Fällt mehr Regen, wenn es wärmer ist?

8 Antworten

kommt eher auf den Ort drauf an, in der Sahara tuts das nicht.

Global ja, regional und lokal ja und nein.

Warme Luft kann mehr Wasserdampfaufnehmen - eine wärmere Atmosphäre also auch. Dadurch erhöhen sich zwangsläufig auch insgesamt (global) die Regenmengen.

- die Globale Erwärmung erwärmt ja im Durchschnitt alle Flächen - wärmere Oberflächen verdunsten Wasser schneller und in größeren Mengen. Trockene Gebiete mit geringen Niederschlägen werden dadurch tendenziell noch trockener, Wüsten wachsen und Dürren werden häufiger.

- wärmere Luft kann mehr Wasserdampf halten als kühlere Luft - die durch die globale Erwärmung wärmere Luft kann also mehr Wasser aufnehmen, und wie oben beschrieben verdampft auch mehr Wasser. Dieses Wasser regnet auch wieder ab, weswegen sich an Gebieten die sowieso schon regelmäßige Niederschläge haben, sich die Menge an Niederschlägen erhöht. Gleichzeitig gibt es häufigere und stärkere Überschwemmungen.

- die wärmere Atmosphäre enthält auch mehr "Energie", das "Unwetterpotential" und damit die Gewitterneigung und die Wahrscheinlichkeit von Starkregen wächst. Siehe die immer häufigeren schweren Gewitter mit lokalen Überschwemmungen in den letzten Jahren.

In der Grafik sind diese Zunahmen gut zu erkennen. Die von Klimaänderungen unbeeinflusste Zahl von geophysikalischen Katastrophen (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch) zeigt keinen Trend, die vom Klimawandel betroffenen dagegen einen zunehmenden Trend.

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 - (Physik, Chemie, Geografie)
seifreundlich2  06.01.2020, 22:37

Danke für deine ziemlich seriöse Antwort, vor allem für die aussagekräftige Grafik, dir mir wohl vertraut ist.

Das Genannte widerspiegelt allerdings nur einen Teil des aktuellen Stands in der Klimaforschung. Genausogut kann die Erwärmung zu einer effektiven Verminderung der Niederschläge führen.

Denn wenn die Troposphäre wärmer wird, fällt auch der Auftrieb geringer aus. Wenn ausserdem der relative Anteil an Stratocumulusbewölkung zunimmt, wie dies von manchen Modellen in Studien zur Untersuchung der räumlichen Veränderung der Bewölkungsarten im Zuge der Klimaerwärmung postuliert wird, mündet dies in einer Reduktion der solaren Einstrahlung und in der damit einhergehenden verringerten Erhitzung der Erdoberfläche, folglich gehemmter Konvektion, also in einer Abnahme hochreichender cumulogener Bewölkung wie Cumulus oder Cumulonimbus. Aus einem Stratocumulus fällt kaum Niederschlag; vielmehr Virga.

Darüber hinaus geht die Klimaforschung davon aus, dass die Hadley-Zelle sich meridional ausdehnen wird, dies unter anderem oder gerade deshalb, weil sich die Polregionen überproportional erwärmen - was sich übrigens schon gegenwärtig in zahlreichen Messungen manifestiert -, während in Äquatornähe mit einem deutlich niedrigeren Temperaturanstieg gerechnet wird. Diese Ausdehnung hätte unmittelbare Auswirkungen einerseits auf die Verwüstung steppiger und heute noch grüner Regionen, demnach auf die Austrocknung von Böden, was eine Verminderung der Verdunstung über Land in den Subtropen, aber auch polwärts, etwa im Mittelmeerraum, bedeutete.

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Ja - es fällt global mehr Regen, wenn das Klima weltweit wärmer wird. Aber dieser Regen fällt nicht gleichmäßig. Er fällt anderswo, als in früheren Jahrhunderten. Es gibt mehr lange Dürreperioden und mehr Starkregen mit Überschwemmungen.

Das Wetter wird in Mitteleuropa ähnlich wie in den Randtropen (Nordindien) oder wie im Mittelmeeklima mit Sommerhitze und Winterregen.

In den Mittelmeerländern, sogar in Nordafrika bis in die Wüste regnet es mehr als in früheren Jahrhunderten.

Sogar über dem Meer regnet es mehr als in früheren Jahrhunderten, aber das hat keine Auswirkungen auf das Festland.

seifreundlich2  06.01.2020, 19:55
Sogar über dem Meer regnet es mehr als in früheren Jahrhunderten, aber das hat keine Auswirkungen auf das Festland.

Woher stammt diese Aussage? Selbst wenn dem so sein sollte, wäre das schlicht und ergreifend dem Umstand geschuldet, dass in früheren Jahrhunderten keine repräsentativen Niederschlagsmessungen - weder über Wasser noch über Land - stattgefunden haben. Übrigens werden Niederschlagsmessungen über Ozeanen nach wie vor ziemlich spärlich erhoben und sind teilweise mit erheblichen Unsicherheiten behaftet - noch bis vor wenigen Jahrzehnten gab es solche quasi gar keine.

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Je wärmer die Luft ist, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. Die Wissenschaft geht davon aus, dass im Zuge einer Klimaerwärmung Extremereignisse in ihrer Intensität zunehmen werden, also beispielsweise bei einem heftigen Gewitterregen mit noch mehr Niederschlag zu rechnen sei. Allerdings ist die Wissenschaft sich uneinig darin, ob infolge erhöhter Temperaturen insgesamt mit mehr Niederschlag zu rechnen ist oder nicht.

Woher ich das weiß:Hobby – Leidenschaft, Beobachtung, Erfahrung, Studium
AndreStrozewski  05.01.2020, 20:34

um so mehr verdunst um so mehr muss auch wieder runter kommen...!

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seifreundlich2  06.01.2020, 22:43
@AndreStrozewski

So einfach ist das nicht. Gründe dafür findest du unter anderem in meinem Kommentar auf die angemessene Antwort von realfacepalm (05.01.20, 22:57:56).

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um so wärmer es "Global" wird um so mehr Wasser verdunstet! Das heist aber halt auch das das irgendwie wieder als Regen runter kommen muss! Nur weiss halt keiner wo und wieviel auf einmal!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung