Für welche Berufe musste man früher (DDR) eine gewisse Partei beitreten um diesen Beruf ausüben zu können?

4 Antworten

Die Zugehoerigkeit zur SED war noch lange kein Indiz fuer die Zuverlaessigkeit der Person, das erst einmal vorneweg.

Es kann sein, das sich manche Leute davon Vorteile versprachen, ueblich war es nicht.

Mein Bekanntenkreis, das waren gestandene Leute, ein Parteimitglied war nicht dabei.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Berufsausbildung begann in aller Regel nach der 10.Klasse, also mit 16-17. In eine Partei eintreten konnte bzw. kann man aber erst mit 18. Da macht die Frage also für die allermeisten Berufe überhaupt keinen Sinn.

Selbst bei den Berufen für die man ein Studium benötigte gab es nirgendwo die Vorschrift das man in einer Partei sein musste. Du wirst in allen Berufen Leute finden die nicht in der SED waren. Selbst bei den Berufsoffizieren betrug der Anteil nur 96% und da sind die wenigsten vor dem Eintritt in die NVA bereits Parteimitglied gewesen.

Um Pfarrer zu werden könnte es eher hinderlich gewesen sein in der SED zu sein.

Auch wenn man heute glaubt dass man als Polizist oder Beamter der SED beitreten musste, stimmt das nicht in jedem Fall. Es in der Regel tatsächlich so. Die meisten Polizisten oder Beamten waren in der SED. Doch das war keine Pflicht. Wer wirklich etwas drauf hatte, der kam auch ohne dieses Abzeichen in so manche Position. Bei der Beförderung wurden dann jedoch oft Leute vor gezogen die in der Partei waren.

dataways  12.05.2020, 04:11

Beamte gab es eher nicht in der DDR, oder?

0
Fuchssprung  12.05.2020, 08:31
@dataways

Keine Ahnung ob man sie damals Beamte genannt hat, aber ich meine die Angestellten und Schreibtischtäter im Rathaus und sonstigen staatlichen Verwaltungen.

0
zetra  13.05.2020, 21:20

Die ins Ausland geschickt wurden, da konnte angenommen werden, das sie linientreu waren?

Es gab Faelle, das auch hier dies oder jener vergessen hatte wieder zu kommen.

Ich denke gerade an einen Professor der in Paris zur Tagung eingeladen war und somit seine Fam. in Schwierigkeiten brachte. Das kann alles belegt werden, weil hier manchmal Spitzen losgelassen werden von Einseitigkeit.

0

Der Journalistenberuf war stark reglementiert. Hier hatten nur zuverlässige SED-Mitglieder eine wirkliche Chance berücksichtigt zu werden. Denn man sollte ja in systemrelevanten Bereichen (Presse, Rundfunk) arbeiten.

Es gab in den DDR-Medien keine unabhängige Berichterstattung. Stets wurde vermeldet, dass der Plan übererfüllt sei. Trotzdem war das Ende vorprogrammiert.