Freundin ist zu nichts fähig, was tun?

20 Antworten

Wenn ich mir deinen Schreibstil so ansehe, und lese, was du von ihr schreibst, würde ich meinen, ihr lebt in verschiedenen Welten. Sie scheint nicht auf deinem Level zu sein.

Du scheinst klug zu sein und auch sehr reif, bist mental auf einem ganz anderen Level. Während sie das Leben an sich vorbeiziehen lässt.

Mir erschliesst sich die Frage, was dich an ihr hält? Liebst du sie oder willst ihr nur helfen? Kannst du dir eine Zukunft mit ihr vorstellen oder willst du sie verlassen, wenn sie psychisch stabil ist? Die Fragen musst du nur dir selbst beantworten.

Du wusstest, wie sie war und wie sie ist. Du hast sie so kennengelernt und kannst nicht erwarten, dass sie sich für dich ändert, wenn sie es nicht von selbst möchte.

Ich sehe euch hier mehr in einer Vater-Tochter-Rolle und sehe für euch kein Licht am Ende des Tunnels.

Du kannst entweder weiterhin versuchen, ihr Leben zu retten, während deins an dir vorbeihuscht oder du trennst dich, und machst weiter mit DEINEM Leben.


Popopapa 
Fragesteller
 05.06.2019, 21:06

Ich habe schlimmes durch, und sie hat nicht meine Mängel, sondern meine guten Seiten gesehen. Und das halte ich für sehr wertvoll. Aber das allein reicht nicht für ein Leben zu zweit.

Als sie mich kennenlernte war ich obdachlos, und ich besaß praktisch nichts. Zuvor hatte ich drei Jahre als Nomade gelebt. Für die meisten wäre ich damit bereits für immer unten durch. Und ich war einsam.

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Luardya  05.06.2019, 21:11
@Popopapa

Du warst einsam. Da frage ich mich, ob du nicht froh warst, einfach IRGENDeinen Menschen getroffen zu haben, der dich aus dieser Einsamkeit geholt hat. Oder warst du wirklich glücklich, genau SIE zu finden? Weil SIE etwas Besonderes ist? Was ist es wirklich, was dich an ihr hält? Ihre Art oder ihre Rettung? Liebst du sie um ihreswillen oder weil du bei ihr nicht unten durch warst?

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Warum hast du dich in sie verliebt? Bzw. bist du so weit gegangen mit ihr zusammen zu ziehen? Falls du dich nicht mehr dran erinnern kannst mach Schluss. Diese Beziehung wird auch dir nach einiger Zeit schaden, wenn es so weitergeht.

Nein, das denke ich überhaupt gar nicht. Erst mal, Hallo. Und Danke, für deine Geschichte und ehrlichen Worte. Ich kann deine Gefühle sehr gut nach empfinden ! Auch sie zum Teil, da ich selbst psychisch Krank bin. Doch was du beschreibst, ist so weit weg vom Leben, wie die Sonne von der Erde. Ich finde, du Verdienst ein Lob. Du gibst dir wirklich sehr viel Mühe , das finde ich ganz toll und so einen Mann, würde ich mir gerne wünschen. Einen psychisch Kranken zu lieben oder Bett und Tisch zu teilen, ist etwas ganz anderes, als eine " normale " Beziehung. Da ist der gesunde Teil, wirklich gefordert. Aber ! Kann dich auch emotional auslaugen. Deshalb, pass gut auf dich auf. Sie ! Erstmal! Muss selbst, eine Veränderung " wollen" . Krankheit hin oder her , sie ist trotzdem in der Lage, ihr Leben ( mit dir) aktiv zu gestalten. Sich auch zu ändern in gewissen Punkten. Es ist möglich. Aber ihr Wille muss da sein. Wenn du so viel, für sie schon tust, was ich Bewundernswert finde, glaube ich kaum, sie noch irgendwie zu ereichen! Leider. Aber ich mach dir da keine grossen Hoffnungen. Tut mir leid. Es ist wirklich schwer bei einem so schwer psychisch Kranken, ihn "wiederzubeleben". Wenn sie auf dich , so positiven Menschen nicht reagiert! Ist sie kaputt gespielt und wird immer so bleiben. Jeder Mensch, auch psychisch Kranke, haben Hoffnungen, Wünsche & Träume. Bedürfnisse. Wenn da nicht s kommt, spielst du dich am Ende kaputt. Und nicht's kommt bei raus. Mitleid, hilft dir da auch nicht weiter . Wenn sie dich , nicht ein bisschen glücklich machen kann? Du immer nur gibst ? Dann überleg dir gut, was das für Konsequenzen für deine Zukunft hat? Alles Gute

Das wird sehr viel Zeit und Behutsamkeit in Anspruch nehmen.

