Für was brauchtman KräuterLikör im Erstehilfekasten im Stall?
4 Antworten
Kräuterlikör hat man als "Erste Hilfe" bei Kolik verwendet, wobei ein warmes Bier (für das Pferd...) auch funktionieren würde.
Früher hatte man auch starken Kaffee griffbereit, wenn sich eine Fohlen-Geburt schwierig gestaltete oder der Kreislauf absackte und außerdem hatte man Zimt vorrätig, wenn man ein Pferd mit Hufrehe hatte.
Genommen eher nicht aber gegeben :)
Ja, du musst dir vorstellen, dass es früher viele Pferde gab und die Pferdehalter, die auf ihre Arbeitspferde angewiesen waren, sich sehr gut mit "Hausmitteln" auskannten.
Vieles ist inzwischen in Vergessenheit geraten, vieles wurde durch "neuzeitliche" Medikamente abgelöst, viele Tierärzte kennen die alten Mittel nicht mehr oder lehnen sie ab.
Als ich vor vielen Jahren meinen Pferdewirtschaftsmeister gemacht habe, hatten wir einen Ausbilder, der diese - teilweise jahrhundertealten - "Medikamente" noch kannte.
Frage doch mal heute einen Tierarzt, ob er weiß, dass bei Rehepferden Zimt blutverdünnend und schmerzlindernd wirkt, wenn sie einen Reheschub haben....
Heute ruft man, was ja auch richtig ist, bei einer Kolik sofort einen Tierarzt.
Die "Underberg-Fläschchen" in der Stall-Apotheke haben daher eher eine "Alibi-Funktion"...
Du weißt doch: "Es trinkt der Mensch, es säuft das Pferd, bei Reitern ist es umgekehrt...".
Noch einen schönen Sonntag und liebe Grüße
zimt wirkt nicht blutdrucksenkend.
zimt senkt den blutzuckerspiegel und kann ihn in einem vertretbaren bereich stabilisieren. daher kann man ihn bei rehe einsetzen. es wirkt dadurch gegen die kopfschmerzen, die das pferd bei rehe hat.
So weit richtig, was du schreibst, mit einer Einschränkung.
Ich hatte nicht blutdrucksenkend geschrieben, sondern blutverdünnend...
Zimt hat durch die enthaltenden Zimtaldehyde eine blutverdünnende Wirkung, weil die Freisetzung von Arachidonsäure unterdrückt wird.
Noch einen schönen Sonntag
LG
Vielleicht als "1.-Hilfe-Medikament" für manche geschockten Reitersleut...;)
Nein, im Ernst - es gab früher viele Dinge als Notfallpaket im Stall, die heutzutage vielen Veterinären die Haare zu Berge stehen lassen !
Geholfen hat jedoch Vieles davon - nicht alles, was als "veraltet" gilt, sollte verurteilt werden...
Soll nicht heißen, dass DU sowas verurteilst - war nur allgemein von mir bewertet ! ;)
Direkten und konzentrierten Alkohol würde ich keinem Pferd verabreichen - zumindest nicht oral...
Schwedenkräuter als Umschlag - oder Bachblüten-Essenzen innerlich sind dafür SEHR okay ! ;)
Ich würde das sowieso keinem Pferd geben bei mir gibt es das auch nicht.
um im notfall den besitzer des pferdes abzufüllen, damit er nicht im weg rumsteht.
bei kolik kann der alkohol das pferd soweit vergiften, dass es wegen der alkoholvergiftung keine schmerzsymptome mehr zeigt. was durchaus tödlich enden kann. das restfutter beginnt im magen dann zu vergären.
pferde haben so gut wie gar keine alkoholtoleranz, so dass schon kleine mengen zu massiven vergiftungen führen.
also - daher ist der likör, um den besitzer damit abzufüllen.
Wenn man nicht geradeaus reiten kann, muss man sich erst einen Kräuter gönnen.
Vielen Dank also wird er gegen Kolik genommen?