Erste eigene Wohnung, Kosten?

3 Antworten

Das Auto allein solltest du mit locker 300 Euro pro Monat ansetzen. Und dann werden die 200 Euro für alles außer Essen und Miete verdammt eng!

Bei der Miete hängt es stark von der Region ab. Da musst du das Angebot vor Ort checken, ob das, was es dort für diese Summe gibt, deinen Vorstellungen entspricht bzw. überhaupt zu diesem Preis etwas auf dem Markt zu bekommen ist.

Zudem bietet es sich hier an, noch mal gegenzurechnen, ob eine weniger ländlich gelegene Wohnung, die dann die Nutzung von ÖPNV (und ggf. punktuell Carsharing oder Mietwagen) statt eigenem PKW ermöglicht, nicht in Summe doch günstiger käme als die "weit ab vom Schuss".

Mit 1700 Euro kannst du als Single durchaus deinen Lebensunterhalt bestreiten. Allerdings eben durchaus immer noch mit ein paar Abstrichen und der Notwendigkeit, deine Einnahmen und Ausnahmen gut im Blick zu behalten! Umso mehr, wenn du gleichzeitig auch Rücklagen bilden willst bzw. musst (sehr ratsam, keine Frage!).

Colopia  08.09.2023, 10:49
Das Auto allein solltest du mit locker 300 Euro pro Monat

Ähm.... wenn man nicht gerade einen Neuwagen abbezahlt und Geld für die Vollkasko rauschmeisst, ist das völlig überzogen. Ich komme mit 500€ (Steuer, Versicherung, Reparaturen) im Jahr locker hin. Und ich fahre ein gepflegtes, mängelfreies Auto.

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bwhoch2  08.09.2023, 11:03
@Colopia

Deine Rechnung mit 500 € pro Jahr ist völlig daneben.

Einmal jährlich Kundendienst. Unter 500 €? Wenn kein Kundendienst, dann ist es nicht gepflegt und auf Dauer nicht mängelfrei.

Versicherung unter 500 €? Ist das überhaupt ein Auto, was Du fährst?

Evtl. auch mal neue Reifen?

Reparaturen wird es im Lauf der Jahre immer geben. Ein Satz Bremsscheiben kostet wie viel?

Sonstiges, wie ab und zu mal waschen, darf man auch nicht vergessen.

Wenn man ein gutes Auto hat und etwas Glück und außerdem noch einen guten Fahrstil hat, kann man mit relativ wenig Reparaturen hinkommen. Service und Wartung müssen aber zwischendurch sein. Schon aus Sicherheitsgründen wenigstens 1x im Jahr. TÜV alle 2 Jahre nicht zu vergessen.

HappyMe1984 hat bei den 300 € pro Monat auch an Benzin gedacht. Wenn jemand nur 2 bis 3x im Monat volltanken muss, sind allein dafür schon 200 bis 250 € weg. Und einen ganz wichtigen Punkt hast Du in Deiner Rechnung vergessen:

Die Anschaffung selbst. Egal, ob geleast, finanziert oder bar bezahlt. Eine monatliche Rate gibt es immer. Hat man bar bezahlt, muss man dennoch versuchen, den Wertverlust des Autos bis zum geplanten Zeitpunkt einer Neuanschaffung zu kalkulieren. Da spielt dann z. B. auch die jährliche Fahrleistung mit rein. Kommt man bei der Kalkulation z. B. auf 3000 € durchschnittlichen Wertverlust pro Jahr, sind das schon 250 € monatlich, die man zurück legen muss. Um aber nach den 3, 4 oder mehr Jahren wieder das Geld zu haben, um ein gleichwertiges Fahrzeug zu haben, darf man nicht nur 250 € pro Monat zur Seite legen, sondern besser dann 300 €. So hätte man nach 5 Jahren wieder 18000 € auf der Seite, um ggf. Ersatz kaufen zu können. (Plus natürlich erzielten Verkaufspreis für den alten.)

