kümmert sich keinen Deut darum, wer wann auf der Strecke bleibt = Hauptsache ist, uns geht's gut. Wie schlecht es dabei den anderen geht, ist uninteressant. - Und wer Freude daran hat, anderen Schaden zuzufügen, nur damit "er sich besser" fühlt, setzt sich selbst unter dauerhaften Druck = er fügt sich selbst den größten Schaden zu. Er verdrängt die Konfrontation mit sich selbst, mit den Wurzeln seiner aufgestauten Wut, mit seinem selbstzerstörerischen Hass und all' dem Frust, der in ihm brodelt. Der Druck wird nicht weniger, wenn er andere schädigt, der Druck wird höher und höher, dessen sollten sich Betroffene bewusst werden und sich mal um sich selbst kümmern, dann fühlen sie sich pudelwohl und sprudeln über vor Lebensfreude. Dann brauchen sie dieses Ventil nicht mehr, um den Überdruck loszuwerden, dem sie sich nicht stellen wollen.
Vielen Dank, Amormutuus, ich kann nachvollziehen, wenn Betroffene nicht "ans Eingemachte" wollen, wirklich mal - für sich selbst - die Tatsachen ganz klar benennen, die Fakten sehen, wie sie sind. Das ist nachvollziehbar, weil es meist mit Schmerz, mit Angst, mit Trauer und Ohnmachtsgefühlen einhergeht. Doch die Katharsis lohnt, und ich wünsche jedem/r Betroffenen, dass er/sie den Mut aufbringt, den "alten Sperrmüll" nicht weiter in seiner Seele verrotten zu lassen, der alles verschlimmert und das pure Gift ist.
Mir geht es nicht besser, wenn es anderen schlecht geht, dann tun sie mir leid und ich will helfen.
Finde es sogar schlimm, wenn andere leiden und ich nichts tun kann, dann fühle ich mich schlecht.
Meinst du Materiell/Wohlstand oder Mental?
Materiell gesehen ist es so, dass es uns besser geht, wenn andere leiden. Das wäre Zynismus.
Mental gesehen trifft Zynismus zwar auch zu, aber Schadensfroh ist passender. Wir vergleichen uns kurzfristig mit jemanden, dem es offensichtlich schlechter geht, wodurch wir uns kurzfristig gut und besser fühlen. Das ist einer der Gründe, warum Frauentausch oder DSDS so beliebt geworden sind. Selbstverständlich funktioniert dieses Prinzip auch im privaten engeren Kreis und nicht so extrem wie im Fernsehen.
Umgekehrt bedeutet es, dass wir an uns arbeiten müssen, um besser zu werden.
Fazit: Grundsätzlich ja. Allerdings bleibt die Frage offen, welchen Mehrwert wir daraus ziehen, wenn wir schon auf der Gewinnerseite stehen.
Hallöchen
Wenn man nach diesem Prinzip lebt, und sich gut fühlt, nur wenn es Anderen schlecht geht, dann ist es in meinen Augen richtig mies
Ich versuche immer, etwas für diejenigen zu tun, die sich in Notsituationen befinden
Alles Andere ist nicht meine Welt
Treffe ich auf Leute, die eine Genugtuung verspüren, wenn es ihren Mitmenschen nicht gut geht....das ist ein Armutszeugnis
Mit solchen Kreaturen will ich nichts zu tun haben
LG Angel
🖐😉👍🧡🧡🧡 = Das ist eine erstklassige Antwort. Derlei Herzlosigkeiten sind ein Armutszeugnis.
Das kommt immer drauf an, in wie weit Du von dem/den anderen psychologisch Abhängig bist.
Ist es eine enge Bindung die so einfach nicht zu durchbrechen oder zu entkommen ist, zB durch Lebensbund, elterliche Bindung etc. ist natürlich immens schwerer.
Alles Gute!
Genau so ist es!
Wenn der Fragesteller das versteht und beherzigt, hat er durch deine wertvolle Erklärung eine sehr gute Chance, zu einem lebenswerten und angenehmen Leben!