Gehörst du nicht den 2 Geschlechtern an? Wenn ja, wie willst du in der dritten Person angeredet werden?

Das Ergebnis basiert auf 7 Abstimmungen

(Was anderes) spielt ein Spiel. 71%
Er spielt ein Spiel. 14%
Es spielt ein Spiel. 14%
Sie spielt ein Spiel. 0%
spanferkel14  27.05.2023, 17:56

Wieso "Wenn ja"? Das ist unlogisch! Du meinst wahrscheinlich: "Wenn nein, wie möchtest du, dass man in der 3. Person über dich spricht?" Man wird nicht in der 3.Ps. angeredet.

Xearox 
Fragesteller
 27.05.2023, 17:59

Das "Ja" bezieht sich auf das "nicht". "Ja, ich gehöre nicht dazu".

4 Antworten

(Was anderes) spielt ein Spiel.

Ich bin mit einigen Pronomen einverstanden. Am wohlsten fühle ich mich mit they bzw. dey, aber auch mit er, es und vielen andere Neopronomen bin ich zufrieden :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – queer und nicht-binär, habe mich viel mit LGBT+ beschäftigt

Ja tue ich, ich bin bigender - heißt, ich bin innerlich sowohl männlich als auch weiblich Entsprechend sind meine Pronomen sowohl Er als auch Sie. Bevorzugt sollte man ab und zu wechseln, welches von beidem man für mich benutzt, oder zb Pronomen und geschlechtsabhängige Begriffe verschieden deklinieren. ZB "Er ist meine Freundin".

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
(Was anderes) spielt ein Spiel.

"Was anderes spielt ein Spiel"

Genau so soll man bitte über mich reden.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Teil der LGBTQ+ Community
Von Experte spanferkel14 bestätigt

Man kann niemanden in der 3. Person anreden. Man redet in der 3. Person nur über jemanden.

Xearox 
Fragesteller
 27.05.2023, 17:08

Naja, du sprichst mit jemanden anderes über die Person. Also sprichst du sie (die Person) indirekt an, deswegen anreden.

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spanferkel14  27.05.2023, 17:51
@Xearox

Das ist Unsinn! Wenn man jemanden anspricht, dann führt man mit ihm ein Gespräch bzw. dann redet man mit ihm.

Wenn ich mit einer anderen Person über dich/von dir spreche, dann spreche ich nicht mit dir, auch nicht indirekt. Du kannst in Kusemuckel sitzen, und ich quatsche in Buxtehude mit irgendjemandem über dich.

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Thor87  27.05.2023, 17:12

Ja und nein. Grundlegend gebe ich dir recht, dass die 3. Person keine direkte Ansprache vorsieht. Dennoch haben Menschen früher Wege gefunden andere in der 3. Person anzusprechen. Das Ganze nennt sich auch "erzen". Z.B. "Wünscht seine Majästät noch etwas zu trinken?" "Ich hoffe der werte Herr König hatte eine angenehme Nachtruhe." Das hat der Adel irgendwann mal eingeführt, weil er nicht mit dem gemeinen Volk per du angesprochen werden wollte.

Ich persönlich vermute, dass daraus später die 2. Person im Plural mit "Ihr" wurde ("Möchtet Ihr Euch meine Waren ansehen, werter Ritter?"). Und daraus ist dann wohl die 3. Person im Plural geworden mit "Sie", was heute noch benutzt wird. Aber das ist wie gesagt reine Spekulation meinerseits und ich habe keinerlei Anhaltspunkte dafür.

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spanferkel14  27.05.2023, 19:55
@Thor87

Ich bin im 20.Jh. geboren, wir sind jetzt im 21.Jh. Weder in meiner Kindheit noch in der Kindheit meiner Eltern und Großeltern haben sich normale Bürger in der 3.Person angesprochen. Man redete und redet miteinander in der 2. Person. Entweder duzt man sich oder man siezt sich.

  • 2.Person Singular: Hallo Heike, ich habe dich lange nicht gesehen. Warst du im Urlaub? Wie geht es dir und deinen Eltern? - höfliche Anrede: Hallo Herr Siebels, ich habe Sie lange nicht gesehen? Waren Sie im Urlaub? Wie geht es Ihnen und Ihren Eltern?
  • 2.Person Plural: Hallo Heike und Alex, ich habe euch lange nicht gesehen. Wart ihr im Urlaub? Wie geht es euch und euren Kindern? - höfliche Anrede: Hallo, Frau Siebels, Tag Herr Siebels, ich habe Sie lange nicht gesehen. Waren Sie im Urlaub? Wie geht es Ihnen und Ihren Kindern?

