Gebietet das Buch Genesis nicht ein veganes Leben?

23 Antworten

Es gibt in der Bibel einige widersprüchliche Angaben. Und auch so manches, was mit geltendem Recht in Deutschland nicht vereinbar wäre ;).

Es ist und bleibt halt Glaube. Glaubst du, dass du die Bibel wirklich wortwörtlich befolgen musst? Dass Gott das alles möchte? Dass die Texte, die darin stehen, mit all ihren Widersprüchen und auch eventuellen Fehlern, da sie ursprünglich ja nur mündlich weitergereicht wurden, absolute und unumstößliche Gültigkeit haben? Wenn ja, in welcher Übersetzung ;)?

Oder könnte es nicht auch sein, dass manches tatsächlich falsch verstanden oder auch falsch weitergereicht wurde von den Menschen? Dass vielleicht auch einiges durch die anderen Zeiten, die damals herrschten, inzwischen einfach nicht mehr passt?

Übrigens, das Alleinstellungsmerkmal des Christentums gegenüber anderen monotheistischen Religionen (also denen mit nur einem Gott) ist das neue Testament mit der Geschichte über Jesus Leben, der nur im christlichen Glauben als der Erlöser und Sohn Gottes anerkannt ist. Was darin steht, passt eigentlich viel besser zu dem, was man gesamtgesellschaftlich unter "christlichen Werten" versteht. So grob könnte man das zusammenfassen unter "Seid einfach nette, gute Menschen!".

JTKirk2000  08.12.2017, 03:59

Es gibt in der Bibel einige widersprüchliche Angaben. Und auch so manches, was mit geltendem Recht in Deutschland nicht vereinbar wäre ;).

Diese Art von Widersprüchen, auf die da in der Frage und Fragebeschreibung Bezug genommen wird, existieren nicht in der Bibel, sondern nur in der Vorstellung dessen, der die Aussagen aus dem Kontext reißt. Die Frage hat sich im Eigentlichen schon von selbst erledigt, wenn man die Aussagen im Kontext betrachten würde, so wie viele Fragen auf dieser Plattform, wenn man die Betrachtung konsequent so halten würde, dass Aussagen nicht aus dem Kontext gezogen würden. 

Und manchmal aber auch nur manchmal erübrigt sich die Vermutung oder der Vorwurf eines Widerspruchs spätestens dann, wenn man bedenkt, dass zwischen der einen und der anderen Aussage der Bibel, die mit einander im Widerspruch zu stehen scheinen, dass dazwischen zum Teil diverse Jahrhunderte der Entwicklung des Volkes Israel lagen, wo dieses Volk im Anfang sehr träge war und mehr Strenge brauchte, um seinen Gott wieder anzuerkennen. Und im Übrigen sind besonders das erste und auch das letzte Buch der Bibel lediglich die Botschaft einer Vision und nur als solche zu bewerten. Gleiches gilt zumindest auch für das mosaische Gesetz in den weiteren Büchern Moses. 

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Im Paradies ernährten sich die ersten Menschen von den Früchten, die Tiere lebten in Harmonie und niemand fraß den anderen, alle waren also vegan.

Mit dem Sündenfall wuchsen den Rosen Dornen und die Tiere begannen aggressiv und scheu zu werden. Alles wurde brutal, weil Satan durch den Sündenfall die Macht über die Erde erhalten hatte.

Leviticus Kap. 11 war für die Juden gedacht

Die Stelle wo im NT alle Essverbote aufgehoben worden sind, finde ich im Moment nicht.

OhNobody  07.12.2017, 12:36

Den Menschen wurde nach der Sintflut gestattet, auch Tiere zu essen:

„Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen. Wie im Fall der grünen Pflanzen gebe ich euch gewiß das alles. Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen.“ (1. Mose 9:3, 4)

Gruss ...

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PaulPeter44  07.12.2017, 13:28
@OhNobody

Matthäus 15, 11

11Was zum Mund hineingeht, das macht den Menschen nicht unrein; sondern was aus dem Mund herauskommt, das macht den Menschen unrein.

Damit könnte man die Aufhebung der Essengebote begründen.

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OhNobody  07.12.2017, 16:26
@PaulPeter44

Wenn Du den Kontext liest, verstehst Du, was Jesus damit sagen will.

Hier geht es um die Bedeutsamkeit von moralischer und geistiger oder innerlicher Reinheit.

 Die Pharisäer und Schriftgelehrte behaupteten, Jesu Jünger seien unrein, weil sie sich die Hände nicht gewaschen hatten, bevor sie ein Mahl einnahmen. Er stellte die Sache wie folgt richtig:

„Vergeblich bringen sie mir fortwährend Anbetung dar, weil sie als Lehren Menschengebote lehren.‘ “ Darauf rief er die Volksmenge herbei und sagte zu ihnen: „Hört zu, und erfaßt den Sinn davon: Nicht was in [seinen] Mund hineingeht, verunreinigt einen Menschen; sondern was aus [seinem] Mund herauskommt, das verunreinigt einen Menschen.“ (Mat. 15:9-11)

Was können wir der Erklärung Jesu entnehmen? Dass böse, unsittliche und unreine Taten auf böse, unsittliche und unreine Neigungen des Herzens zurückgehen.

