Findet ihr eure Kinder auch so anstrengend, dass euch Arbeiten gehen wie Erholungsurlaub vorkommt?

14 Antworten

Wir haben 4 Kinder. 12, 11, 7 und 3 Jahre. Keines der Kinder war je allein in der Kita. Wenn, dann war ich immer mit dem Kind mit. Naja, das Kind mit mir; es hat mir Spaß gemacht, mit den Kindern zu spielen. Wir sind immer mit den Kindern zusammen, immer gemeinsam als Familie. Das kann schon mal nerven, doch ich empfinde es nicht so wie Du es beschreibst. Ich glaube, die Kinder sind nervig, wenn wir uns und unsere Umgebung nicht einfach so nehmen können oder wollen wie es ist. Ich kann Dir von ganzem Herzen das Buch "Byron Katie über Eltern und Kinder" empfehlen. Es enthält erfrischende Einsichten, die vielleicht auch Dein Leben leichter machen. http://thework.com/sites/thework/deutsch/shop.asp

XC600  19.11.2016, 15:36

wenn deine Kinder in der Kita waren warst du immer mit dabei ? sowas hab ich ja noch nie gehört das die Eltern ständig anwesend sind ....... wurde das überhaupt geduldet in der Kita ?

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thorstenwetzig  19.11.2016, 16:48
@XC600

Oh ja, das ist eine wirklich gute und folgerichtige Frage, finde ich. Ich danke dir sehr dafür. 

Man muss sicher erstmal wissen, dass nicht andere Menschen entscheiden, was ich tue oder nicht. Sondern ich entscheide es. Dann kann ich erst auf die Idee kommen, dass ich tun kann, was ich möchte und eben erfinderisch sein muss, um einen Weg dahin zu finden. 

Ich habe sogar Geld dafür bekommen, dass ich mit in der Kita (und Schule) war. Ich habe Englischkurse angeboten, also mit den Kindern beim Spielen Englisch gesprochen. Die Eltern haben mir dafür Geld gegeben. Das war meine Arbeit für die ersten 5 Jahre. In einer Schule habe ich sogar das Geld von der Stadt bekommen, weil es so gut angekommen ist. 

Nun wohnen wir in Kanada und hier darf ich solange in der Schule bleiben wie ich möchte. Ich helfe dem Lehrer, in dem ich den Kindern in kleinen Gruppen erkläre, was sie noch nicht verstanden habe. 

Eine Lehrerin hat mir sogar von sich aus angeboten, dass ich so oft kommen kann wie ich möchte und alle meine Kinder mitbringen kann, wenn ich dafür helfe, den Kindern Mathe zu erklären. 

Eine Kita gibt's hier nicht. Es gibt hier day cares, wo die Eltern die Kinder für ein paar Stunden hingeben und dafür Geld bezahlen. Doch bisher haben wir das nicht gebraucht. Und ich möchte meine Kinder auch nicht gegen ihren Willen abgeben, wenn es nicht dringend notwendig ist.

Dafür gibt's sowas wie Vorschule in der Schule für alle Kinder im Vorschulalter. Da ist es sogar erforderlich, dass ein Erwachsener beim Kind mit dabei ist. Das müssen nicht Vater und Mutter sein. Kann auch Oma/Opa oder ein Freund sein. 

Und es gibt Ferienlager, wo unsere Kinder gern hingehen.

Auch die Schule in Kanada ist mit der in Deutschland nicht zu vergleichen. Ich sehe, dass die meisten Kinder hier glücklich sind, in die Schule gehen zu dürfen. Manche nicht, doch sie werden dann eben von den Eltern dazu gezwungen. Das ist okay, es gibt eben nicht den einen Weg für jeden. 

Zumindest meine Tochter freut sich nie auf die Ferien. Sie liebt Schule und will keinen Tag verpassen. Sie ist nun in der 7. Klasse. (Englisch: grade 7) Und wer nicht zur Schule will, muss auch nicht, solange die Eltern auch dahinter stehen. Einfach ein oder mehrere Tage nicht zur Schule gehen und dann wieder kommen, geht auch einfach so. 

Es ist wohl nirgendwo oder nur in wenigen Ländern so restriktiv wie in Deutschland. Ich sage nicht, dass das deutsche System schlecht ist. Wir sollten uns nur darüber im Klaren sein, was wir unseren Kindern und uns selbst damit vermitteln. Gehen wir in die Schule oder auf Arbeit, einfach, weil wir es lieben? Oder gehen wir nur aus Angst dahin, irgendetwas zu verpassen oder falsch zu handeln? Leben wir in Liebe oder in Angst? Das ist immer unsere Entscheidung.

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Als die Kinder klein waren, ging mir das auch so.

Arbeiten gehen ist echter Luxus.