Wie sich irgendwelche Majestäten oder noble Herrschaften irgendwann einmal haben anreden lassen, ist für uns heute nicht mehr relevant. "Oder, werter Thor, ist er da anderer Meinung?"

Die 3. Person ist er/sie/es im Singular und kleines sie im Plural und hat mit der Anrede du-Sie/ihr-Sie in der 2.Person Singular/Plural nichts zu tun.

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Thor87  27.05.2023, 21:04
@spanferkel14

Ich rede hier vom Mittelalter und die Anrede in der 3. Person war Königen und hohen Adligen vorbehalten, soweit ich weiß. Zumindest habe ich das in der Schule so beigebracht bekommen. Heute benutzt diese Anrede niemand mehr.

Ob das heute noch relevant ist, oder nicht, stand hier nie zur Debatte. Ich habe lediglich die Behauptung, es wäre unmöglich, jemanden in der 3. Person anzusprechen, ergänzt, indem ich erklärte, dass die 3. Person das zwar nicht vorsehe, es aber dennoch möglich wäre, zumal es in der Vergangenheit so praktiziert wurde.

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spanferkel14  27.05.2023, 23:42
@Thor87

Das ist mir alles bekannt, aber hier überhaupt nicht relevant. Es geht hier um modernes Deutsch und um das Leben in der heutigen Gesellschaft.

Ich denke überhaupt, dass du dich um einige Jahrhunderte in der Zeit vergaloppiert hast. Das Mittelalter ging grob von 500 -1500. Welche Rolle spielt das Deutsch von Walther von der Vogelweide (2.Hälfte MA) für uns heute? https://deutschland-im-mittelalter.de/Kulturgeschichte/Sprache

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Seraphiel0  28.05.2023, 09:30

Es gibt aber an geschlechtsabhängigen Begriffen nicht nur die Pronomen der dritten Person Singular. Und die Aussage "Ich benutze XY Pronomen" sagt auch zb aus, ob man mit Herr oder Frau Mustermann angesprochen will.

Außerdem spricht man sehr wohl in Anwesenheit einer Person über diese Person in der dritten Person - wenn man Gespräche mit insgesamt mehr als zwei Leuten führt. ZB wenn man die Person vorstellt oder eine Anekdote erzählt, bei der eine der anwesenden Personen auch beteiligt war.

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spanferkel14  29.05.2023, 00:46
@Seraphiel0

Soll ich jeden Menschen, bevor ich über ihn spreche, erst mal um Auskunft bitten, wo er geschlechtlich zu verorten ist? Oder rennt er mit einem entsprechenden Schild auf der Stirn herum? Genauer gesagt: Hat er dann in Zukunft mit einem solchen Schild auf der Stirn herumzurennen, damit man ihn identifizieren kann? Ich sehe da gewisse historische Parallelen.

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Seraphiel0  29.05.2023, 10:19
@spanferkel14

Für mich wäre es durchaus eine sinnvolle Idee, wenn man beim Vorstellen auch seine Pronomen nennt. "Ich bin Charlie Mustermann, dey/deren sind meine Pronomen" usw.

Und während dem Nationalsozialismus wurde man gezwungen, solche Schilder zu tragen. Wer sich aber heutzutage entscheidet, zb einen Pin mit seinen Pronomen zu tragen, tut das ja freiwillig.

Und... Die allermeisten Leute werden weiterhin den Klischees ihres Geschlechts entsprechen, und deshalb wird deine erste Vermutung weiterhin überwiegend richtig sein. Aber, wenn sie dann doch mal falsch sein sollte, ist eben die richtige Reaktion von dir nicht "Aber du siehst voll aus wie ein Mädchen/Junge", sondern "Achso, danke für die Info", um es dann in Zukunft für die Person so zu handhaben, wie diese es sich wünscht.

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spanferkel14  29.05.2023, 11:52
@Seraphiel0

Fangen wir hinten an! Wie kommst du auf die Idee, dass ich sagen würde: "Du siehst aus wie ein Mädchen/Junge"? Das ist eine Unterstellung! Ganz abgesehen davon duze ich erwachsene Personen nicht, wenn ich sie nicht kenne.

