Folgen der Deutschen Reichsgründung?

2 Antworten

Hier ist das sehr gut und nicht zu umfangreich oder kompliziert beschrieben:

Das Heft darfst du kostenlos als PDF-Datein herunterladen.

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Ersteinmal verloren die deutschen Staaten ihre Unabhängigkeit, da Preußen diese ja erobert hat.

Auch waren es die Preußen, welches den Militarismus und das Effizienzdenken "deutsch" gemacht haben.

Außerdem der "Hass" auf Polen ist von den Preußen begründet. Die anderen deutschen Staaten hatten davor eigentlich immer ein friedliches bis freundschaftliches Verhältnis zur polnischen Krone, es war sogar über Jahrhunderte hinweg die friedlichste Grenze der Deutschen und der Polen (wenn man die Preußen nicht dazu zählt).

Auch haben diese das Anfang vom Ende der "Dichter und Denker" Ära eingeleitet.

Eine weitere Folge war die Dominanz im Kontinental-Europa und auch international ist das Deutsche Reich deutlich stärker, imperialistischer und dominanter aufgetreten, als die einzelnen deutschen Staaten. Ebenso militärisch stieg das Deutsche Reich zu einer der stärksten, wenn nicht sogar zur stärksten Militärmacht auf.


ArnoldBentheim  28.11.2016, 20:37

Ersteinmal verloren die deutschen Staaten ihre Unabhängigkeit, da Preußen diese ja erobert hat.

Das ist falsch.

Auch waren es die Preußen, welches den Militarismus und das Effizienzdenken "deutsch" gemacht haben.

Es waren nicht nur die Preußen!

Außerdem der "Hass" auf Polen ist von den Preußen begründet. Die anderen deutschen Staaten hatten davor eigentlich immer ein friedliches bis freundschaftliches Verhältnis zur polnischen Krone, es war sogar über Jahrhunderte hinweg die friedlichste Grenze der Deutschen und der Polen (wenn man die Preußen nicht dazu zählt).

Die Preußen tragen wirklich nicht für Alles die Schuld!

Was die "Grenze der Deutschen und der Polen" angeht: nach der dritten Teilung Polens war der Staat von der Landkarte verschwunden!

Auch haben diese das Anfang vom Ende der "Dichter und Denker" Ära eingeleitet.

Keineswegs. Gerade Preußen war auch ein Staat der "Dichter und Denker", des Rechts, der Industrie und des Wohlstandes - im deutschen und internationalen Vergleich -,nicht nur des Militärs.

Eine weitere Folge war die Dominanz im Kontinental-Europa und auch international ist das Deutsche Reich deutlich stärker, imperialistischer und dominanter aufgetreten, als die einzelnen deutschen Staaten. Ebenso militärisch stieg das Deutsche Reich zu einer der stärksten, wenn nicht sogar zur stärksten Militärmacht auf.

Die deutschen Bundesstaaten hatten nur geringe außenpolitische Ambitionen, weil dieser Teil politischen Engagements vornehmliche Aufgabe der Reichsregierung war.

Das Kaiserreich war gewiss die stärkste europäische Landmacht, aber die stärkste See- und Weltmacht war Großbritannien.

0
WarumDumm  29.11.2016, 16:29
@ArnoldBentheim

"Das ist falsch"

Was ist daran falsch? Wie wurde den Deutschland geeinigt? Preußen hat ein Großteil der deutschen Staaten anektiert, die restlichen haben sich angeschlossen. Inwieweit es von den restlichen Staaten freiwillig war, ist heute nicht mehr 100% nachzuweisen, da die Geschichte von den Siegern (in dem Fall Preußen) geschrieben wird. Aber es gab verschiedene Faktoren wie politischen und militärischen Druck (Staaten wurden anektiert). Ebenso wie der Deutsch-Französische Krieg, welcher auch einige Regionen Deutschlands in die Arme der Preußen trieb und der Einheitsgedanke bei Teilen der deutschen Bevölkerung.

Es waren nicht nur die Preußen!