Leistet euch mal einen Babysitter oder schiebt die Kinder häufiger mal gen Großeltern oder Paten ab.

Wenn Du ständig angespannt bist, färbt das auf die Kinder ab.

Das ist eine verdammt harte Zeit und schlichtweg anstrengend. In der von dir beschriebenen Konstellation kann berufliche Arbeit schon wie eine Erholung sein und es geht vielen Müttern so.

Es ist kein Makel und völlig okay diese Lebensphase auch anstrengend zu finden, obwohl man die Kinder natürlich wollte und sie lieb hat.

Es wird besser werden mit der Zeit, es wird anders, wenn sie älter sind. Bei dem Altersunterschied habt ihr beispielsweise gute Aussichten darauf, dass sie in wenigen Jahren zusammen spielen werden, vielleicht fangen sie jetzt schon an... Es wird auch vergehen, dass man keinen Augenblick Ruhe hat.

In dieser Zeit aber ist es wichtig, dass du auf dich selber gut acht gibst. Arbeiten gnadenlos minimieren (die Welt dreht sich weiter, wenn ich ... mal nicht mache). Ruhezeiten echt nutzen. Sich selber Gutes tun. Sich Hilfe holen, wo es geht, wann es geht.

Du machst da einen Riesenjob. Sei stolz auf dich und hab Mut zur Lücke. "Als Eltern gut genug sein", das habe ich mal gelesen und es hat mir gefallen. Nicht "sehr gut", nicht "super", nicht "perfekt", sondern einfach gut genug.

Je mehr du dich davon stressen lässt, umso mehr merken das deine Kids und sind ebenfalls unruhig - auch wenn´s schwer fällt, gehe mit ihnen ruhig und liebevoll um, dann kommt das auch so zurück.

Natürlich hat jeder damit zu kämpfen, besonders die Kinder, wenn der Haussegen mal auf "halb 7 " hängt, oder Situationen stressig sind - gibt es überall und immer wieder mal !!!

Versuche, deine Kids mit heranzuziehen dir zu helfen, ihnen beizubringen, das es dir Freude macht, wenn auch du "gesehen" und "gefühlt" wirst. ( Natürlich je nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten )

Nur mit einem harmonischen Miteinander gibt es auch Harmonie.

Wie immer bestätigen Ausnahmen auch hier die Regel - haha, das ist wohl überall so - und muss es auch geben !

Halt durch -

Und - ja, es geht vielen ähnlich......so ziemlich allen, die Kinder in diesem Alter und mit diesem Altersunterschied haben.




ichbhab zwar keine kinder, aber beobachte das phänomen im freundeskreis. warum muss dein mann so lange arbeiten? wenn es finanziell passt, sollte er z.b. 2 tage pro woche schon mittags feierabend machen.
genervte mamas machen genervte kinder. das spiegelt sich wieder.
ich würds so machen: wenn die kids im bett sind, hinsetzen, haushaltsplan machen. dein mann kann auch durchaus am samstag den staubsauger schwingen oder am sonntag die küche machen. da würde ich ihn absolut in die pflicht nehmen. ebenfalls kann er ( wenns zeitlich hinhaut) die kinder vor der arbeit zum kiga bringen. wenn er bis 22 uhr arbeitet frage ich mich, wann er anfängt zu arbeiten?
keine frage, beides ist anstrengend. da liegt es an euch, das gesunde mittelmaß zu finden. auf jeden fall brauchst du auch zeit für dich als frau( man ist ja als mutter nicht aufeinmal nur noch mutter und putzfrau) und er braucht auch mal papazeit allein mit den kindern...

Daisy80 
Fragesteller
 18.11.2016, 18:08

Mein Mann bringt schon den Großen morgens in den Kindergarten, die Kleine wird nur betreut, wenn ich arbeite, sonst ist sie immer bei mir. Mein Mann arbeitet ab 9 Uhr. Leider kann und will er nicht weniger arbeiten, er ist selbständig und seine Arbeit steht bei ihm an erster Stelle.

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Viowow  18.11.2016, 21:49

hm, dann würde ich das aber trotzdem besprechen. was nutzt es ihm denn, eine tolle familie zu haben, wenn er nur auf der arbeit ist? klar selbstständig, man arbeitet selbst und ständig, das kenn ich. aber irgendwo braucht ihr zeit zum entspannen und auch zum zusammensein. sonst verpasst er doch auch voll viel von den kindern oder?

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Daisy80 
Fragesteller
 18.11.2016, 23:16
@Viowow

Da hast du natürlich recht! Ich habe schon sehr oft mit meinem Mann darüber diskutiert. Immerhin konnte ich "herausholen", dass er 1x/Woche vor 19 Uhr nach Hause kommt. Aber er ist gerade stark im beruflichen Aufbau, ist alles ein wenig schwierig.

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