Euer Meinung die backpfeife von will smith auf der Oscar Verleihung?

9 Antworten

Gewalt ist generell falsch und auch Beleidigungen sind keine Rechtfertigung.

In diesem Falle war es weit überzogen, gerade bei so einem Anlass und vor so einem Publikum.

Es war ein geschmackloser Witz und für solche ist Chris Rock leider bekannt. Seine Witze über Rassismus oder Krankheiten sind unter der Gürtellinie und heutzutage eigentlich inakzeptabel bei so einem Anlass.

Aber so schlimm, dass Will Smith nun körperlich eingreifen musste, war es nun wahrlich nicht. Da hätte man auch einfach mitlachen können.

Fake denke ich mit Sicherheit nicht, denn es war absolut nicht klar, ob Will Smith das nicht den Oskar kosten würde. Der hätte ebenso wieder aberkannt werden können. Ob er zukünftig noch Einladungen oder Nominierungen erhält, ist auch ungewiss. Für Publicity wäre das ein viel zu hohes Risiko.


nele12522  28.03.2022, 22:05

Echt findest Du? Ich liebe Chris Rock und Chapelle.

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Ich liebe Chris Rock und Dave Chapelle. Ich fand die Reaktion Will Smiths völlig übertrieben. Er regt sich so künstlich darüber auf das Chris Rock sich über seine Frau witzig macht, weil er sich dadurch auch gedemütigt fühlt.

Seine Frau hat die letzten Monate öffentlich von Ihrer Affäre mit einem 28 Jährigem gesprochen, und wie sehr sie den Sex mit dem genossen hat.. Da hat Will schön den Mund gehalten.

Gaaaaanz einfach: The SHOW must go on !

Von Christina Duss Redaktorin «NZZ Magazin»

Auf unseren Wolldecken sammelten sich Chips-Krümel, am Boden warteten Weinflaschen und Red Bulls, wenn eine von uns einnickte, schüttelten wir sie wach:

Meine Freundinnen und ich waren bestimmt eine halbe Dekade lang im Oscar-Fieber. Später verloren einige das Interesse, die Gruppe löste sich auf. Meine Liebe hielt ein bisschen länger, und auch wenn ich mir dabei keine Nächte mehr um die Ohren schlage: Bis heute informiere ich mich gleich nach dem Aufwachen, was sich auf dem roten Teppich und während der Show ereignet hat. Heute Morgen war mein Plan konkret, ich blinzelte in den hellen Bildschirm, weil es mich interessierte, ob sich Wolodimir Selenski, wie im Vorfeld gemunkelt worden war, tatsächlich zugeschaltet hatte.

Das habe ich mir nicht einfach so ausgedacht: Die Oscars-Moderatorin Amy Schumer höchstpersönlich brachte vor einigen Tagen die Idee in Umlauf, den ukrainischen Präsidenten per Videoansprache zur Preisverleihung einzuladen. Kurz vor den Oscars rief dann Sean Penn zu einem Boykott der Gala auf, falls sie ohne Selenski stattfände. In einem CNN-Interview sagte der Schauspieler, der derzeit für einen Dokumentarfilm in Polen ist, dass ein Erscheinen Selenskis bei der Show vor einem Millionenpublikum eine grossartige Gelegenheit für eine Ansprache wäre. «Wenn die Akademie entschieden hat, dies nicht zu tun, wird das der schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods sein.» Er hoffe, dass alle Anwesenden die Verleihung verliessen, wenn die Ukraine und Selenski kein Thema seien. Er selbst schmelze in einem solchen Fall seine beiden Oscar-Statuen aus Protest ein. Der Schauspieler hatte zwei Oscars für die Filme «Mystic River» (2004) und «Milk» (2009) gewonnen. Ich jedenfalls hoffte ganz im Gegensatz zu Sean Penn, dass sich Selenski nicht zuschalten würde. Und nicht, weil Entertainment und Politik nicht zusammenpassen würden: Im vergangenen Jahr, als die Regisseurin Chloé Zhao mit «Nomadland» triumphierte, wurde ihr Sieg in ihrem Heimatland China, über das sich Zhao zuvor kritisch geäussert hatte, als Provokation angesehen und fiel der Zensur zum Opfer. Auch Leonardo DiCaprios Warnung vor der Klimakrise und Joaquin Phoenix’ Empörung über künstlich besamte Kühe bekamen viel Aufmerksamkeit.

