Gebisslos reiten. Soll ich es anfangen?

16 Antworten

Hallo,

erstmal würde ich das Pferd mal von einem Osteopathen durchchecken lassen. EIn Tierarzt findet nicht unbedingt Verspannungen bzw. kann ein "Allgemeintierarzt" sich in seiner Diagnose bezüglich der Zähne auch schonmal irren, das sollte aber ein guter Osteopath auch rausfinden können. Wenn z.B. der Tierarzt nur schaut, ob die Zähne hinten Haken haben, aber nicht, ob die Schneidezähne vorne so lange geworden sind, daß die Zähne hinten nicht mehr aufeinanderkommen und sich damit das gesamte Kiefergelenk verkrampft und dies Auswirkungen auf Kopf, Nacken, Hals etc. hat, bringt die Aussage, daß die Zähne OK sind gar nichts. Es kann aber auch einfach sein, daß sie kein Gebiss mag. Mag meine auch nicht oder besser gesagt, sie mag keinen angenommenen Zügel. Reiten kannst du ein Pferd aber auch viel mit Sitz und dadurch mit Gewicht, ist allerdings eine etwas andere Reitweise als das "klassische" Verbindung am Zügel und an diese Verbindung ranreiten, dazu bräuchtest du vermutlich einen neuen Reitlehrer. Vielleicht mag sie aber auch einfach nicht so "kontrolliert" werden, womit ich jetzt nicht meine, daß du sie machen lassen sollst, was sie will. Aber meine mag z.B. nicht, wenn ihr etwas aufgezwungen wird, was ja mit einer Trense leider immer noch oft der Fall ist. Versuche mal Kompromisse mit ihr zu finden, wie z.B. den lockeren Zügel....was reitet ihr denn eigentlich? Dressur? Springen? Tuniere? Oder Freizeit und Gelände? Was sagt denn die Besitzerin? Hat sie diegleichen Probleme? Und die Reitlehrerin, die meint, das Pferd wäre verspannt, was ist deren Lösungsansatz? Kennt sie vielleicht einen Therapeuten, der helfen könnte?

Ich finde gebisslos reiten als Übergang, bis die Ursache gefunden ist und sie der Hand am Gebiss vielleicht wieder Vertrauen kann, keine schlechte Idee, allerdings hat man halt mit den wenigsten gebisslosen Zäumungen so eine Einwirkung wie mit einer klassischen Trense, von daher wirst du deine Reitweise eh umstellen können, warum also nicht erstmal mit langen Zügeln reiten und sehen, was passiert?

Ich reite meine übrigens auch mit einem Bitless Bridle und inzwischen können wir auch wieder mit Gebiss arbeiten, allerdings nehme ich nur noch punktuell die Zügel an...

VIel Erfolg!

Hallo,

wenn du jetzt anfängst, gebisslos zu reien, wirst du die Symptome wahrscheinlich vermeiden können, allerdings hast du dir Ursache ihres Verhaltens nicht behoben. Und die Ursache klingt iemlich nach Zahnproblemen oder muskulären Verspannungen - deshalb bitte unbedingt den TA, Ostheo nd Zahnarzt rufen.

Aber gebissos reiten ist immer (naja, meistens...) eine gute Sache.

Wenn du keine scharfen Zäumungen nutzt (wie z. B. ein mechanisches Hackamore oder alles andere mit Hebelwirkung), kannst du damit auch viel weniger kautt machen, da gebisslos reiten sehr viel maulschonender ist. Das Gebiss liegt ja auf der Lade und Zunge auf. Wie empfindlich deine Zunge ist, merkst du, wenn d dir drauf beißt. Die Lade des Pferdes ist auch sehr empfindlich, weil sie mit vielen Nerven durchzogen ist und über dem Knochen nur eine 2mm dünne Schleimhaut liegt.

Wenn du gebisslos mit einer Zäumung, die auf den knöchernen Teil des Nasenrückens wirkt, reitest, kann die Einwirkung genauso präzise, aber lange nicht so schmerzhaft füs Pferd sein. Wenn du beispielsweise mit einem Knotenhalfter reitest, wirkt das auf den knöchernen Teil des Nasenrückens. Im Gegensatz zur Lade ist der Knochen aber noch mi einer dicken Haut und Fell überogen, außerdem ist der Nasenrücken mit lange nicht so vielen Nerven durchzogen wie die Lade.

Viele Pferde laufen mit gebisslosen Zäumungen weitaus zufriedener und lockerer. Das Gebiss im Maul nervt viele Pferde oft, weil es einen Fress-Reflex auslöst. Die Speiseröhre wird geöffnet und die Luftröhre etwas geschlossen, die Pferde bekommen mit Gebiss im Maul also schlechter Luft. Dieser Fress-Reflex lässt Pferde auch so extrem speicheln. Sobald etwas im Mal des Pferdes ist, wird dieser Reflex ausgelöst.

