Für ein Stipendium „etwas“ lügen?
Ich werde mich demnächst für ein Stipendium bewerben wo man im Monat mindestens 300€ bekommt. In dem Stipendium wird vor allem soziales Engagement wertgeschätzt.
Vor allem bei allen Bereichen welche in die Grüne/soziale Richtung gehen.
ich bin im allgemeinen bestens dafür geeignet gefördert zu werden, wenn der Stiftung Umwelt und Klimaschutz wichtig ist. Ich hab ein BachelorAbschluss in einem Technischen Studiengang was förmlich nach Kompetenz schreit in Sachen nachhaltige Innovationen. Hab schon bei zwei sehr großen Unternehmen in Nachhaltigkeitsabteilungen (Management und Technik) arbeiten können und werde demnächst im Master studieren, welches mich auf diese Themen spezialisiert.
Da fehlt aber das soziale Engagement was fast schon eine wichtige Voraussetzung ist für das Stipendium.
Tatsächlich hatte ich den Plan dies langfristig zu tun. Ich hab mich bei einer internationalen Organisation ausbilden lassen Online Seminare zu moderieren wo der Klimawandel spielerisch erklärt wird. Die Teilnehmer sind privat Personen oder Arbeitnehmer. Nun hab ich danach nur einmal bei der Moderation mitgeholfen (als neuer, ist man nur ein Assistent). Irgendwie hatte ich danach keine Lust mehr weil es immer und immer der gleiche Inhalt ist der auch noch komplett vorgegeben ist was man sagt. Für Interessante Diskussion und fragen zu aktuelle Themen ist keine Zeit. Das ist jetzt 4 Monate her.
gerne würde ich dann in der Bewerbung und im Gespräch behaupten dass ich bereits mehrere absolviert hab und noch in den nächsten Monaten weiter helfen will. Das ist aber gelogen..
ich weiß bla bla unfair usw.
aber antwortet mir ehrlich. Würdet ihr bzw habt ihr bereits etwas geflunkert für mehr Erfolg und Geld?
Leute ihr wollt mir doch nicht erzählen dass ihr noch nie euren verdammten Lebenslauf verschönert habt. Bzw eure Eigenen Fähigkeiten als etwas besser dargestellt habt als sie wirklich sind.
7 Antworten
Man kann es aber auch kompliziert machen. Anstatt zu lügen und dich in Schwierigkeiten zu bringen kommt es doch nur auf die Formulierung an:
“ich habe mich von xx zu yy ausbilden lassen, um online Seminare zu den Themen zzz halten zu können. Erste Erfahrungen konnte ich hier schon sammeln. Ich sehe diese Tätigkeit als Bereicherung meiner Sozialkompetenz und freue mich, anderen Menschen Wissen zum Klimawandel vermitteln zu können….schleim, schleim, bla, bla.
Ehrlich gesagt weiß ich nach der eigentlichen Frage, der Hinzufügung und deinen Kommentaren auf die bisherigen Antworten nicht, warum du diese Frage überhaupt stellst. Wenn du denkst, dass das moralisch in Ordnung ist, dass es sowieso nicht auffliegt, dass es sowieso alle machen, na dann mach es halt.
Zum Thema „habt ihr mal geflunkert für mehr Erfolg“, ja na sicher hat das jeder schon mal getan. Die Fragen sind halt,
- ob das für etwas war, wo man halt anderen nichts weggenommen hat (wenn jemand behauptet, dass ihm niemand bei der Hausaufgabe „geholfen“ hat, nimmt er niemand anderem eine gute Note weg),
- ob der Erfolg etwas war, wovon man nur selbst etwas hat (wenn zum Beispiel in einer Firma der Verkaufsleiter bei Verhandlungen mit Kunden etwas flunkert, um einen Auftrag zu bekommen, haben davon letztlich auch alle seine Kollegen etwas davon),
- ob es nur um‘s Ego, Prestige oder kleinere Vorteile ging oder ob wirklich große Sachen dahinter stehen (wenn man bei der Steuererklärung einen Bürostuhl als Arbeitsmaterial absetzen will, obwohl man ihn ganz ganz ehrlich doch eher privat nutzt, ist das etwas anderes als wenn man durch eine Briefkastenfirma ein paar Millionen Euro verschwinden lässt), usw usw.
Deinen Antworten nach steht deine Entscheidung zu Lügen ja bereits fest.
Da bleibt nur zu hoffen, dass sie dich nicht nehmen.
