Findet Ihr, dass Deutsche ein kriegerisches Volk sind oder ein friedliches?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Pauschalierungen sind immer gefährlich, aber Tendenzen gibt es schon. 

Mein subjektives Gefühl ist so: 

Die Deutschen sind im Grunde eher friedlich, gutmütig, geduldig, eher ein wenig Richtung träge. Gegen lautes Getue sind sie skeptisch. Typisch sind gründliche Tüftler, Erfindertypen im stillen Kämmerlein, Organisatoren. Auch den naturbegeisterten Romantiker gab es immer, mehr als im Süden. "Volk der Dichter und Denker".

Wenig Kriegerisches. Der deutsche Soldat ist extrem pflichtbewusst (zu sehr!), gehorsam, sogar wenn die Lage aussichtslos ist (1945), aber er ist kein wilder Rambo. 

Etwas impulsiver, streitlustiger sind die Franzosen, noch mehr die Spanier, am meisten in diese Richtung gehen die Araber. Allerdings: so schnell wie die Kriegsbegeisterung dort aufflammt, so schnell ist sie wieder verrauscht. Ein Strohfeuer. 


SchmidtRoman  10.03.2017, 18:27

Franzosen können nur weglaufen

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"Deutsche" als Bezeichnung eines "Volkes" ist ein pauschaler Begriff, der allenfalls einen staatsrechtlichen Zustand bezeichnet, aber nicht geeignet ist, menschliche Eigenschaften pauschal zuzuteilen oder zu beschreiben.

Was die Frage selbst angeht: Die "Deutschen" waren in der Vergangenheit und sind in der Gegenwart weder "kriegerischer" noch "friedlicher" als andere europäische Völker!

MfG

Arnold

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich arbeite als Historiker.

Es gibt so sehr viele nette Deutsche, dass man insgesamt kaum von einem 'kriegerischen Volk' reden kann.

Deutsche sind zu einem grossen Teil langweilig, humorlos, unhöflich, intolerant, faul und latent gewaltbereit.
Das findet man so aber in allen Ländern. In Deutschland mehr als in anderen Ländern, aber unter dem Strich sind Deutsche doch toll. Kommt natürlich auch darauf an, in welcher Umgebung man sich bewegt und mit wem man es konkret zu tun bekommt.

Aber besonders kriegerisch? Nein.

Was soll das denn Deiner Meinung nach eigentlich sein, dieses kriegerisch?


ToniKim 
Fragesteller
 10.03.2017, 13:58

Ich war in Frankreich, der Gid sagte, als wir an einem Streik vorbeifuhren, dass Franzosen nicht ruhig leben können. Dies ist natürlich kein Krieg, aber sagt schon viel über die Mentalität aus.

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FelixLingelbach  10.03.2017, 14:28
@ToniKim

Die Franzosen haben einen anderen Index. Wir haben seit den 70ern des letzten Jahrhunderts eine Geburtenrate von ziemlich konstant 1,4, die Franzosen haben ihre 2,0 mehr oder weniger die ganze Zeit behalten. 

Der Kriegsindex ist natürlich nicht allein maßgebend. Dazu muss kommen, dass die jungen Leute irgendwie perspektivlos sind. Und von solchen hat Frankreich eine ganze Menge. Ja, da geht es ab.

Allerdings auch im positiven Sinn. Alte Leute können auch langweilig sein.

 

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Das würde ich anders betrachten, wenn es um "typisch deutsch" geht.

Eines ist in meinen Augen wirklich typisch deutsch: alles ins Extrem zu treiben. "Entweder ich mache etwas richtig oder gar nicht" drückt das deutlich aus und das kann man oft von Deutschen hören.

Das drückt sich auch bei deiner Frage aus. Wenn die Deutschen sich zum Krieg entschließen, dann extrem. Wenn sie sich zum Frieden entschließen, wie zur Zeit, machen sie auch das extrem und reagieren äußerst empfindlich, wenn jemand diesen inneren gesellschaftlichen Frieden stören will. Und wenn sie Flüchtlinge aufnehmen....na ja, da kommt auch kein anderer mehr mit.

Ansonsten ist es schon so, dass Friedenszeiten in Deutschland eher selten waren in der Vergangenheit. Eine solch lange Friedensperiode wie zur Zeit gab es noch nie zuvor. Das liegt wohl vor allem an der geographischen Lage mitten in Europa. Hat eigentlich noch ein Land so viele Nachbarn wie Deutschland? Würde mich auch mal interessieren. Diese Lage in der Mitte führte andauernd zu Kriegen mit Nachbarn oder untereinander. Diese Erfahrung lehrt, dass wenn wir das nicht wollen, gute nachbarliche Beziehungen, z.B. auch im Rahmen der EU, für uns enorm wichtig sind.  Genauso wichtig sind auch die inneren Beziehungen zwischen ja doch recht unterschiedlichen Volksgruppen. Das funktioniert mit dem Föderalismus eigentlich ganz gut. Selbst Bayern und Preußen schlagen sich nicht mehr die Schädel ein.

kein Volk hat genetisch festgeschriebene Verhaltensweisen, die es von den andern unterscheidet. Wie eine Volksgruppe sich verhält, als Gruppe, welche Neigungen und Reaktionsweisen es hat, das ändert sich sogar innerhalb von zwei Generationen, und es liegt auch in den Augen des Betrachters.

Orientalische Einwanderer, denen man keinerlei Respekt, sondern nur Hohn und Verachtung ihrem Gastvolk gegenüber nachsagt ("Köterrasse"), die auch keinerlei Respekt vor Amtsträgern zeigen (siehe "Tania Kambouri - Deutschland im Blaulicht"), die würden dir antworten, die Deutschen haben keine Ehre und sind feige und schmutzig. Hab ich selber regelmäßig von jüngeren Türken gehört (ich kann Türkisch). All das ist völlig nutzloses Gequatsche, find ich, um die eigene niedrige Gesinnung mit der Minderwertigkeit der anderen zu rechtfertigen:

Alle Polen saufen und sind katholisch, alle Rumänen sitzen auf der Sraße und betteln, alle Rußen singen Kalinka und stehlen bei ALDI den Wodka Gorbatschow, alle Italiener essen Spagetti Carabinieri und alle Franzosen heißen Kot Azür und alle Schotten sind zu geizig sich Hosen zu kaufen etc


HansH41  10.03.2017, 18:09

"alle Italiener essen Spagetti Carabinieri "

Suzie, das muss ich mir merken.

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