Frage an Christen: Kann mir jemand die Erbsünde erklären?

10 Antworten

Hallo Yaskie,

die "Erbsünde" habe ich im Umfeld der Geschichte von Eva und Adam, die laut der Geschichte von Gott abgefallen sind, kennengelernt. Wo geglaubt wird, dass alle Menschen von diesen beiden Menschen abstammen, hätten alle Menschen dieses Abfallen geerbt.

Da in der Geschichte Eva ihren Mann Adam damit noch verführt hatte, wird gerade den Frauen eine Erbsündigkeit nachgesagt.

In der Bibel zieht sich seit dieser Geschichte auch eine Errettung von dieser unabdingbaren Sünde durch viele Momente bishin ins Neue Testament, wo Jesus as der Erretter auftritt. Dabei erfolgt die Errettung pauschal im Tod und der Wiederauferstehung Jesu zusammen mit einem Glauben an Jesum.

Die Abstammung der Menschheit von diesen beiden Menschen erscheint aus heutiger Sicht unplausibel und widerlegt. Damit kommt auch eine Frage, ob es eine Erbsünde geben kann, in ein anderes Licht.

Wir betrachten etwas, was wir von Jesu Message erahnen können, was auch nach Jesu in der Bibel angesprochen wurde: Gott sei identisch mit Liebe.

Ohne auf einen Glaubensinhalt zurückzugreifen, können wir aus heutiger Sicht die Liebe universal und aus Aussagen "jenseits" Raum und Zeit ableiten. Sie ist auf Menschen anwendbar und führt dann auf eine Lebensgrundeinstellung - kurz Attitude - die ich u. a. über diese Identität als Göttlich bezeichne.

Es ist aber auch eine komplett zur Liebe konträren Attitude darstellbar, und ich bezeichne sie als nicht-Göttlich.

Wo eine Nicht-Göttlichkeit komplett anders als Göttlichkeit ist, können wir einen alten Begriff "Sünde" synonym für Nicht-Göttlichkeit verwenden.

Wir müssen an der Stelle kurz auf die Aussagen zur Liebe in Bezug auf die Menschen schauen, damit wir deren Gegenteil verstehen: ein gleichermaßen für alle Schaffen, Bewahren und auch nur Achten von Einheit, Fülle und größtmöglichem Freiraum. Eine Verletzung von einem dieser Dinge wäre schon nicht-Göttlich und somit Sünde.

Doch genau das beobachten wir im Umfeld so mancher menschlichen Archaik aus der menschlichen Entwicklung. Wenn wir hier etwas erbliches vermuten, könnten wir von einer Erbsünde sprechen.

Erblich ist auch das Bewusstsein der Menschen, mit dem sie zwischen Liebe und Sünde unterscheiden können, womit sie auch für sich eine Entscheidung zur Göttlichkeit oder Nicht-Göttlichkeit treffen können. Eine Entscheidung von Nicht-Göttlichkeit zur Göttlichkeit kennen wir mit dem Begriff der Buße in Jesu Umfeld.

Damit bewirkt ein Glaube nichts, es bedarf einer bewussten Entscheidung. Der Glaube kann auf Jesus und seine Message und somit diese Thematik aufmerksam machen. Zumal mag Jesus als Beispiel eines Göttlichen Menschen darstehen, dessen Attitude andere Menschen folgen können.

Es gibt Menschen, die an sich beobachten, dass sie nie nicht-Göttlich waren. Das gibt Anlass zu vermuten, dass es eher eine "Erbliebe" gibt - und bei vielen Menschen eine Archaik bewusst oder unbewusst zu einer Entscheidung zur Nicht-Göttlichkeit geführt hatte.

Die Erbliebe würden wir wieder bei Eva und Adam finden, wo sie vorher mit Gott im Paradies und miteinander eins waren.

Aus heutiger Sicht dürfen wir die beiden als eine Art Modellmenschen betrachten, an denen eine intrinsiche Göttlichkeit zu sehen ist, aber auch das über die Archaik für viele Menschen "unabdingbare" Entscheiden zur Nicht-Göttlichkeit gegeben ist.

Die Errettung selbst bedarf noch weiterer komplexer Betrachtung, lässt sich aber grob schon mit der Entscheidung zur Göttlichkeit oder keiner Entscheidung zur Nicht-Göttlichkeit darstellen. Jesu Tod mag daher symbolisch stehen.

Es wäre vermessen, Eva und Adam als eine Art Beweis für die intrinsische Göttlichkeit zu verwenden. Es ist nur eine Geschichte, die einem einen Anstoß geben kann, über diese Dinge nachzudenken.

Ich selbst verwende die Begriffe Erbsünde oder Erbliebe nicht, da ich sie nicht notwendigerweise auf eine Genetik abbilden kann. Genetisch wäre allenfalls, sich so oder so zu entscheiden oder nicht zu entscheiden.

Mit vielen lieben Grüßen
EarthCitizen

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – früherer Glaube - heutige Plausibilität vieler Dinge

Nachdem Adam und Eva gegen Gottes Befehl verstossen haben, wurden sie vertrieben. Das lastet eigentlich bis heute auf uns, aber durch Jesus‘ Kreuzigung ist die Schuld bezahlt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ein von Gott erretteter Christ

Die Erbsünde ist ein Konstrukt aufgrund des mißverstandenen Paulus und des unnötigen Glaubens an Schrifttexte, welche das Christentum nun wirklich nicht berühren. Es gibt sie nicht.

Erklärt wurde sie immer damit, daß die "ersten Menschen" (allegorische Figuren einer Erzählung) durch Ungehorsam gegen Gott so eine große Schuld auf sich geladen hatten daß die ganze nachfolgende Menschheit diese mittragen muß, auch "schuldig" sei gegenüber Gott. Das ist natürlich alles ziemlich daneben. Die heutige Theologie folgt dem auch nicht mehr, nicht nur, weil es A+E garnicht gab.

Manche versuchen aus dem "alten Glauben" noch was zu retten (auch hier Beiträge dazu bei GF) - aber - es ist zwecklos, es geht nicht.

Nach der Geschichte von Adam und Eva wurde ihr Sündenfall an den Menschen weitervererbt. Die Erbsünde ist ein Religiöser Unsinn.

Sünden werden durch die Moralvorstellungen des Menschen unterschiedlich definiert, verändern sich über unzählige Generationen und Glaubensformen und können nicht vererbt werden.

Da Adam&Eva ein Märchen ist, erübrigt sich diese Frage, es ist geradezu sinnlos darüber nachzudenken.

Über die Gerechtigkeit bei dieser Lehre haben sich Theologen auch Gedanken gemacht. Eine moderne Auslegung besagt, dass zwar jeder Mensch ein Sünder ist, aber nicht aufgrund einer durch Geburt vererbten Sünde, sondern da er in eine Welt geboren wird, in der er nicht anders kann, als zu sündigen.