Lieben Gruss ...

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mulano  07.12.2017, 15:19

Also kein Döner essen?

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Trashtom  07.12.2017, 16:41
@mulano

"Du sollst Putenfleisch um einen Spieß wickeln und mit Sauce, Brot, Salat und viel scharf verzehren" (tom. 13:4-12)

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In der Tat war es am Anfang vor dem Sündenfall so, dass es keinen Tod und kein Leid auf der Welt gab. In 1. Mose 1,29-30 steht: "Ihr dürft die Früchte aller Pflanzen und Bäume essen; den Vögeln und Landtieren gebe ich Gras und Blätter zur Nahrung." Zu dieser Zeit haben sich die Menschen und Tiere also mit den Früchten der Pflanzen und Bäume ernährt.

Nach der Sintflut sprach Gott zu Noah (1. Mose 9,2-4): "Alle Tiere werden sich vor euch fürchten müssen, denn ich gebe sie in eure Hand.3 Von jetzt an könnt ihr euch von ihrem Fleisch ernähren, nicht nur von Obst und Getreide. Aber esst kein Fleisch, in dem noch Blut ist, denn im Blut ist das Leben." Tiere durften also gegessen werden, aber der Genuss von Blut war verboten.

Für das Volk Israel gab es bestimmte Speisegesetze. Gott erlaubt nicht nur den Verzehr von Tieren, er beschreibt Mose sogar ganz detailliert, welche Tiere er und sein Volk verspeisen dürfen (3. Mose 11,2): "Dies sind die Tiere, die ihr essen dürft ..." Schweinefleisch durfte z. B. nicht verzehrt werden.

Diese Regeln für das Volk Israel gelten aber für Christen nicht, wie z. B. dieser Artikel gut erklärt: http://www.bibelpraxis.de/index.php?article.1597

Man sieht also, dass die Bibel den Genuss von Fleisch erlaubt. Trotzdem hat jeder Christ natürlich die Freiheit, seinen Fleischverzehr einzuschränken oder ganz einzustellen. Christen können durchaus Vegetarier oder Veganer sein, müssen sie aber nicht...

Nein. Von Fleischverbot steht da nichts.

Und dann müsstest du noch die ganzen Bibelstellen ausklammern, in denen "Gott" ganz genau beschreibt, wie man Tiere zu schlachten, zu opfern, zu verteilen hat. Beim Auszug aus Ägypten musste man sogar die Türschwelle mit Tierblut beschmieren, um zu verhindern, dass der erstgeborene Sohn getötet wurde. Auch Jesus liess ein Opferlamm schlachten und verspeiste es mit seinen Jübgern.

Nein, als Rechtfertigung für Vegetarismus/Veganismus taugt die Bibel nicht.

Aber warum braucht ihr überhaupt eine Rechtfertigung? Esst doch was ihr wollt, und gut ist (solange ihr die Gesundheit eurer Kinder nicht gefährdet).

mulano  07.12.2017, 15:21

Die ganzen Opferrituale die angeblich von Gott kommen, wurden von den Priestern eingeführt, um ihren Fleischkonsum zu legalisieren.

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OhNobody  07.12.2017, 16:16
@mulano

Warum gab Gott den Israeliten dann ein Gesetz, das auch Tieropfer einschloss?

Antwort:

Auch wenn sich der Opfernde dessen nicht bewusst war — all diese Opfer in der Stiftshütte wie auch später im Tempel waren ein „Schatten“ des vollkommenen Opfers Jesu (Heb. 10:1-10).

Für alle Opfertiere, die Gott dargebracht wurden, galt eine Grundnorm:

Sie mussten in jeder Hinsicht „fehlerlos“ sein. Blinde, verletzte, fehlgebildete oder kranke Tiere durften nicht geopfert werden (3. Mo. 22:20-22). 

Opfer „zweiter Wahl“ nahm Gott nicht an. Mit diesem wichtigen Erfordernis für Tieropfer wurde angedeutet, dass Jesu Opfer „makellos und fleckenlos“ wäre: 

Der Schöpfer — Jehova Gott — würde sein Bestes und Liebstes opfern, um die Menschheit zu erlösen (1. Pet. 1:18, 19).

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Zicke52  07.12.2017, 17:53
@mulano

@mulano: Ja, klar. Alles, was dir in den Kram passt, wurde von Gott höchstpersönlich in die Bibel diktiert. Und was dir nicht gefällt, wurde von Priestern - ohne Rücksprache mit Gott - reingeschrieben.

So lügt sich mulano sein heiliges Buch zurecht, um damit seinen Lebensstil zu legitimieren. Der gar keiner Legitimation bedarf, denn niemand - weder Religion noch Staat - verbietet dir, dich vegetarisch zu ernähren.

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Nach der Sünde bekamen die Menschen auch die Erlaubnis, von bestimmten Tieren zu essen (3.Mose 11,2).

Der "Gott dieser Welt" (2.Kor.11,14; Offb.17,1-6) lügt den größten Teil der Menschheit an, so dass diese nicht mehr weiß, welche Tiere "unrein" sind (3.Mose 1,6-7).