Somit sind 300 € pro Monat schon recht konservativ gerechnet.

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HappyMe1984  08.09.2023, 11:07
@bwhoch2

Danke fürs Vorrechnen :)! Und ja, bei den 300 Euro pro Monat hab ich wirklich eher ziemlich weit unten angesetzt, eher so im Bereich gebraucht gekaufter Kleinwagen mit günstigen Ersatzteilen...

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Colopia  08.09.2023, 11:28
@bwhoch2

Für meinen Top gepflegten 10 Jahre jungen VW Caddy (1,6L Benziner) zahle ich jährlich 108€ Steuer und 255€ Haftpflichtversicherung, Ölwechsel 60€ und alle 2 Jahre große Inspektion beim TÜV.

Da das Auto schon da war, fallen hier Kaufraten und anderer Quatsch weg. Man spart natürlich ein wenig Geld um sich alle 6 Jahre mal einen Satz neue Reifen oder Bremsen leisten zu können. Man sollte natürlich das benötigte geringe handwerkliche Geschick besitzen, Scheibenwischer und Autobatterien selbst austauschen zu können, falls nötig. Ich brauche für sowas jedenfalls keine teure Werkstatt.

Natürlich braucht das Auto auch Benzin, aber werde so viel Sprit im Monat verfährt hat entweder das falsche Auto oder sollte sich einen näher gelegenen Job suchen.

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HappyMe1984  08.09.2023, 11:44
@Colopia

"Top gepflegt" ist nicht das gleiche wie "checkheftgepflegt". Letzteres setzt nämlich voraus, dass die regelmäßige Inspektion mit Ölwechsel, Bremsflüssigkeitswechsel und allen weiteren planmäßigen Wartungs- und Austauscharbeiten von Verschleißteilen in der Werkstatt von Fachleuten erledigt werden, nicht vom Besitzer in Eigenleistung.

Dass du diese Dinge selbst machen kannst und auch machst, spart dir natürlich einiges an Geld, keine Frage. Beim Verkauf deines Autos kann sich das dann natürlich trotzdem rächen, weil eben nicht checkheftgepflegt... Allerdings ist das bei einem 10 Jahre aufwärts alten Fahrzeug dann natürlich irgendwann auch relativ, weil der Restwert da eh nicht mehr sooo hoch ist. Was allerdings dann auch wiederum bedeutet, dass man für das neue Auto entsprechend Geld angespart haben muss, weil die Differenz dabei natürlich umso größer ist!

Zudem darfst du dein Selberschrauben nicht als das Maß aller Dinge ansetzen. Können einfach viele eben nicht selbst und sind somit auf die Werkstatt angewiesen, wo die Arbeitsstunde inzwischen deutlich über 100 Euro kostet, plus Mehrwertsteuer (bei VW beispielsweise inzwischen fast 200 Euro netto!). So eine Standardinspektion mit Ölwechsel, ohne teuren Austausch bestimmter Verschleißteile im höheren Lebensalter eines Autos, liegt da ganz fix bei 300-400 Euro!

Und übrigens, mit zunehmender E-Mobilität kommt noch hinzu, dass sogar gelernte KFZ-Mechatroniker da erst bestimmte Weiterbildungen absolvieren müssen, bevor sie daran herumschrauben dürfen. Ich denke mal, dass das dann endgültig der Punkt ist, wo Hobbyschrauber zunehmend raus sind. Aber das nur so am Rande und perspektivisch.

Was unter'm Strich bleibt: Wenn du bei einem 10 Jahre alten Auto ganz viel in Eigenleistung selbst machen kannst, magst du damit vielleicht wirklich mit weniger Geld pro Monat für dein Auto hinkommen, ja. Aber du bist damit eine Ausnahme, nicht die Regel! Ungefähr so wie die Person, die hobbymäßig auf Sterneniveau kocht und dann denen, die das nicht können, erzählt, dass das ja easy viel günstiger als der Restaurantbesuch ginge in Form der reinen Lebensmittelkosten beim Einkauf.

