Gebetsrichtung Islam, Erdkrümmung?
Ich hab mir gerade die Frage gestellt, ob die Gebetsrichtung der Muslimen einfach rein physikalisch nicht funktionieren kann, wegen der Erdkrümmung. Man kann doch nur, was etwas "flach" ist die "gerade" Richtung bestimmen. Oder liege ich etwa falsch und habe gerade einen riesigen Denkfehler?
4 Antworten
Ich weiß nicht, ob ein Gebet der Erdkrümmung folgt, aber der kürzeste Weg zwischen zwei Punkten auf dem Globus verläuft entlang des Großkreises. Das sind Kreise, deren Mittelpunkte mit dem Erdmittelpunkt übereinstimmen.
Aber vielleicht sind Gebete auch sowas wie Neutrinos, die auf dem geraden Weg durch die Erdkruste laufen und nicht aufzuhalten sind.
Hallo josoly,
wir betrachten unsere Erde in guter Näherung als eine Kugel und können auf der Oberfläche im Raum betrachtet nur gekrümmte Linien darstellen. Dabei lassen sich zwei Punkte mit beliebigen solcher Linien verbinden.
Eine solcher Linien ist die kürzeste zwischen zwei Punkten. Rein von der Oberfläche betrachtet, ändert sie zwischen den Punkten ihre Richtung nicht. Aus dem Raum betrachtet krümmt sich die Linie nur um den Mittelpunkt der Erde in Entfernund des Erdradius. Somit hat diese Linie ihre Richtung, die grob gesagt mit Differenzen allein der beiden Winkel in einem Kugelkoordinatensystem angegeben werden kann.
Somit gibt es zum Beispiel von Berlin in Richtung Makkah einen kombinierten Winkel, der in etwa nach Südosten zeigt.
Die Problematik ist, dass unsere Erde so groß ist, dass wir eine überschaubare Fläche als hinreichend flach erachten, sie auch recht gut auf eine ebene Karte übertragen können. Da ist der Erdradius groß gegenüber irgendwelchen betrachteten Entfernungen.
Wir können jetzt die gekrümmte Oberfläche der Erde mit mehreren solchen aneinandergelegten Karten darstellen, erhalten somit einen Atlas. Jetzt legen wir so viele Karten nebeneinander, dass wir die Entfernung zwischen z.B. Berlin und Makkah überdecken. Wenn wir jetzt eine gerade Linie zwischen den beiden Orten über diese Karten hinweg einzeichnen, wird sie in gewisser Näherung der besagten Linie folgen.
Es ist deswegen nur eine Näherung, weil wir mit den Karten die gekrümmten Teile der Erdoberfläche ein Stück weit "eingetrieben" haben. Wir nähern mit diesen Karten die gekrümmte Oberfläche ein Stück weit mit ebenen Flächen an.
Das Thema ist mathematisch interessant, wo die Geometrie auf gekrümmten Manigfaltigkeiten - wie man da allgemein sagt - nicht mit der Manigfaltigkeit einer (euklidschen) Ebene übereinstimmt. Wir lernen deren Geometrie in der Schule zuerst oder auch nur, da diese am einfachsten darstellbar ist.
Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen
Wenn du deine Blickrichtung meinst, die gen Osten zu gehen hat, hast du Recht. Dein Blick trifft niemals die Kaaba, sondern geht drüber weg. Aber es geht beim Beten ja nicht ums Schauen, sondern um den Gedankengang, und der kann zu jedem Punkt auf der Erde und dem Weltall gehen.
Da haben es die Christen leichter. Für die ist Gott im Himmel, also irgendwo "oben". Und oben ist überall und ohne Ende.
Die Muslime beten in Richtung Kaaba welche in Mekka liegt. Muslime müssen also in Richtung Mekka beten bzw blicken .
Die Erde ist rund , also ist das mit dem „flach“ ein Denkfehler . Mit deiner Argumentation kann man in keine Richtung mit Ziel schauen . Dann kann man auch nicht in Richtung New York blicke oder Richtung Tokyo