Fehlerstromschutzschalter Typ A oder B bei einer PV Anlage?
Es gibt zur zeit zu viel wiedersprüchliches zu diesem Thema, vielleicht gibt es ja einen hier der klarheit schaffen kann.
Ein Kumpel hat sich eine 600W PV anlage selbst zusammengestellt. Bei dem Wechselrichter ist in der Anleitung geschrieben das der Einbau von einem FI Typ B empfohlen wird weil warscheinlich die Typ A defekt gehen können.
Darauf hin haben ich mich erkundig das wohl nur Typ B gebraucht wird bei KFZ Wallboxen. Die produzieren wohl diese schädlichen Gleichspannungimpulse, die mini Wechselrichter wohl er weniger.
Mein Kumpel hat sowas nicht.
Das ding ist, dieser Fi (B) ist ja nicht zum rausfiltern dieser Impulse gedacht, es ist ja auch nicht seine Aufgabe, er soll sie ja nur erkennen und danach handeln oder?
Wenn diese Impulse so schlecht sind und ich selbst keinen FI im Haus verbaut habe, würde dann nicht der nexte Nachbar die Impulse abbekommen? Würde dann nicht sein Typ A kaputt gehen?
Die Farge ist auch noch, filtert ein Stromzähler (Analog/Digi) diese Impulse raus?
20min später gerade beim schreiben haben wa vom Nachbarn seine PV Anlage einsehen können. Es ist eine 7KW Anlage die den produzierten Strom über die kleine Unterverteilung im Sommenhaus zum Haupthaus einspeist. Dort haben wir gesehen das der dort Verbaute FI ABB F372 gute 15-20 Jahre auf dem Buckel hat. Dort haben die Monteure nichts umgebaut. Also dort kein umbau Auf Typ B.
Wie ist eure fundierte Erfahrung dazu?
3 Antworten
Nein, Induktive FI vertragen keine Gleichstromkomponente im Netz. Die lösen einfach nicht aus, solange Wechselrichter einspeisen. D.h. Sie funktionieren einfach nicht. Ein fließender Fehlerstrom durch Erdschluss löst den Fi dann nicht mehr aus, seine Schutzfunktion, bei Fehlerstrom auszulösen ist weg, solange man einspeist.
Da die meisten Geräte Schutzisoliert sind ist das (fast) egal.
Bis auf die Waschmaschine habe ich kein Gerät bei dem ein FI Schutz bieten würde.
Guten Abend,
in der DIN VDE 0100-704 ist klar erkennbar, dass für PV-Anlagen und Wallboxen seit dem 18.05.2021 eine RCD Typ B vorgeschrieben ist. Davor gab es eine Übergangsfrist, was die Verteilung deines Nachbarn erklären würde.
Bei einer Energieerzeugungsanlage (PV-Anlage) oder einer Wallbox können Glatte oder pulsierende Gleichfehlerströme im Fehlerfall entstehen. Diese Ströme sorgen dafür, dass ein normaler RCD in die "magnetische Sättigung" geht. Das bedeutet, dass der Summenstromwandler im RCD vor magnetisiert wird und somit für die Fehlerströme quasi blind wird, was dann schließlich das auslösen verhindert.
Ein Typ B ist zwar wesentlich teurer, hat aber zusätzlich eine Elektronik, die diese besonderen Fehlerströme erkennt.
Ein Stromzähler filtert nichts heraus.
Der Fehlerstromschutzschalter Typ A geht nicht kaputt. Bei einem bestehenden Gleichstromfehler funktioniert dieser schlichtweg nicht mehr, bis der Fehler behoben wurde.
Der RCD Typ B hat eine vollelektronische Überwachung und kann Gleichstromfehlern erkennen. Daraufhin schaltet dieser den Stromkreis zur PV-Anlage ab. Er sollte daher nachgerüstet werden, damit im Fall eines Defekts der RCD in der Unterverteilung noch fehlerfrei funktioniert.