Frage zum Glauben?

1 Antwort

Über die Australier kann ich nicht viel sagen. Die meisten (nicht alle) amerikanischen Ureinwohner sind jedenfalls gewöhnliche Christen, vor allem Katholiken. Sie glauben also das, was Christen im allgemeinen glauben.

Bevor die Europäer kamen hatten sie ihre eigenen Religionen. Du müsstest da ein wenig genauer werden, denn es gab und gibt allein in Nordamerika hunderte Völker und Stämme. Und ihre Religionen waren genauso vielfältig wie ihre Völker. Es gab keine einheitliche Religion.

Ich persönlich kenne die alten religiösen Vorstellungen der Azteken/Mexica sehr gut, darum werde ich diese Religion mal als Beispiel für präkolumbianische Religionen verwenden:

Die alten Mexica, ein Volk der Nahua die bis heute eine der größten indigenen Volksgruppen in Amerika bilden, glaubten beispielsweise an Ometeotl, die göttliche Dualität.

Ometeotl besteht aus zwei Gottheiten, Ometekwtli und Omesiwatl, Herr und Herrin unserer Existenz. Ometekwtli repräsentiert die männliche Essenz der Schöpfung, Omesiwatl die weibliche Essenz.

Oder was nach dem Tod passiert?

Ihr Glaube kannte keine Hölle oder einen Himmel wie man es aus dem Christentum kennt. Nach dem Tod ging die Seele eines Menschen an einen von drei möglichen Orten:

  • Tonatiuhichan (Haus der Sonne, für gefallene Krieger und Frauen, die bei der Geburt starben)
  • Mictlan (Ort der Toten. Hier her kamen die meisten Menschen)
  • Tlalocan ( Residenz des Tlaloc, für Menschen die durch ertrinken starben und für körperlich deformierte)

Sie glaubten dass ihnen nach dem Tod eine bestimmte Aufgabe übertragen wird. Die Aufgabe, die ihnen zugewiesen wurde und wo sie nach dem Tod hinkamen, hing vor davon ab, wie sie gestorben sind. Außerdem betrachteten sie Leben und Tod als Zyklus. Jede Seele konnte wie ein Maiskorn von einer alten Pflanze von den Göttern neu gepflanzt werden, sodass daraus wieder Leben entsteht.

Und gibt es auch Heilige Schriften?

Nein, davon ist nichts bekannt. Sie hatten zwar einen Kultkalender und ein einfaches Schriftsyetem (Mexihcatl tlahcuiloliztli) und zeichneten viele Dinge über ihre Religion und Kultur auf, aber es gab keine zentrale heilige Schrift, nach der man sich zu richten hatte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Nur ein gewöhnlicher Chilango