Frage: muss Bodenplatte gegen das Erdreich isoliert werden

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So wie ich das sehe hat keiner die Frage richtig beantwortet. Hier geht es um Abdichtung gegen eindringende Feuchtigkeit. Da die Bodenplatte nicht unterkellert ist, sollte eine Umlaufende Frostschürze ( Fundament ) von mindestens 80 cm von Oberkante Erdreich ausgeführt werden. Die Sohle muß in dem Bereich der Erdberührung mit einer geeigneten Dickbeschichtung isoliert werden. Auf diese Dickbeschichtung wird die Wärmedämmung aufgebracht. Die wiederum wird mit der Noppenbahn vor mechanischer Beschädigung geschützt. Da einfach was wegzulassen ist ein No Go

Mohrmatthias hat im Grunde schon alles erwähnt. Bleibt noch die Energetik. Grundsätzlich werden heute Sohlen gedämmt. Und zwar von unten ,wie auch von oben. Berechnet werden die Bauteile nach dem energetischen Bedarf. Die Bedarfsberechnungen enthalten den Durchlasswert der opaken und transparenten Bauteile. usw.usw. Für die einzelnen Baugruppen gibt es Referenzwerte ,die entsprechend einzuhalten sind. Die Sohlen von Baukörpern wurden immer vernachlässigt,sind aber entscheidend für eine Wärmeübertragung ins angrenzende Erdreich. In den heutigen Tagen rechnet jedes Programm diese mit. Deiner Schilderung nach ,gibt es keine Dämmung . Spreche bitte mal mit dem Architekten und zeige einen Baumangel an. Ach bevor ich es vergesse,es gibt keine Noppenfolie,Folie ,Sperre oder sonst etwas ,wo man einen m² einfach fehlen lassen kann. Dann hat der Rest dieser Folie ja nicht die Wirkung wofür sie gedacht war.

Viele Köche..... Die Noppenfolie, egal von welchem Hersteller, ist in keinem Fall eine Abdichtung. Sie dient lediglich dazu die Sockelisolierung vor mechanischer Beschädigung zu schützen und durch ihre Bauform zur Ableitung von anfallendem Regenwasser. Nichts desto trotz darf hier aber auch kein Meter fehlen. Zwar ist die Sockelisolierung aus Bitumendickbeschichtung oder einer Bitumenschweißbahn die Abdichtung, darf aber eben nicht beschädigt werden, was während der Bauphase leider allzu oft sowieso geschieht. Eine sog. Sauberkeitsschicht kann ebenfalls nie eine Feuchtesperre darstellen. In einer Stärke von ca. 5 cm aus Magerbeton oder Rheinsand mit Folie dient sie nur dazu einen annähernd ebenen Grund für die Bodenplatte und die darin enthaltene Bewehrung zu geben. Wenn verhindert werden soll das aufsteigende Feuchtigkeit unterseitig die Bodenplatte beaufschlagt hilft nur eine kapillarbrechende Schicht aus Kies. Die ist dann aber nicht nur 5 cm sondern eher 40-50 cm stark. Sie wird aber primär da eingesetzt wo ohne Fundament und nur mit Bodenplatte gebaut wird. Sie verhindert das Feuchtigkeit aufsteigen kann. Aber nicht nur damit der Beton nicht nass wird (armer Beton), sondern damit eventuell enthaltenes Wasser nicht gefrieren kann. Es fehlt ja die sog. Frostschürze der Streifenfundamente. Sollte dieses Wasser nämlich gefrieren hebt es das Gebäude an, was zu erheblichen Schäden führen kann, wie wir alle aus dem Physikunterricht wissen. Die Verwendung von sog. WU-Beton, Beton mit einem sehr hohen Wassereindringwiderstand, oder auch sog "wasserundurchlässiger" Beton, stellt aber die beste Methode in Kombination mit Streifenfundamenten dar. Eine Dämmung unterhalb der gesamten Bodenplatte, ist auch rechnerischer Blödsinn, da in der Mitte des Gebäudes unterhalb der Bodenplatte immer angenehme Temperaturen vorherrschen(Thema Erdwärme). Effektiv und sinnvoll ist die Dämmung der Streifenfundamente und der Bodenplatte in einem Bereich von ca. 5 m Breite von der Außenkante des Gebäudes. Der Rest ist nur rechnerisch zu belegen, da mittlerweile unter den Estrich im Erdgeschoss eh Dämmstärken von 12 bis 14 cm üblich sind und somit wenig Wärme an die Bodenplatte abgegeben wird. Wenn allerdings auf die Frostschürze verzichtet wird, sieht es schon wieder etwas anders aus, da dann natürlich die Bodenplatte auskühlen kann.

Ebenfalls kommt es auf den richtigen Aufbau der Bodenplatte an. Hierbei sind die Materialien, sowie die Tiefe entscheidend, in der diese ausgeführt werden. Hierbei gelten folgende Grundregeln:

Mindesttiefe 80 cm (bei mildem Klima – trifft für weite Teile Deutschlands zu),
Mindesttiefe 150 cm (bei sehr kalten Wintern)
Sauberkeitsschicht muss auf die Grubensohle aufgebracht werden
Auf der Sauberkeitsschicht wird das Fundament gegossen

Durch die Sauberkeitsschicht, die wenigstens fünf Zentimeter dick sein sollte, kann das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert werden. Regulär besteht die Sauberkeitsschicht aus Kies oder Magerbeton. Um eine zusätzliche Isolierung vor Feuchtigkeit zu erreichen, sind diffusionsdichte Folien sinnvoll. Diese können zum Beispiel aus

Polyethylen (PE) oder
Polyvinylchlorid (PVC)

bestehen. Darüber hinaus braucht es eine Wärmedämmung für die Bodenplatte, insbesondere dann, wenn kein Keller daran anschließt, was in den meisten Fällen gegeben sein wird. Die Wärmedämmung kann wahlweise unter oder über der Bodenplatte angebracht werden

gefunden unter.

http://www.massivhaus.de/ratgeber/bodenplatte.html

Eine Noppenfolie als horizontale Isolierung habe ich auch noch nirgendwo gesehen. Wenn ihr keinen Keller habt, dann kann es weder drückendes noch nichtdrückendes Wasser geben, allenfalls Erdfeuchtigkeit und dagegen hilft die Dränschicht.