Gebrauchtwagen 8 Jahre in Garage gestanden?
Hallo,
ich bin auf der Suche nach einem Gebrauchtwagen und hab dahingehend gestern einen Seat Leon 1,9TDI besichtigt - allerdings BJ 2002 und nur 101.000km drauf - laut Verkäufer ist das Auto 8 Jahre lang in der Garage gestanden, allerdings wurde der Zahnriemen, Keilriemen, Bremsen vorne, Radlager und die Batterie neu gemacht bzw ersetzt und ein großes Ölservice gemacht (bei etwa 92.000km), zusätzlich wurden alle Services in der VW/Audi/Seat-Fachwerkstätte durchgeführt.
Der Verkäufer ist allerdings selbst Lackierer und Spengler und ich vermute in dieser Position wär es nicht abwegig, einfach mal eben selbst nen Stempel für die Inspektionen draufzuhauen - falls er in entsprechender Fachwerkstätte arbeiten sollte.
Ich habe mit ihm vereinbart, beim ÖAMTC noch einmal eine Sicherheitsüberprüfung durchführen zu lassen und falls etwas rauskommen sollte, von ihm reparieren zu lassen (mit Aufpreis beim schlussendlichen Verkauf).
Lohnt sich hier ein Kauf? Ich bin zwar schon probegefahren und alles rennt tip top meiner Meinung nach, auch die Karosserie ist rostfrei und auf mich macht das Auto einen tadellosen Eindruck, bin allerdings nur ein Laie auf dem Gebiet.
Wenn ein Dieselmotor auf so lange Dauer nicht bewegt wird, kann es Langzeitschäden davontragen, die ich hier übersehen haben könnte?
Danke schonmal für eure Hilfe und Ratschläge. :)
2 Antworten
Ich bin zwar nicht so ängstlich was Standschäden angeht, aber acht Jahre sind schon eine Hausnummer.
Die ganzen Arbeiten, die gemacht worden sein sollen, sind die vor oder nach der Standzeit gemacht worden? Beispielsweise der Ölwechsel bei 92.000 km war ja wohl vor der Standzeit – der ist dann also wertlos, natürlich brauchst du dann wieder frisches Öl. Die Reifen dürften im übrigen auch nach so langer Zeit hinüber sein. Und wenn die Bremsen vor der Standzeit gemacht wurden ist auch hier die Frage wie sie aussehen. Ebenso der Zahnriemen – wenn der vor der Pause gemacht wurde, ist der vermutlich auch wieder fällig oder mindestens fast wieder fällig.
Also das Mindeste wäre eine gründliche in Augenscheinname vor dem Kauf. Ich persönlich hätte meine Vorbehalte. Was wird denn als Grund für die lange Standzeit angegeben?
Im Großen und Ganzen ja. Aber wenn der Motor innerliche Schäden davongetragen hat, stellen die das auch bei der schnellen Prüfung eines Gebrauchtwagens nicht unbedingt fest.
Im übrigen: Arbeiten wie Keilriemen, Zahnriemen etc. gelten für dich natürlich nur als tatsächlich durchgeführt, wenn das in einer offiziellen Werkstatt mit offizieller Rechnung gemacht wurde. Ansonsten kann dir der Verkäufer ja viel erzählen…
Wenn ein Dieselmotor auf so lange Dauer nicht bewegt wird, kann es Langzeitschäden davontragen, die ich hier übersehen haben könnte?
Rein theoretisch kann das passieren. Andererseits stand das Auto in der Garage und nicht draußen.
Ich bin zwar schon probegefahren und alles rennt tip top meiner Meinung nach, auch die Karosserie ist rostfrei und auf mich macht das Auto einen tadellosen Eindruck
Das ist ein starkes Argument. Mit den restlichen Angaben, wenn der Preis entsprechend günstig ist und die Überprüfung durch den ÖAMTC nichts gravierendes ergibt, kann man das schon riskieren. Ein generelles Risiko auf versteckte Mängel kann man bei keinem Auto ausschließen.
Als Grund wird angegeben, dass das Auto wohl für einen Freund gedacht gewesen wär, welcher allerdings 8 Jahre gebraucht hatte, seinen Führerschein zu Ende zu bringen. In der Zwischenzeit wurde das Auto wohl beim Verkäufer in der Garage gelagert, ob der zwischendurch auch mal rausgefahren worden ist, weiß ich allerdings nicht.
Der Zahnriemen, Keilriemen und alles was aufgezählt wurde, wurde laut Verkäufer nach der Standzeit erneuert - der Ölwechsel ist auch 'gerade erst' gemacht worden (27.10.2020).
Schwierig, schwierig.. Aber grundsätzlich sollten etwaige Problem- und Schwachstellen ja bei der Sicherheitsüberprüfung vom ÖAMTC auffallen, oder?