Nun zu "dey/deren". Damit kann ich gar nichts anfangen.

  • "Dey" klingt für mich wie das plattdeutsche "de", welches der bestimmte Artikel, das Demonstrativ- und das Relativpronomen ist für: "der + die (Singular), die (Plural), den + die (Akk.Sing.), die (Akk.Plur.), dem + der (Dat.Sing.) sowie den/denen (Dat. Plur.).
  • "deren" = Relativpronomen Genitiv im Femininum Singular und im kompletten Plural.

Pronomen und Possessivartikel in der Ansprache sind ja sowieso "du, dich, dir + dein_" bzw. "Sie, Sie, Ihnen + Ihr_". Sollte ich aber über dich in deiner Gegenwart mit einer anderen Person reden, brauche ich also mindestens 4 für mich neue Wörter und nicht nur 2. Das Reflexivum kann zum Glück "sich" bleiben, da es ja für alle Geschlechter gilt.

Ich will jetzt hier nicht sämtliche (hauptsächlich linguistischen) Gründe aufführen, weshalb ich mich Stotter-Sternchen & Co. bzw. dem Neusprech verweigere. Um deinem Wunsch aber nachzukommen, würde ich, wenn ich in deiner Gegenwart mit anderen über dich spreche, dann eben immer deinen Namen sage, statt Pronomen und Possessivartikel zu verwenden.

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Seraphiel0  29.05.2023, 12:14
@spanferkel14

Ich kenne genug Leute, die so reagieren, es war eine allgemeine Aussage.

Dey/Deren sind mitunter die bekanntesten Neopronomen, die es in DE gibt, weshalb ich die als Beispiel genutzt habe.

Und du kannst mich auch einfach fragen. Dann sage ich dir "Ich benutze Er/Sie", und dann benutzt du eben mal Er und mal Sie, wenn du über mich sprichst - egal ob ich an- oder abwesend bin - und alles ist super. Name ist aber auch okay, das ist vollkommen legitim und manche haben das sogar als ihren bevorzugten Weg, wie man über sie sprechen soll.

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spanferkel14  29.05.2023, 13:18
@Seraphiel0

"Deren" ist kein neues Pronomen, es ist Relativpronomen Genitiv, wie ich oben schon erklärte, und sollte tunlichst nicht mit einer anderen grammatischen Form vermischt werden. Das gäbe nur Sprachchaos, und man würde von Ausländern, die schon Deutsch gelernt haben, überhaupt nicht mehr verstanden, vor allem nicht von denen, in deren Ländern es solche Formen nicht gibt oder/und in deren Ländern derartige Formen politisch oder von der Religion her auch nicht erwünscht sind und demzufolge nicht unterrichtet werden.

Was entspricht denn nun dem "er, ihn, ihm +sein_ /sie, sie, ihr + ihr_" in divers-Sprache?

  • Nominativ: Wo ist er/sie? = Wo ist ____?
  • Akkusativ: Ich sehe ihn/sie nicht. = Ich sehe ______.
  • Dativ: Ich helfe ihm/ihr. = Ich helfe ______ .
  • Possessivartikel: Ich leihe mir seinen/ihren Wagen. = Ich leihe mir ______en Wagen.

Und wie lauten die Relativpronomen?

  • N: Herr Meier, der jetzt in H. wohnt, ... = __ Meier, ____ jetzt in H. wohnt, ...
  • A: Herr Meier, den ich heute besuche, ... = __ Meier, ____ ich heute besuche, ...
  • D: Herr Meier, dem ich gern helfe, ... = __ Meier, ____ ich gern helfe, ...
  • G: Herr Meier, dessen Auto kaputt ist, ... = __ Meier, ____ Auto kaputt ist, ...
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Seraphiel0  29.05.2023, 13:27
@spanferkel14

Kann man auch googlen, ich bin nicht für deinen Deutschunterricht zuständig.

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spanferkel14  29.05.2023, 13:36
@Seraphiel0

Das hat ja mit Deutschunterricht nichts zu tun. Ich bin nur bereit, auf deine Wünsche einzugehen. Da du aber gute Fragen nicht beantworten willst, muss ich mich auch nicht um deine Wünsche kümmern.

Was glaubst du, wie viele Fragen ich hier schon beantwortet habe, obwohl sie leicht zu googlen waren!

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