Frage zum Hunde Verhalten.... Hund stürmt auf ander Hunde zu....?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Frau Turid Ruugas beschreibt dein beschriebenes Verhalten in ihrem Buch "Die Beschwichtigungssignale der Hund" sehr schön. Dein Hund zeigt das Non-Plus-Ultra der Begegnung zwischen 2 Hunden...das Hinlegen vor dem Losrennen zeigt dem anderen Hund auf große Distanz, dass man auf gar keinen Fall an einer Rauferei oder Ähnlichem interessiert ist(Hinlegen ist das Zeichen der maximalen Beschwichtigung unter Hunden). Dein Hund rennt erst los, wenn die Situation geklärt ist. Das wirst du als Besitzer oft gar nicht aktiv wahrnehmen. Das "Hinrennen" ist nach dem Klären der Situation eine Aufforderung zum Spiel. Wenn der andere Hund nicht an einem Spiel interessiert ist, geht ja dein Hund, wie du beschreibst, seiner Wege. Er hat ja auch vorher deutlich gemacht, dass er nicht daran interessiert ist, den anderen Hund zu nerven, oder Ähnliches. Dein Hund scheint mir also sehr sehr gut sozialisiert zu sein. Der Hund stammt aus dem Tierheim??? Tierheimhunde zeigen naturgemäß sehr gute kommunikative Kompetenzen mit anderen Hunden. Sie haben ja auch aus Tierheimzeiten lange Erfahrungen damit machen können. Ich empfehle das Buch Calming Signals von oben erwähnter Autorin, sowie das Buch Hundepsychologie von Dr. Dorit Urd Feddersen Petersen. Das ist zwar wissenschaftlicher Schreibstil, dennoch aber kein Unverständliches Fachlatein. Du wirst deinen Hund anders beobachten, als vorher, versprochen. Viel Spaß

wenn er "nicht gut behandelt" wurde, kann es sein, das er er schlechte Erfahrungen gemacht hat und dadurch verunsichert ist oder in seinem ersten Lebensjahr nicht gelernt hat, wie man auf andere Hunde zugeht.

Dieses Verhalten haben auch einige Hunde, die uns beim Gassi gehen begegnen. Je nachdem, wenn mein (unkastrierter) Rüde den Hund nicht kennt, kann er das nicht ab und bellt. Er mag solche "aufdringlichen" Hunde nicht. Er scheint das als eine Art Dominanz einzustufen und er wehrt dann mit Bellen ab. Wenn er den Hund aber gut kennt, ist es kein Problem mehr.

Ich werte dies aber nicht negativ, sondern eher als äußert kommunikativ und anderen Hunden sehr offen ein. Vielleicht auch als Ausdruck von Freude, einen Artgenossen zu begegnen und seine Art der Begrüßung. Wie gesagt, vorsichtige Hunde mit negativen Erlebnissen, wie meiner, verhalten sich da eher distanziert. Mach Dir nix draus, wenn andere Hunde damit kein Problem haben.

Wie die bisherigen Antworten zeigen, ist dies Verhalten nicht selten. Selbst bei Hunden, die sich gut kennen, wird die Begegnung der beiden mit dieser Zeremonie eingeleitet. Entweder sie beschnüffeln sich dann gegenseitig und gehen dann ihre Wege, oder sie spielen/toben anschließend oder es wird die Rangordnung ausgetestet und einer ist hernach der Unterlegenere und fügt sich, in dem er den anderen Hund respektiert. Diese Beobachtung machen wir oft auch mit unserer Airedale-Terrierhündin. Wichtig ist, dass die Hunde dann nicht angeleint sind und sich frei bewegen können.

Ich war bei Martin Rütter die Show und der sagt, dass wenn sich ein Hund auf den Boden legt und den anderen Hund fixiert, ist es Kampfaufforderung. Dein Hund denkt bestimmt: Angriff ist die bester Verteidigung. Also nicht das er sie beißt nur er stürmt schnell hin bevor der andere Hund reagieren kann. Deswegen tut er nichts. Er hat eigentlich muffe und will es dem anderem Hund nicht zeigen, weil es gibt manche Hunde, die schwächere gerne ärgern. Schlimm ist es nicht. Er meint es nicht böse. Er hat eigentlich nur Angst.

anica9 
Fragesteller
 06.02.2011, 18:11

Beschwichtigen oder Kampfaufforderung nun bin ich völlig durchhin !!! Er hat aber noch nie mit anderen Hunden probleme durch dieses verhalten bekommen ??? Geschweige denn in irgendwelche Rauferein verwickelt gewesen und wir begegnen jede menge Hunden ....