Frag aber auf jeden Fall die Besitzer deiner RB ob ud das darfst, ob du auch gebisslos versichert bist und ob sie dir bei der Umgewöhnung helfen. Es gibt nämlich Pferde, die laufen mit gebisslosen Zäumungen sofort wie ein Lamm, andere müssen sich erst umgewöhnen und finden es anfangs irritierend, dass der Druck jetzt aufm Nasenrücken landet.

Grüße und viel Glück!

JEDES Pferd kann man auf gebisslos umstellen, und ich würde es immer empfehlen! zu Info:

Eigentlich gibt es keinen Grund, ein Gebiss zu benutzen – außer man will das Pferd durch den Schmerz kontrollieren. Das sollte sich jeder Reiter in ganzer Deutlichkeit bewusst machen. Häufig wird argumentiert, dass die Art der Zügelführung einen Unterschied zwischen Schmerz und Nutzen des Gebisses ausmacht. Wenn es uns wirklich um das Wohl des Pferdes geht, dann hat dieses Argument aber keine Gültigkeit. Denn es wird nur benutzt, wenn der Mensch vom Pferd bestimmte Resultate will und dabei keine alternative Möglichkeit in Betracht zieht. Die Liste der durch Gebisse verursachten gesundheitlichen Probleme ist lang, und sie ist unabhängig von der Zügelführung und von dem, der die Zügel führt:

Gebisse verursachen allein durch ihre Präsenz und den punktuellen Druck auf die in den Schleimhäuten liegenden Nervenenden Schmerzen an Unterkiefer und Zahnfleisch.

Des Weiteren sind sowohl Lunge als auch Kehlkopf unmittelbar durch die Nutzung von Gebissen betroffen. Das Pferdemaul dient der Nahrungsaufnahme. Diese ist für das Pferd gleichzusetzen mit Sicherheit und Ruhe. Erschrickt ein Pferd und/oder strengt es sich körperlich an, befindet sich normalerweise nichts in seinem empfindlichen Maul. In Bewegung muss es viel Luft aufnehmen, um genügend Sauerstoff in alle Körperzellen zu bringen. Deshalb wird der Kopf-Hals-Winkel gestreckt, der Kehlkopf geöffnet, der Kehlknorpel parallel gestellt und die Öffnung im weichen Gaumen erweitert. Befindet sich ein Gebiss im Maul, dann kommt es durch einen Nervenreflex, welcher der Nahrungsaufnahme dient, zu einem Konflikt: Der Kehldeckel schließt sich und es wird vermehrt Speichel produziert. Das behindert unter anderem die Atmung, besonders wenn ein Pferd sehr deutlich schäumt. Außerdem kommt es zu Krämpfen in den verschiedenen Muskeln des Kehlbereichs, die sich manchmal nicht mehr lösen können. Das Pferd wird schlimmstenfalls zum Kehlkopfpfeifer. Oft wird es dann einer OP unterzogen, die mehr Schäden verursacht, als dass sie nützt. Die Luftröhre wird komprimiert und das Zwerchfell zieht sich zurück, wodurch Unterdruck in den Alveolen (Lungenbläschen) entsteht, da die benötigte Luftmenge nicht schnell genug einströmen kann. Dies kann zu Lungenödemen und/oder Lungenblutungen führen Wird der Hals des Pferdes künstlich in eine aufrechte Position gebracht (wie in einer mittels Gebiss erzwungenen Versammlung), dann rutscht der Unterkiefer zurück und die Zähne liegen nicht mehr passend aufeinander. Die Zähne werden in einem unnatürlichen Winkel „geraspelt“. Es bilden sich messerscharfe Kanten. Durch die Nutzung von Gebissen wird sogar der Stoffwechsel des Pferdes schwer beeinträchtigt. Dadurch, dass keine gesunde Atmung möglich ist, befindet sich in der Atemluft immer weniger Sauerstoff. Durch diesen Mangel können die Muskeln, vor allem auch der Herzmuskel, nicht richtig funktionieren. Ist das Pferd zudem noch beschlagen, dann ist der Hufmechanismus stark eingeschränkt und das Herz muss die fehlende Pumparbeit der Hufe ausgleichen. Das Herz steht unter enormem Stress. Das sind meiner Ansicht nach die Gründe, wenn Sportpferde den „plötzlichen Herztod“ erleiden. Dies sind nur die wichtigsten und alarmierendsten Gründe, weshalb Gebisse nicht verwendet werden dürften. Viele weitere kommen dazu, wie zum Beispiel: die Quetschungen der Ohrspeicheldrüse, entzündliche Atemwegserkrankungen, Verletzungen der Halswirbelsäule, Verhaltensabweichungen aufgrund des Schmerzes und vieles mehr. Meiner Ansicht nach steht die Nutzung von Gebissen also im direkten Widerspruch zu unseren Tierschutzgesetzen. Ich stelle mir immer wieder die Frage: Warum werden Gebisse trotz unseres heutigen Wissensstands noch immer verwendet? Eine mögliche Antwort: Wenn ich als Mensch mein Pferd mit Gebiss reite, dann im Allgemeinen aus zwei möglichen Gründen: Entweder fehlt mir das Wissen darüber, was dieser Gegenstand an Körper und Psyche meines Pferdes anrichtet. Oder ich besitze dieses Wissen und füge meinem Pferd vorsätzlich die mir bekannten Schmerzen und Schäden zu. Leider können wir nicht leugnen, dass gerade im sogenannten„Pferdesport“das Leiden der Tiere bewusst in Kauf genommen wird, um die gewünschten Resultate zu erzielen. Im Bereich der Freizeitreiter finden sich meist Unwissen und häufig auch Gruppenzwang als Grund für die Nutzung von Gebissen. Im Prinzip ist der Sachverhalt ganz einfach: Sehen Sie einen Menschen, der sein Pferd mit Gebiss reitet, dann ist dies meiner Meinung nach eine klare Demonstration seiner Unfähigkeit, mit dem Pferd auf andere Weise kommunizieren zu können. Verfüge ich über das notwendige Wissen der Anatomie und bin ich in der Lage, mit dem Pferd auf Augenhöhe zu kommunizieren (weil ich meine Fähigkeiten im wahren Horsemanship ausgebildet habe), wenn ich also das Pferd wirklich verstehe,habe ich es dann noch nötig,ein Eisenstück in das empfindliche Pferdemaul zu legen?

