Gebrochenrationale Funktion bei gegebenen Asymptoten berechen?

1 Antwort

Die senkrechten Asymptoten (also x=...) sind die Polstellen der Funktion, also die Stellen, an denen der Nenner Null wird.

Die waagerechte Asymptote (y=...) ist der Wert gegen die die gebrochen-rationale Funktion im Unendlichen läuft.

Wählst Du also Deine gebrochen-rationale Funktion so, dass der Bruch (mit den vorgegebenen Polstellen) Null wird, also der Nennergrad > Zählergrad ist, setzt Du einfach den vorgegebenen y-Wert dahinter. Anschließend bringst Du alles auf einen Hauptnenner.

a) y=-1; x=0
wegen x=0 kommt schon einmal f(x)=1/x in Frage. Im Unendlichen soll -1 rauskommen, also f(x)=1/x-1

Jetzt das zu einem Bruch zusammenfassen: f(x)=1/x-x/x = (1-x)/x

b) genauso: x=-1; x=2 => f(x)=1/((x+1)(x-2))
wegen y=2: f(x)=1/((x+1)(x-2)) +2

auf einen Nenner: f(x)=1/((x+1)(x-2)) + 2*(x+1)(x-2)/((x+1)(x-2))

=(1+2(x+1)(x-2))/((x+1)(x-2))

Die Klammern jetzt aufzulösen überlasse ich Dir.

85200 
Fragesteller
 02.06.2016, 15:25

Vielen Dank für die Ausführliche Antwort! :D

0
Rhenane  02.06.2016, 15:36
@85200

gerne, gibt noch einen anderen, evtl. einfacheren/schnelleren Weg:

teilst Du die Koeffizienten der höchsten Zähler- und Nennergrade, muss die waagerechte Asymptote rauskommen.

Also bei a) f(x)=(ax+b)/x
ax/x=-1, also muss a=-1 sein; b ist vollkommen egal,
also geht z. B.: f(x)=(-x+78)/x

bei b) Nenner ist 2. Grad, also muss ax²/x²=2 sein => a=2
also z. B. f(x)=(2x²+5)/((x+1)(x-2))

0
Schachpapa  02.06.2016, 15:38

Gut erklärt. Aber ist der Schritt "alles auf einen Hauptnenner bringen" nötig? Ich finde 1/x - 1 viel schöner als (1-x)/x weil man die Asymptoten sofort am Term erkennt, letzteres ist allerdings für die Nullstellen schöner. Je nachdem was man braucht.

1
Rhenane  02.06.2016, 16:00
@Schachpapa

Bin immer davon ausgegangen, dass gebrochen-rationale Funktionen rein aus Zähler- und Nennerpolynom bestehen.

0
Schachpapa  02.06.2016, 21:30
@Rhenane

Zumindest kann man sie alle in diese Form bringen.

Ansonsten sind zwei Funktionen f und g gleich, wenn sie die gleiche Definitionsmenge D haben und für alle x aus D gilt f(x) = g(x).

vgl. z.B. http://www.mathepedia.de/Abbildungen_und_Funktionen.aspx

Aber vorsichtshalber gucken, wie es in der Schule erwartet wird. Bei derartigen Diskussionen kann man schnell den kürzeren ziehen.

0