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anica9 
Fragesteller
 06.02.2011, 18:18
@anica9

Sorry doch einmal, aber da ist die Hündinn auf Ihn zugelaufen, hat ihn im Nacken gepackt geschüttelt wie ne wilde und ihn blutig gebissen. Vieleicht hat er sich ja rüpelig verhalten von dem wir nichts mitbekommen haben. Aber nach einigen Tagen haben wir erfahren, das die Hündin schon viele andere Artgenossen gebisssen hat.

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doktorflo  06.02.2011, 18:23
@anica9

Ein "Drohfixieren" geht zumeist mit erhoberner Rute und steifer Haltung einher. Außerdem würde dein Hund im Falle eines "drohens" mit Imponiersprüngen mit steif erhobener Rute auf den anderen zu "galoppieren". Die Tatsache, dass dein Hund keine Probleme mit anderen bekommen hat, spricht für sich. Den Onkel Rütter schätze ich sehr. Aber auch er ist in seinen Büchern immer darauf bedacht, die Körpersprache/Körperhaltung intensiv zu beobachten.

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doktorflo  06.02.2011, 20:26
@anica9

ich glaube nicht, dass er sich rüpelig verhalten hat. Bei Hunden, die schon einmal zugebissen und geschüttelt haben, gilt es, die Beißhemmung wieder neu aufzubauen. Scheint bei deinem Gegenüber nicht passiert zu sein, wenns ein notorischer Beißer ist. Das ist sehr schade. Da ist dann was in der Erziehung schief gelaufen. Dabei kann man keinen Hund pauschal abschreiben. Man kann (fast) immer etwas tun!

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groofy67  07.02.2011, 20:58

also wer schon Marin Rütter guckt und ihm auch noch alles glaubt.

Nein danke - der empfiehlt auch Hundeliebhabern seinen Hund abzugeben wenn er als Hundeprofi es nicht schafft. Toll - super....

Also - ein Hund der sich hinlegt - sagt dem anderen Hund - pass auf ich tu Dir nichts - wenn er ihn fixiert - guckt er selber auf den anderen Hund - eine Kampfaufforderung - da legt sich der Hund nicht einfach hin sondern läuft einfach stockvoll grad drauf los - Du sagst doch selber es hat keinen Kampf gegeben - also was soll die Aussage von Martin Rütter - der versemmelt doch alles.

Also Hund legt sich hin - zeigt - ich tu Dir nix - läuft los - frontal - oder schräg??

wenn frontal - dann kennt er den Hund schon - oder vertraut ihm weil er ihm seine Signale geschickt hat - geht Dein Hund eine Runde um ihn herum - dann zeigt er das Dein Hund ein höflicher Hund ist - den nur höfliche Hunde ziehen einen Halbkreis oder Kreis - wenn sie einem anderen Hund riechen wollen.

Also - höre auf doktorfloh - er hat recht.....

Den selbsternannten Hundeprofi kannst vergessen - der kann nur Sachen die jeder kann der sich schon ein paar Jahre mit Hund beschäftigt hat - nicht aber wirkliche Problemfälle - ausserdem setzt er Hunde in Streßsituationen und stumpft sie so ab.

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ivieundmotte  08.02.2011, 15:48
@groofy67

Also meine Hündin macht genau das gleiche. Sie macht sich ganz flach und starrt den anderen Hund an. Sie macht aber nichts. Solange der Hund sie nicht beißt. Doch das anstarren bedeutet Kampf an sage, oder warum sollte man einen Hund auch nicht als Mensch anstarren? wenn zwei Hunde sich anstarren zeigen sie dem anderen Hund, dass er es nicht wagen soll sich mit ihm an zulegen.

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anica9 
Fragesteller
 13.02.2011, 18:05
@groofy67

Danke für die Antwort ! Habe es nochmal genauer beobachtet:-) Nach dem hinlegen rennt er meistens frontal auf die anderen Hunde zu. Dann umkreist er sie einmal schnüffelt kurz, lässt sich aber ungern beschnüffeln und geht dann fast immer seiner Wege. Selten spielt er mal mit einem andern Vierbeiner. Wenn ja, dann tobt er sehr gerne über die Felder und rennt und schlägt Harken wie ein Hase. Ich denke mir auch das er gut sozialisiert ist, aber die anderen Hundebesitzer haben es nicht so gerne wenn er auf sie zu läuft. Wenn die Hunde angeleint sind ,leine ich meinen auch an und frage erst ob es ok ist wenn sie frei laufen. Aber wenn die Hunde unangeleint aufeinander treffen, lasse ich ihn diese Kontaktaufnahme. Aber auch da hechten einige Besitzer zu ihren Hunden und denken unser will sie angreifen. Er bleibt natürlich auch bei mir unangeleint, wenn ich den Kontakt zu andern in dem Moment nicht zulassen möchte. Aber warum soll er nicht Kontakt aufnehemen. Haben auch schon die Worte " Erziehen sie ihren Hund besser gehört". Na ja mal sehen wie es sich so entwickelt. L.G aus dem Norden

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