Evangelien Aktualitätsbezug?
Hallo liebe Community,
ich muss eine Hausarbeit über die Evangelien verfassen und die letzte Aufgabe umfasst eine Stellungnahme zu der Frage, inweit Kenntnisse über Inhalt, Aufbau und Entstehung heutzutage notwendig sind.
Ich habe lange darüber nachgedacht und komme zu keinem richtigen Entschluss.
Ich dachte es liege vielleicht daran, damit man sich mit seinem Glauben identifizieren kann, oder um für sich selbst zu verstehen, was man von Jesus glauben kann, oder nicht. Ich denke jedoch, dies wird als Antwort nicht reichen und deshalb wollte ich euch mal fragen, ob jemand eine Idee hat.
Liebe Grüße
5 Antworten
nun Jesus hat vorgelebt wie das zwischenmenschliche Dasein besser funktionieren könnte. Hilfreich ist da die Bergpredigt.
Wenn alle Menschen ihren Ego überwinden würden und denen helfen die ihrer Hilfe bedürfen würde es uns allen besser gehen.
Neid Missgunst usw prägen die heutige Zeit.
Deshalb wäre es gut wenn sich die Menschen zu Besserem besinnen.
Die Evangelien wären dazu sozusagen ein guter Ratgeber
Über die Entstehung der Evangelien wissen wir am wenigsten. Wir lesen meist Spekulationen und Annahmen, was die Entstehung betrifft. Über den Inhalt wissen wir - wenn wir die Evangelien lesen - am meisten. Mittels der Berichte in den Evangelien erfahren wir viel über Jesus und seine Lehre. Und darauf kommt es letztlich auch an. Daher sollten wir die Evangelien auch gut kennen.
Ich gebe Dir Recht: Es hat auch viel damit zu tun, ob wir uns mit dem Inhalt identifizieren können. Es ging Jesus immer um eine persönliche Gottesbeziehung, die in Nächstenliebe Ausdruck findet. Und da sind wir gefragt, ob wir dies auch für uns wollen.
Wer handelt, der glaubt. Wer glaubt, der handelt. Wer nicht (so) handelt, wie Jesus es gelehrt hat, der glaubt auch nicht, egal, was er für wahr hält oder nicht.
Es hat auch viel damit zu tun, ob wir uns mit dem Inhalt identifizieren können. Es ging Jesus immer um eine persönliche Gottesbeziehung, die in Nächstenliebe Ausdruck findet. Sehr schön gesagt. 🤗
Von welcher Zielsetzung gehst du aus ? Willst du die Evangelien als literarisches Zeugnis mit einem bestimmten Schwerpunkt analysieren ? Beispiel Johannesevangelium : "Literarisch bewegen wir uns im Joh im Vergleich zu den synoptischen Evangelien in einer anderen Welt. Das Joh wird von Reden Jesu geprägt, die eher thematischen Reflexionen gleichen". Quelle: https://www.bibelwissenschaft.de/bibelkunde/neues-testament/evangelien/johannes/
Oder gehst du von der Spiritualität aus, die durch das Evangelium in Gemeinde und im persönlichen Studium gefördert/behindert wird. Die Zielsetzung eines Kommentars zum Johannesevangelium von Walter Klaiber geht in diese Richtung: "in der Gemeinde und für die persönliche Spiritualität vieler Christen scheint die Botschaft des Johannes keine große Rolle mehr zu spielen. Für viele ist die Art der Argumentation in diesem Evangelium schwer verständlich und kaum nachvollziehbar.Hier möchte dieser Kommentar Hilfe bieten".
Gleichnisse, die Bergpredigt und berühmte Aussprüche von Jesus wie " Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden." (Lukas 11: 14) scheinen die Person Jesus und Aktualität seiner Aussagen besser zu vermitteln: Nächstenliebe und Demut. Wie kann ich im Alltag mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse meiner Mitmenschen nehmen ? Wie kann ich besser zuhören und über Zusammenhänge nachdenken: Nur so gelange ich zur Einsicht und handle nicht auf der Basis von schnellen Vorurteilen.
Ich habe lange darüber nachgedacht und komme zu keinem richtigen Entschluss.
Genau - weil solche Zuordnungen Kappes sind. Die Reli-Pauker machen immer den selben Quatsch.
Natürlich gibt es moralisch/ethische Aussagen in den Religionen, welche überall und zu jeder Zeit ihre Gültigkeit haben.
Wenn du dich mit der Botschaft Jesu befaßt kannst du mit dem Bezug darauf und dem Hinweis auf Letzteres wohl etwas Sinnvolles schreiben - "Glaube" oder "Kenntnisse" (wie auch immer) darüber waren/sind zu keiner Zeit so notwendig.
Kenntnisse der Evangelien gehören zur Allgemeinbildung, egal ob einer Christ, Buddhist, Atheist usw,. ist.
Das Christentum ist die größte Weltreligion, seine Lehren prägen die Welt mehr als jede andere Religion. Unsere heutigen Formen des Zusammenlebens, des Staates, der Menschenrechte, der Kunst, der Literatur, der Sitten und Traditionen sind ohne das Christentum und die (auch kritische) Auseinandersetzung mit ihm nicht zu verstehen. Auch die großen Ketzer, Atheisten, Agnostiker bezogen sich auf das Neue Testament.
Wir erleben heute das Vordringen einer konkurrierenden Religion, des Islams. Auch dieser Vorgang verlangt gründliche Kenntnisse der Evangelien.
Außerdem: Der Zimmermannssohn aus Galiläa war nach dem, was wir von ihm wissen, eine herausragende Gestalt mit anrührenden Zügen und einer Lehre, die in seiner Zeit außergewöhnlich war. Er gehört bis heute zusammen mit Buddha, Lao Tse, Konfuzius und anderen zu den Großen der Weltgeschichte. Seine Bergpredigt und seine Gleichnisse sind Perlen.