Geeignet als angehender Psychologe?
Guten Tag.
Ich überlege Psychologie im Bachelor zu studieren und forensische Psychologie im Master. Nun habe ich teilweise Probleme im Zwischenmenschlichen, werde manchmal als wenig gefühlvoll beschrieben, möchte aber trotzdem -oder vielleicht genau deshalb- Psychologie studieren.
Stellt das möglicherweise ein größeres Problem dar? Und sofern die genannte Eventualität der Realität entspricht, ist es verwerflich sowas aus "selbstbezogenen" Antrieben zu machen?
Ich bitte um Ehrlichkeit - ich brauche also keinen positiven Zuspruch oder so. :)
LG
3 Antworten
Also dass Anamnese ein PC machen kann, halte ich für Quatsch - und ich finde es auch fragwürdig, wenn Psychotherapeuten ausschließlich Inventare benutzen zur Diagnostik, das wirkt nicht nur hilflos, sondern ist auch verzerrend weil es viele mehrfach-positiv-Befunde geben wird...
Lass uns differenzieren: man muss nicht gefühlvoll/ gefühlsdusselig oder überschwänglich in seinen eigenen Gefühlen sein, um Psychologe zu werden. Eher sollte man gut rekonstruieren/ sehen/ nachvollziehen können, was in anderen passiert. Dazu hilft, Neugierde mitzubringen und sich auf die Erlebensbeschreibungen anderer einlassen zu können. Nun thematisierte Littlethought ja schon, dass es gelegentlich selbst betroffene Psychologen gibt - da ist die Gefahr, dass sie eben nicht in die erlebenswelten ihrer Klienten eintauchen und diese verstehen können, weil ihre eigene noch sehr dominant ist. Betroffene Therapeuten behandeln deshalb "ihr eigenes" Störungsbild nicht.
Wenn du es vor allem machen willst um dich selbst zu diagnostizieren, dann darfst du es sofort aufgeben.
Unempfindlichkeit könnte später bei der Arbeit von Nutzen sein.
Fehlende Empfindsamkeit stellt deine denkbare Fähigkeit in Frage, einen Menschen angemessen zu beurteilen. Für die Anamnese und natürlich auch für die Therapie mußt du aus dem Verhalten des Patienten ableiten können welche Fragen oder Antworten und in welcher Form zu stellen sind. Wenn du das prinzipiell nicht kannst, würde ich dies als Ausschließungsgrund für das Studium der Psychologie sehen. Die Interpretation der Anamnese bedarf aber kein Einfühlungsvermögen, das könnte sogar ein Computer machen.
Danke für die Erklärung- das hat mir wirklich weitergeholfen. (Mich selbst zu diagnostizieren habe ich zum Glück nicht vor.)
Hallo fgleichma,
ich denke es ist kein Problem, dass du Psychologe wirst. Psychologen arbeiten nämlich nach bestimmten Kriterien, welche wissenschaftlich festgelegt werden. Diese werden Dir dann im Studium gelehrt.
Viel Grüße und Viel Erfolg