Ich reite auch gebisslos und das klappt wunderbar. Sie geht damit wesentlich entspannter. Warum möchtest du mit Halsring reiten? Dafür benötigt dein Pferd sehr viel Übung (und du auch), damit es den Halsring "versteht". Gebisslos reicht, denke ich.

Aber vielleicht solltest du nochmal nachhaken, weshalb dein pferd ständig den Kopf hochreißt und empfindlich auf Druck reagiert. Es könnte nämlich auch sein, dass es Zahnprobleme hat.

Liebe Grüße

Melle91  16.09.2011, 21:53

Achja, ich reite mit einem Sidepull. Ist praktisch aufgebaut wie ein Halfter nur mit einem zusaätzlichem Riemen, damit es bei Zug nicht verrutschen kann. Es gibt welche, bei denen der Nasenriemen aus "Nylon-Lassoseil" ist und auhc welche aus doppeltem Lassoseil, sowie welche aus Gummi und auch aus Leder oder Baumwolle.

Grundsätzlich gilt, desto breiter und weicher der Nasenriemen, umso angenehmer und "weicher" für das Pferd. Ich selbst habe eins, bei dem der Nasenriemen aus breiter Baumwolle ist, ist super (;

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westernguny 
Fragesteller
 16.09.2011, 21:56

Wir also die besi*ich haben den Tierarzt geholt, und er meinte es ist nichts mit den Zähnen. Die Reitlehrerin die dar war, hat gemeint das Pferd hätte Verspannungen. Das Schließt der Tierarzt aber auch. Wir wissen nicht was wir noch machen sollen. Ich glaube ich probiere es mit Gebisslos. Welche Gebisslose Trense benutzt du denn? VLG

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wie immer bei problemen mit dem tier, nicht die auswirkungen verschleiern, sondern nach der ursache suchen ! wenn du erst in letzter zeit probleme hast, liegt es nicht am gebiss, denn das pferd denk sich nicht von heut auf morgen, "ach ich mag das begiss nciht mehr" hat es zahnschmerzen? rückenschmerzen? bist du zu hart in der hand? passt was an der trense nicht? wer reitet das pferd sonst noch? seit wann ist das so??

und erst mal wenn sie nur dein pflegepferd ist, geht dich das eig sowieso nichts an sondern ist sache vom besi, du kannst um gottes willen nicht einfach mal ne andre zäumung aufs pferd machen! dazu kommt noch das das in den meisten fällen nicht versichert ist, und das würde ich mir doch genau überlegen ;)
(btw: wie oft muss man noch sagen das eine trense ein gebiss ist? wie kann ein gebiss gebisslos sein? xD)

und wenn dus wirklich machen willst, dann nur unter anleitung von jemandem der wirklich ahnung davon hat! und mit einer zäumung ohne hebel, gerade wenn ihr beide das noch nicht kennt, auf keinen fall hackmore oder so drauf machen, das geht ganz schnell schief und im griff hast du das pferd dann wahrscheinlich noch weniger;)

lass mal jemand auf das pferd schauen der sich auskennt und nicht einfach auf eigne faust handeln ;) und vor allem als aller erstes mit dem besi sprechen, ist schlieslich nicht dein pferd ;)