Freunde, Freundschaft und Bekanntschaften?

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Hi.

Also ich differenziere streng in Bekannte, Kumpels und Freunde.

Bekannte sind die, bei denen ich mich freue, wenn ich sie zufällig treffe. In der Stadt oder im Nachtleben. Mit denen würde ich aber nichts nur zu zweit machen, also z.B. mal nen Kaffee trinken. Kommt aus ner Zeit, in der ich noch Angst hatte, ob mit denen n unbequemes Schweigen aufkommt. Hab ich jetzt nicht mehr, aber das sind halt die, die ich nicht anrufen würde, wenn ich nicht sozialen Bedarf hätte.

Kumpels sind die, mit denen ich auch mal was zu zweit mache, aber der Fokus liegt auf dem Spaß. Wenn es lustig ist, dann gerne, wenn es Arbeit oder unlustig wird, dann nicht. Also ich würde die nicht anrufen, wenn es mir schlecht geht und die können auch nicht erwarten, dass ich Zeit habe, wenn es ihnen schlecht geht. Onlinebekanntschaften können allerbestenfalls Kumpels werden, weil man kennt die Leute ja nicht wirklich.

Freunde sind sehr sehr enge Vertraute, die sich meistens jahrelang bewährt haben. Braucht auch ne Weile, bis n Kumpel zum Freund wird. Für meine Freunde tue ich Alles, aber ich erwarte auch sehr viel. Und bei meinen Freunden bin ich so ehrlich, wie es nur geht, Ziel ist bedingungslose Offenheit (also jetzt bzgl. meiner Schwächen/Ängste/Emotionen aber auch bzgl. Klartext & Kritik).

Viele machen mM den Fehler, dass sie nur "Sonnenscheinbekanntschaften" haben und sich dann wundern, wenn sie allein dastehen, wenn es mal nicht lustig ist. Oder sozialisieren sich zu sehr in der Zwangsgruppe (Schulklasse, Kommilitonen, Arbeitskollegen, Leute in der Stammkneipe) und wundern sich dann, dass sie allein dastehen, wenn sie aus der Zwangsgruppe austreten. Klar, das kann ne Freundschaft werden, muss es aber nicht. Und normalerweise stopft man das soziale Loch dann ja mit dem neuen Kollegen/... .

Was mir noch aufgefallen ist, ist, wie viel Pflege gute Freunde brauchen. Deswegen habe ich nicht Viele. Weil sonst könnte ich sie nicht so pflegen, wie sie es verdient haben. Wenn man jetzt aber eine eher hedonistische Weltsicht hat, dann kann man seinen Freundeskreis gar nicht pflegen. Und dann läuft es auf das hinaus, was Du geschrieben hast.

Btw, ich bin jetzt international nicht so erfahren, aber der Engländer und der Ami differenziert auch sehr sehr stark, der macht es nur nicht über Begriffe, sondern eher via Höflichkeitspragmatik. Könnte mir vorstellen, dass das andernorts auch so ist, dass wir das halt nicht mitbekommen, weil sie es anders machen (hatte bei den Franzosen auch so nen groben Eindruck).

BaalAkharaz  14.01.2020, 15:31

danke für den Stern :)

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Das ist eine Frage der persönlichen Definition. Die sich ja auch mit dem Lebensalter und der Lebenserfahrung oftmals ändert.

Die Differenzierung zwischen Freunden, Kumpels und Bekannten muss man lernen. Die steht nicht für jeden Menschen direkt fest. In meiner Jugendzeit habe ich viele Menschen als Freunde bezeichnet. Die Lebenserfahrung lehrt einen dann aber, genauer zu unterscheiden und das echte Freunde etwas sehr seltenes sind.

Diese Erfahrung macht sicherlich jeder Mensch irgendwann.

Freunde sind ganz wichtig !

Leider nennen meist viele junge Leute Menschen ihr Freunde , die sie im wirklichen Leben noch nie gesehen haben ....