Die Reichweite der Oscars ist aber mittlerweile gar nicht mehr so wichtig, wenn Hollywoodstars via Social Media sowieso effektiver sind, wie etwa Mila Kunis – die in der Ukraine geboren wurde und an den Oscars eine kurze Rede hielt – und ihr Ehemann Ashton Kutcher. Zusammen sammelten sie via Instagram-Aufruf und eine GoFundMe-Seite über 35 Millionen Dollar für Hilfsgüter und kostenlose Kurzzeitunterkünfte für Flüchtlinge in Nachbarländern der Ukraine. Der Schauspieler und Politiker Arnold Schwarzenegger appellierte in einer Videobotschaft an Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine zu beenden. Der Clip verbreitete sich rasant. Schwarzenegger hat derzeit allein auf Instagram 22 Millionen Followerinnen und Follower. Zum Vergleich: Im letzten Jahr haben 10 Millionen Menschen die Oscars verfolgt.

Übrigens haben schon Werke von weniger bekannten Filmschaffenden den Konflikt in der Ukraine thematisiert, als Putin die Krim annektierte und separatistische Rebellen in der Region Donbass unterstützte: etwa der Dokumentarfilm «A House Made of Splinters» (Ein Haus aus Splittern) und das Drama «Klondike» (Klondike), die beide am berühmten Sundance-Festival im Januar Premiere feierten.

Meine Hoffnung auf Selenskis Oscars-Abwesenheit gründete aber nicht in erster Linie auf der vermeintlichen Reichweite, sondern auf dem Kontext, in dem die Ansprache stattfinden würde. Ich habe zweimal live mitgelauscht, als er im Deutschen Bundestag und im amerikanischen Senat per Video zugeschaltet wurde und eindrückliche Reden hielt. Aber dass sich ein Mann, der in einem Kriegsgebiet ausharrt, ins glitzernde Dolby Theatre zuschalten würde? Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie dieser Spagat gelingen sollte, selbst wenn Selenski in Sachen Entertainment als ehemaliger Schauspieler und Comedian ja geübt wäre. Die Dissonanz wäre doch zu enorm, die Live-Schalte in den Bunker mehr als unangemessen.

Es kam, wie es kommen musste. Sie haben es im Laufe des Tages bestimmt schon mitbekommen, der ukrainische Präsident hielt keine Rede vor Hollywoods Grössten. Stattdessen beschloss der Schauspieler Will Smith, während der Live-Sendung die Bühne zu stürmen und dem Comedian Chris Rock ins Gesicht zu schlagen, weil dieser Smiths Frau Jada in einer Moderation beleidigt hatte. Fünfzehn Minuten später nahm Smith unter Tränen seinen ersten Oscar als bester Hauptdarsteller entgegen. Die Anwesenden ehrten ihn mit Standing Ovations. Wie grotesk, peinlich und übergriffig. Der Vorfall überschattete grosse Momente wie den historischen (weil zum dritten Mal in Folge an eine Frau und erstmals für ein Werk einer Streaming-Plattform verliehenen) Regie-Oscar für Jane Campion und «The Power of the Dog» oder die Auszeichnung des Gewinnerfilms «Coda» mit einer Dankesrede in Gebärdensprache.

Zum Glück war Selenski nicht da.

Und was die Liebe zwischen den Oscars und mir betrifft:

Ich glaube, wir brauchen eine Pause.

Chris Rock ist ein Komiker, der dafür bekannt ist, Witze unter der Gürtellinie zu machen.

Auch wenn ich finde, dass man sich nicht alles gefallen lassen sollte, war Wills Reaktion darauf trotzdem nicht unbedingt lobenswert. Er stellt sich durch den verabreichten Schlag selber in ein schlechtes Licht dar.

Man kann nicht zu jedem Menschen, der einen beleidigt hingehen und demjenigen eine reinhauen.

Wenn Will sich einfach nur seinen Teil gedacht hätte und sitzen geblieben wäre, hätte er mehr Klasse bewiesen.

Finde ich sehr schlecht. Zeigt einen Mangel an Intellekt und Selbstkontrolle.