Wieso sagst du nicht einfach wie es ist? Wenn du so kompetent bist, wie du behauptest, dann nimmt dich die Stiftung auch, wenn du bei der Wahrheit bleibst und sagst, dass du dich in Zukunft gerne mehr engagieren möchtest, dir während dem Studium aber die Zeit gefehlt hat.
Die 3 Tage Engagement mehr im Lebenslauf werden dich da nicht retten, falls es nicht reicht. Sie zeugen aber von Rücksichtslosigkeit gegenüber den ehrlichen Mitbewerbern und von Respektlosigkeit gegenüber der Stiftung, finde ich.
Dass andere Menschen in Form einer privaten Stiftung oder durch Steuergelder in deine Bildung investieren, das ist eine Ehre die auch mit einer gewissen Verantwortung einher geht. Dass man da bei der eigenen Bewerbung bei der Wahrheit bleibt halte ich eigentlich für eine Grundvoraussetzung um überhaupt in Betracht zu kommen.
LG von einer Stipendiatin, die nicht lügen musste um ihr Stipendium zu erhalten.
Dir ist bewusst, dass Du unter Umständen das gesamte erhaltene Geld zurückzahlen musst, wenn Deine Lüge auffliegt.
Daher würde ich das nicht einmal in Betracht ziehen.
Da ruft man an oder schreibt ne Mail.
Ne Sache von keinen 5 Minuten.
Oder sie verlangen Nachweise von Dir!
Der Nachweis ist dass ich dort angemeldet bin und mich hab ausbilden lassen. Es gibt keinen Nachweis für die Anzahl der geleiteten Seminare. Außer man steigt innerhalb der Organisation auf.
Ich bin auch bei Wiesel1978: besonders bei sozialem Engagement wird viel nachgeforscht bei Stipendien. Ich musste bei meinen Bewerbungen für meine 3 Ehrenamtsstellen Kontaktdaten angeben und die wurden auch alle drei angerufen, um nachzufragen, ob ich dort wirklich war, wie meine Einstellung so gewesen ist, wie regelmäßig ich dort gewesen bin etc.
Ich hab damals extra ehrenamtliche Tätigkeiten, die ich nur sporadisch gemacht habe, weggelassen. Denn wenn die Stiftung direkt bei den ersten 2-3 Anrufen eine Lüge oder Übertreibung im Lebenslauf findet, wird die entweder auch zB das Studium, die belegten Kurse, die Sprachkenntnisse anzweifeln, oder aber direkt den Bewerber aussortieren.
Und tatsächlich habe ich in einem Lebenslauf und meinen Fähigkeiten nie gelogen - wozu auch…? Bei meinem letzten Bewerbungsgespräch bei einem Stipendium wechselte zB urplötzlich die Sprache und ich musste meinen Vortrag auf Französisch halten - das hat nichts mit der Stiftung zu tun. Sie wollen nur wissen, ob derjenige, der sich bewirbt, tatsächlich das kann, was derjenige in den aufgemotzten Lebenslauf packt. Ich musste auch schon erzählen, was meine Herausforderungen im Ehrenamt waren und wie ich damit umging. Was ich davon für meine Arbeit an der Uni lernen kann, wie ich grade zu dem Ehrenamt kam etc. was würdest du nach 4x aushelfen auf so eine Frage antworten?
So wie ich das bei dir raushöre, willst du aber sowieso nur bestärkt werden, zu lügen. Also mach wie du denkst. Bedenke aber, dass Karteien bei Stipendien angelegt werden von verschiedenen Bewerbern. Wenn du dich also in einem Jahr nochmal bewirbst oder zur Promotion, kann dir das auf die Füße fallen.
Lügt man im Vorstellungsgespräch und erhält die Stelle mit falschen Angaben, kann dein Arbeitgeber etc. dich fristlos rausschmeißen, wenn es rauskommt.
Das ist kein Kavaliersdelikt.
Die Lüge statt ich war einmal da.. ich war in den letzten Monaten 4 mal tätig.
wie soll das bitte rauskommen?
Lüge bleibt Lüge. Und Lügen haben kurze Beine und kommen oft raus.
Willst du dafür das Risiko eingehen? Was spricht dagegen, dass du denen einfach die Wahrheit sagst?
Ist ja nicht unsere Sache - mach doch wenn es schief läuft ist es halt dann dumm gelaufen..
Die Lüge: statt ich erwähne dass ich einmal nur mitgeholfen hab erwähne ich dass ich in den letzten Monaten 4 mal tätig war
wie soll das bitte rauskommen?