Fernstudium Archäologie in Deustchland

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, es gibt Archäologie nicht als Fernstudium. Und sei versichert, wenn du Archäologie studierst, solltest du nicht nur Englisch fließend beherrschen. Als ich mit meiner Magisterarbeit fertig war, konnte ich 15 europäische Sprachen lesen und verstehen.

Wir hatten auch oft Gastdozenten, da waren sämtliche Vorlesungen und Seminare auch auf Englisch.

Ein Fernstudium in Archäologie halte ich zudem für ausgekochten Unsinn. Wir haben Tage, Wochen und Monate in der Lehrsammlung verbracht. Funde richtig einzuordnen lernt man nicht von Fotos. Man muss die Dinge in die Hand nehmen, muss sie riechen, schmecken, fühlen. Mit einem Fernstudium wird man allenfalls ein Schreibtischfuzzi, kein richtiger Archäologe.

Magahad 
Fragesteller
 09.04.2013, 10:01

Danke, auf so eine Antwort habe ich gewartet! Darf ich fragen wie Du alt warst als Du Dein Studium begonnen hast? Desweiteren kannst Du mir vielleicht noch sagen was denn Dein Tipp wäre, welchen Weg man einschlagen könnte. Problem ist das ich seit 3 Jahren als Fachinformatiker arbeite und ich das Studium ja auch irgendwie finanzieren muss. Dies würde bei einem Präsenzstudium natürlich wegfallen. Und zum Schluss kann ich noch sagen das ein Schreibtischfuzzi genau das ist, was ich in Zukunft vermeiden wollte ;)

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Magahad 
Fragesteller
 09.04.2013, 10:06
@Magahad

"wie alt Du warst" meine ich natürlich

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Kristall08  09.04.2013, 14:34
@Magahad

Danke fürs Sternchen. Ich habe direkt nach dem Abitur angefangen zu studieren, da war ich 19. Eine Möglichkeit für dich wäre ein Teilzeitstudium. Bei uns waren damals die meisten Veranstaltungen am Nachmittag und Abend, da könntest du vormittags arbeiten gehen, wenn sich dein Chef drauf einlässt. Die Kombination Informatik/Archäologie ist nicht einmal sooo schlecht, weil bei vielen Grabungen eine Unmenge an Material gefunden wird, dessen Auswertung durch spezielle Programme deutlich erleichtert wird. Das beste wäre, du gingest mal persönlich zum Institut deiner Wahl und würdest dort bei einem Professor oder Dozenten vorsprechen, welche Möglichkeiten es für dich gäbe. Eventuell wäre auch ein Studium der Grabungstechnik an einer Fachhochschule für dich geeignet. Das ist mehr praktisch orientiert auf die Grabungen, weniger theoretisch, so wie wir das hatten. Auch dort gibt es vielfältige Einsatzmöglichkeiten für jemanden, der sich mit Informatik gut auskennt.

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Magahad 
Fragesteller
 09.04.2013, 23:11
@Kristall08

Danke nochmal für die Erläuterung. Diese Informationen werden mir bei der Orientierung auf jeden Fall helfen.

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Jerne79  09.04.2013, 17:42

Mit einem Fernstudium wird man allenfalls ein Schreibtischfuzzi,

Gerade die Schreibtisch-Archäologen sind doch von den inneruniversitären Durchschiebereien abhängig und vom Aufbau von Vitamin B. Ich seh um ehrlich zu sein gar keinen Weg, mit einem Fernstudium im Fach unterzukommen und davon zu leben.

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Kristall08  10.04.2013, 00:09
@Jerne79

Wir hatten uns ja auch schon auf ein Teilzeit-Präsenzstudium geeinigt. ;-)

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http://www.fernstudium-kompakt.de/fachrichtungen/fernstudium-archaologie/

hier klicken

zitat

"Ein vollständiges Archäologie Studium wird in Deutschland derzeit nicht als Fernstudiengang angeboten. Die Universität Lübeck hat den verwandten Studiengang “Historische Stadt“ entwickelt, dessen Schwerpunkt die Entwicklung von Städten in geschichtlichen und archäologischer Hinsicht bildet"

Es gibt einige Studienfächer, die man sicherlich auch im Fernstudium sinnvoll studieren kann, Archäologie gehört sicherlich nicht dazu.

Selbst wenn du nicht unbedingt in die Feldarchäologie (= Ausgrabungen etc.) willst, so ist doch eine profunde Materialkenntnis das A und O der Archäologie. Und dazu reicht es nicht, Formen und Materialien von Abbildungen her zu kennen, man muss sie in die Hand nehmen können. Das kann ein Fernstudium einfach nicht bieten.

Dazu ist es schon für Archäologen, die den üblichen Weg gehen, schwierig, hinterher einen Job zu finden. Wie will man sich da als Fernstudent behaupten.

Außerdem ist es in der Archäologie wichtig, schon während des Studiums Kontakte zu knüpfen. Die Fachwelt ist überschaubar, wer weiß, wen er für welches Problem ansprechen kann, wer im Kopf von Kollegen existiert, da hat zumindest im Rahmen der Möglichkeiten geringfügig bessere Chancen, etwas zu finden.

Kurz: Wenn du das Studium mit dem Ziel angehen willst, eventuell hinterher auch im Fach zu arbeiten, ist dein Präsenzstudium der einzig sinnvolle Weg. Wenn du nur nach einer Herausforderung und Zerstreuung suchst, hinterher aber in deinem bisherigen Beruf bleiben willst, dann ist auch das Fernstudium eine Option. Aber es kann dir nie den realen Umgang mit dem Gegenstand des Faches ersetzen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Studium und 17 Jahre Berufserfahrung

Hm...........wie willst du denn die ganzen praktischen Arbeitsweisen etc. lernen? Also ehrlich, da ist eine Uni vor Ort einfach unschlagbar, ausserdem kann man evtl. dann auch irgendwo mitbuddeln etc.........

Magahad 
Fragesteller
 06.04.2013, 19:01

Feldpraktiken etc. werden ja auch im Fernstudium gelehrt. An entsprechenden Exkursionen etc. will ich auch gerne teilnehmen und würde dies auch tun. Für ein Präsenzstudium müsste ich aber meinen Job kündigen und der sollte das Studium ja eigentlich finanzieren...

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Jerne79  09.04.2013, 17:44
@Magahad

Die paar Wochen Praktikum, die ein Studium erfordert, bereiten die wenigsten auf den realen Arbeitsalltag im Fach vor. Da kannst du bestenfalls mal reinschnuppern, aber von eigenständigem Arbeiten bist du dann noch weiiiiit entfernt.

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Kristall08  06.04.2013, 19:10

ausserdem kann man evtl. dann auch irgendwo mitbuddeln

Mehrmonatige Grabungspraktika sind verpflichtend für Archäologen. Das ist wie mit dem Operieren. Da reicht auch kein theoretisches Wissen, das muss man üben.

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