Fachwerk-Häuser?

5 Antworten

In waldreichen Gegenden bietet sich Holz als Baumaterial an. Steine sind wesentlich schwerer zu gewinnen und zu verarbeiten und damit entsprechend teurer.

Die "Gefachungen" (Zwischenräume zwischen den Balken) wurden, zumindest in dieser Gegend, mit einem Gemisch aus Lehm und Stroh verfüllt, Materialien, die in einer agrarisch geprägten Wirtschaft im Überfluss vorhanden sind.

Weitere Vorteile:

  • sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bzgl. Wärmedämmung (Holz und Lufträume des Strohs leiten Wärme nur schlecht)
  • nahezu 100%ig erdbebensicher (bis mittelstarke Beben), allerdings müssen dann die Gefachungen neu gefüllt werden.

Nachteile:

  • ständige Reparaturen nötig (Verfüllung bröckelt aus, unterirdische Teile der Balken faulen, falls nicht speziell behandelt)
  • Balken sind Hausschwamm-anfällig
  • sehr bis extrem hohe Gefahr bei Bränden - wenn einmal ein Balken brennt, ist es kaum zu vermeiden, dass ein ganzes Stadtviertel abbrennt
w18j66909  19.09.2022, 21:07

Die Gefache wurden mit Weidengefllecht verfüllt und dann mit mit Lehm-Sroh verputzt. Deshalb Wand-> von winden. Mauer aus Stein.

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Das war billig und einfach. Z.B. brauchte man keine Steine.
Ein Nachteil ist heute, dass es keine Isolierung gibt und es einfach kalt ist.

Timey60 
Fragesteller
 19.09.2022, 20:04

Darf ich fragen was mit Isolierung gemeinst ist? Also vielleicht schlecht wärme aufnehmend?

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UbuRoi  19.09.2022, 20:06

Die Ausfachungen sind aus Rohr, Stroh und Lehm und das ist mit dem Holzgerüst gut isolierend.

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Sieht von aussen erst mal sehr gemütlich und romantisch aus, ist aber wohl doch unpraktisch. Ich kannte in meiner Kindheit mal Leute, die hatten so ein Teil mit sehr niedrigen Türen und einer steilen Treppe, während wir in einem hochherrschaftlichen Altbau mit hohen Decken lebten. Da liegen einfach Welten dazwischen. Ich war als Kind aber immer sehr gerne in dem alten Fachwerkhäuschen. Die Besitzer wollten da aber nur raus.

Das Holz war die eigentliche tragende Konstruktion. Ich hatte auch mal so ein Scheiss Ding. Das konnte ich mit viel Glück für 6.000 € verkaufen.

Man heizt sich tot in den Buden, die Wände sind ja nur 10-12 cm dick!

Der Nachteil ist der Aufwand der ständigen Pflege der Holzteile mit Anstrich. Wenn das aber gemacht wird, können die Häuser uralt werden wie zB das Dürerhaus.