Nein, es waren nicht NUR die Preußen. Aber aufgrund ihrer Rivalität zu Polen in der Vergangenheit, sowie die rechtliche Aberkennung Preußens als rechtmäßiger Staate durch die deutschen Staaten und Polen (Preußen wurde gegründet um Polen und das Baltikum zu christianisieren - mit Abschluss dieser Aufgabe verwirkte Preußen in den Augen der deutschen Staaten sowie Polens, sein Existenzrecht) Daher MUSSTE Preußen, um gegen die größeren Nachbarn bestehen zu können, sich zu einem Militärstaat bis dahin nicht bekannten Ausmaßes entwickeln. In keinem Staat zuvor, hatte das Militär eine dermaßen große Rolle im Staat und der Gesellschaft. Eine derartige Bedeutung hatte das Militär in keinem anderen der deutschen Staaten.

Die Preußen tragen wirklich nicht für Alles die Schuld!Was die " Grenze der Deutschen und der Polen" angeht: nach der dritten Teilung Polens war der Staat von der Landkarte verschwunden!

Preußen gab es aber schon lange vor der Teilung Polens??? Besonders zu Zeiten als Polen eine Großmacht war. Und nach der Zerschlagung Polens, wurde Preußen entgültig zur Großmacht. Aber die vielen Kriege sind natürlich in Erinnerung geblieben, besonders die Grausamkeit der mit den Polen Verbündeten Tataren haben sich in das Gedächnis der Preußen eingebrannt. Oder denkst du Hass und Rivalität gibt es nur in Kriegszeiten und diese verschwinden dann abrupt wieder?

Keineswegs. Gerade Preußen war auch ein Staat der "Dichter und Denker", des Rechts, der Industrie und des Wohlstandes - im deutschen und internationalen Vergleich -,nicht nur des Militärs

Die Blüte der Ära der "Dichter und Denker" war frühes bis mitte/spätes 19. Jahrhundert. Außerdem habe ich geschrieben, sie leitete den ANFANG vom ENDE ein. Diese Ära hörte nicht abrupt mit der Übernahme der Preußen auf. Jedoch schienen Philosophie und Freigeister nach der Übernahme langsam aus der Mode zu kommen. Verständlich, wenn Disziplin und Effizienz gefördert wird. ja, industriell bedeutet Preußen für das deutsche Reich einen gigantischen Schritt nach vorne. Eben dieses Effizienzdenken führte zum Aufbau einer industriellen und militärischen Supermacht.

"Die deutschen Bundesstaaten hatten nur geringe außenpolitische Ambitionen, weil dieser Teil politischen Engagements vornehmliche Aufgabe der Reichsregierung war. Das Kaiserreich war gewiss die stärkste europäische Landmacht, aber die stärkste See- und Weltmacht war Großbritannien."

Dem kann ich nicht widersprechen

0
WarumDumm  29.11.2016, 16:53
@WarumDumm

Übrigens standen die deutschen Staaten von Anfang an im engen diplomatischen Kontakt seit der Gründung Polens (um 900 rum??). Auch fand besonders nach Kriegen und Seuchen ein Bevölkerungsaustausch statt, um entvölkerte Landstriche wieder
aufzubauen und zu bevölkern. Prominentestes Beispiel dafür ist wohl
Schlesien, welches auch schon zu polnischen Zeiten im Mittelalter von deutschen Siedlern, besonders in Niederschlesien, bevölkert worden ist. Viele Städte wurden von Deutschen gegründet, obwohl es damals noch zu Polen gehört hat. Dabei gab es bis Ende des 19. Jahrhunderts nie Probleme im Zusammenleben zwischen Deutschen und slawischen Schlesier. Angefangen haben diese Konflikte erst, mit der "Germanisierung" der Preußen in slawischen Landstrichen, beispielsweiße im Sorbenland, Schlesien, Pommern usw. (Ursprünge noch an Stätdtenamen zu erkennen, z.B. Chemnitz, aber auch Berlin (brl-in, sumpfige Stelle))
Offene Konflikte entstanden aber erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Und wurden auch von polnischer Seite, spätestens seit der Neugründung des Staates Anfang des 20. Jahrhunderts angeheizt. Ebenso in den ehemaligen Deutschen/wieder polnischen Gebieten nach dem Krieg gnadenlos fortgeführt.

Also ja, das meiste an Misstrauen und Hass den Polen gegenüber, ist als Ursache auf die Preußen zurückzuführen. Zu Zeiten der Teilung Polens wurden in den deutschen Staaten sogar so genannte "Polen-Vereine" gegründet, welche politisch und von den Symphatien für Polen und gegen Preußen standen. Preußen war auch bei der deutschen Bevölkerung lange Zeit unbeliebt. Was sich jedoch mit der Zeit änderte.

0