Nichts davon ist Deine Schuld. Wieso sollte das jemand denken, der auch nur einen Funken Empathie besitzt?

Deine Lage ist sehr schwierig und ich möchte erst gar nicht so tun, als würde ich wissen, wie man das am besten angeht. Ich bin nur in einer ähnlichen Situation mit meinem Partner (ich bin diejenige mit der schweren Depression und den Traumata. Er ist also auch in Deiner Situation, mehr oder weniger).

Es ist ziemlich schwer, wenn jemand sagt, dass man sein Leben genießen dürfe und das von einem einfordert, wenn man jahrelang genau das Gegenteil eingetrichtert bekommen hat. Stell Dir vor, Du wärst ein Leben im Gefängnis gewohnt, hast keine Pläne geschmiedet, weil Du nicht dran glaubst jemals rauszukommen, und dann kommt jemand und sagt, dass Du entlassen wirst. Und "plötzlich" sitzt Du vor dem Nichts.

Vielleicht geht es ihr so. Vielleicht ist die Leere ihr Freund, oder sie bereits die Leere, sodass sie alles andere überfordert. Dass sie gar nichts anderes mehr will, oder ihr Glauben daran nicht stark genug ist, also wieso versuchen (extra provokant formuliert). Wenn man so lange so viel Energie verbraucht hat, dann erschöpft einen irgendwann jede Kleinigkeit. Putzen, Einkaufen. Alles zu viel.

Bei ihr könnten es ebenfalls die Medikamente sein. Vergesslichkeit und Konzentrationsschwäche sind oft Nebenwirkungen. Vielleicht ist sie auch nicht richtig eingestellt auf die Medikamente oder braucht andere (nicht alle Psychopharmaka oder Antidepressiva funktionieren auf lange Sicht).

Auch eine andere Therapieform kann Besserung verschaffen. Nicht jede Verhaltenstherapie hilft Traumapatienten. Bei ihr kann es ähnlich sein.

Dass Du die Trennung ansprichst, werden einige Dir vielleicht vorwerfen. Aber ich kann es verstehen. Du siehst, wie sich ein Mensch, den Du liebst, dahin rafft. Das tut weh. Da will man den Blick abwenden. Und außerdem kannst Du sie nicht tragen. Du kannst sie stützen. Aber sie muss es von alleine wollen. Wenn sie das nicht tut, dann kann niemand Dir vorwerfen, dass Du Dein Glück nicht wegwirfst, nur weil sie an ihrem nicht arbeiten will.

Sprich mit ihr. Sag ihr, wie viel davon abhängt. Sag ihr, dass Du für sie da sein und ihr helfen willst, aber das nicht funktioniert, wenn sie nicht will. Wenn sie sich bemüht, nimm ihre Hand und halt sie fest. Und hab Geduld. Sie war diesen Zuständen sehr lange ausgesetzt und man sagt, dass es die doppelte Zeit für eine Genesung braucht (das ist natürlich nicht auf jeden zutreffend). Und falls sie nicht will oder nicht kann und daran nichts ändern will.. Du hast es versucht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Intensive Beschäftigung mit der menschlichen Psyche

Popopapa 
Fragesteller
 05.06.2019, 20:59

Danke, ich fühle mit ihr. Es ist ja nicht so als würde ich nicht verstehen warum sie sich so entwickelt hat, ich weiß bloß nicht wie man jemanden da rausholt. Wenn das überhaupt jemals möglich war.

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Noeru  05.06.2019, 21:01
@Popopapa

Das musst Du auch nicht wissen, das kann niemand von Dir erwarten und das ist auch nicht Deine Aufgabe. Viel eher sollte es Deine Aufgabe sein (wenn man es Aufgabe nennen kann) mit ihr gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Du bist nicht ihre Lösung. Du kannst nur helfen, so schwer das oft zu akzeptieren ist.

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