Fahrrad fahren mit Übergewicht? Was können die Folgen sein?

6 Antworten

So ein Fahrrad besteht nicht nur aus dem Rahmen und keiner kann sagen, was als erstes kaputt geht. Ein Rahmenbruch ist zwar ärgerlich und kann teuer werden, aber dabei passiert in der Regel kein schwerer Unfall. Wenn dagegen der Lenker oder die Gabel bricht, ist der Ausflug ins Krankenhaus eine beschlossene Sache. Wenn der Sattel bricht, ist im krassesten Fall auch die Familienplanung gefährdet. Auch die Laufräder sind schnell mit zu hoher Belastung überfordert und können brechen oder die Speichen verlieren (woraufhin sie dann nicht mehr rund laufen und immer instabiler werden).

Wenn es bei dir eine nennenswerte Topografie gibt, werden auch die Bremsen ein Thema - ein 140 kg Mensch produziert bei einer längeren Bremsung eben doppelt so viel Hitze wie ein 70 kg Fahrer und überhitzt die Bremsen auch entsprechend schneller. Gerade günstige Bremsen sind nicht dafür konstruiert, Hitze gut wegzustecken. Ist blöd, wenn man dann irgendwann ins Leere greift und immer schneller wird...

Ob irgendwas davon passiert, ist ebenfalls nicht gesagt. Es werden viele Fahrräder von Fahrern gefahren, die eigentlich zu schwer dafür sind. Oft geht das gut, allein schon weil diese Menschen dann eher ohne sportliche Ambitionen unterwegs sind. Dass der Hersteller keine Garantie gibt, heißt ja nur dass eventuelle Schäden dein eigenes Problem sind und nicht mit einem Produktmangel argumentiert werden kann!

Man könnte sich zum Beispiel Hardtail-Mountainbikes anschauen... die oft für Fahrergewichte in der Region um 110 kg und ASTM-Kategorie 3 vorgesehen sind. Das heißt, zum Beispiel, dass Sprünge bis 60 cm Höhe mit 110 kg Fahrergewicht noch innerhalb der konstruktiv eingeplanten Belastung sind! Da kann man sich schon ausrechnen, dass höchstwahrscheinlich nichts kaputt geht, wenn ein 140 kg Mensch damit auf ebener Straße fährt.

Aber wie gesagt, das wäre dann dein eigenes Risiko. Würde ich auch nur mit Markenware machen.

Wenn ich mir zbs ein Billig Bike für 200-300 kaufe wie lange hält das so mit meinem Gewicht?

Das kann dir niemand sagen! Es kann sein, dass du damit jahrelang schadensfrei von A nach B kommst, wenn z.B. die Serienstreuung zu deinen Gunsten ausfällt und dein täglicher Weg eben ist. Es kann aber auch sein, dass du dich drauf setzt, durchs erste Schlagloch polterst, der Lenker bricht und du den Boden knutschst. Bedenke, dass diese Fahrräder sowohl bei der Materialauswahl als auch bei der Fertigung wirklich das Billigste vom Billigsten sind...

Der Rahmen kann tatsächlich nach einer Weile brechen. Damit der das nicht plötzlich, komplett durchbrechend macht, ist eher ein Stahlrahmen zu empfehlen.

Stahl bricht, indem sich Stück für Stück ein Riss erweitert. Während dieser Zeit hört man das Knacken und der Rahmen wirkt weicher. Gleiches empfiehlt sich für die Gabel, wenigstens der Schaft der meisten Gabeln ist aber eh aus Stahl.

Es gibt (oder gab?) sehr voluminöse Stahl Rahmen billiger Bauart, 3kg schwer (normal ist eher 2,5kg, leicht 2kg) die bekommt man preiswert, gebraucht, und die gehen bestimmt nicht so schnell kaputt. Ich mach mal ein Foto von so was, hab zufälligerweise Einen rumliegen.

Wenn du zu viel Geld hast, kannst du dir natürlich auch ein geländetaugliches Carbon-MTB kaufen und nur auf der Straße fahren. Das geht dann bestimmt auch nicht so schnell kaputt.

Die stabilste Kombi für die Laufradgröße ist 26", wenn man aber gute Hohlkammerfelgen verwendet, geht auch 28" mit 36 Speichen problemlos.

Trekkingräder werden oft ähnlich stark belastet, wenn auch mehr durch die Zeit und das schwerere Gelände/Gepäck.

Die Kurbel sollte was moderneres sein, ältere oder ganz billige Kurbeln und deren Innenlager sind zu flexibel für den kräftigen Tritt von 130kg.

Beim Sattel probieren. Hier kommt es auf das gute Langzeitpassgefühl an, ein teurer Sattel kann, muss aber nicht gut sein, ein billiger kann, muss aber nicht schlecht sein.

Bloß keine Sattelstütze mit 1-Bolzen (M8) Sattelklemmung.

Bei hohem Gesamtgewicht sollte man, falls man im Gebirge unterwegs ist, "kühles" Bremsen lernen. Vor allem, wenn die Bremse eh schon etwas schwach dimensioniert ist.

Fußball wäre mir allerdings zu gefährlich - stürzen, umknicken u.ä. ;-)

An sich ist Rad fahren eine hervorragende idee.
Ein gutes Rad wirst Du aber erst ab 1000€ aufwärts bekommen.
Geh in einen kleineren Fahrradladen, der noch richtig beraten kann.
Ein Fahrrad kauft man sozusagen aus Einzelteilen zusammen.
So einen Billigheimer für 300€ hast Du innerhalb weniger Wochen zertreten.
Aber es funktioniert. Ich hab damals gedacht , ich schaffe nicht mal die 10km vom Laden nach Hause. 6 -8 Monate später bin ich täglich nach Feierabend 35km gefahren (hat sich so ergeben die Strecke), allerdings dann auch mit einem 32er bis 35er Schnitt.

Das der Rahmen bricht durch die Last.

Da wär vielleicht ein Blick in den Gebrauchtmarkt das richtige. Z.b. Pegasis Strong oder XXL Modelle von Kalkhoff gibt es da die für dein Gewicht ausgelegt sind und gebraucht halt auch unter 1000€ liegen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Seit 2016 im Fahrradbereich Tätig