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bwhoch2  08.09.2023, 12:04
@Colopia

Du gehst also von Deinem Spezialfall aus. Ich habe auch noch Dein Profil angeschaut. 30 Jahre Schrauber! Und ich nehme an, Du bist Rentner, bzw. nicht mehr so aktiv im Berufsleben, dass Du jeden Tag irgendwo hin pendeln musst.

Geht man aber vom Normalfall aus, fährt man eben nicht einen 10 Jahre alten Caddy, sondern etwas jüngeres und in der Anschaffung nun auch teureres. Man ist kein erfahrener Schrauber, jedenfalls kaum als so junger Mann und bei vielen Autos kann man auch gar nicht mehr so viel selbst machen.

Spritverbrauch: Hat man einen Diesel, der mit 5 Litern je 100 Kilometer auskommt und fährt man nur zur Arbeit pro Tag einfache Strecke 30 Kilometer, kommt man vielleicht mit einer Tankfüllung aus, also rund 100 €. Da man aber auch in der Freizeit fährt, darf man ruhig von 2x im Montag tanken ausgehen und dann sind es schon 200 €.

Was den Job anbelangt: Manchmal ist es eben so, dass man sich die Fabrik, in der man arbeitet, nicht vor die Haustür holen kann oder andersrum, dass es eben keine Wohnung neben der Fabrik gibt oder diese wieder so weit vom eigenen sozialen Umfeld und von den gewohnten Freizeitaktivitäten weg wäre, dass es auch an die Lebensqualität geht.

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Colopia  08.09.2023, 14:30
@bwhoch2
Top gepflegt" ist nicht das gleiche wie "checkheftgepflegt"

Checkheftgepflegt ist für junge Wagen vielleicht für Senioren interessant. Nicht für Leute die wissen worauf es ankommt. Für den Wiederverkauf als Gebrauchter ist das Checkheft genauso uninteressant wie die Anzahl der Vorbesitzer.

Übrigens kenne ich nur sehr sehr wenige Leute, die so schlecht mit Geld umgehen können und so ungeheuer viel geld Monatlich für ein Auto auszugeben. Die meisten Leute träumen weiter davon sich überhaupt einen Neuwagen leisten zu können und fahren Autos zwischen 8 und 20 Jahren. Trotzdem fahren diese Leute gut und sicher gewartete Autos.

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HappyMe1984  08.09.2023, 14:32
@Colopia

Falsch. Die meisten Leute rechnen nur einfach falsch und stehen dann gerne vor einem großen Problem, wenn die Rechnung der Werkstatt ins Haus flattert...

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Colopia  08.09.2023, 14:37
@HappyMe1984

NÖ, so denken nur Leute die meinen, dass ein Auto im Alter schlechter wird und mehr Kosten verursacht. Blabla des Auto-Verkäufers: "dann fangen ja die ganzen Reparaturen an"

Das ist vielleicht bei irgendwelchen ungepflegten Franzosen oder Asia Bastelkisten so. Sonst kenne ich niemanden, der schon sowas hatte.

Aber man kann sich viel einbilden und damit rechtfertigen dass es unbedingt ein neues Auto sein muss :-D

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bwhoch2  08.09.2023, 14:46
@Colopia

Abgesehen davon, dass der Satz nicht von mir stammt, aber den ich schon unterschreiben würde, glaube ich Dir nicht. Du schreibst:

Nicht für Leute die wissen worauf es ankommt.

Was sollen das für Leute sein? Professionelle oder hobbymäßige Schrauber, die die Motorhaube aufmachen und dann sofort sehen, was Sache ist?

Die gibt es doch kaum mehr. Früher gab es diese Typen an jeder Ecke. Ich sag nur "Manta, Manta" oder "GT-Fans" und andere Tuner. Diese früher beeindruckende Gruppe ist doch zu einer absoluten kleinen Randgruppe geworden.

Wenn ich mich für einen Gebrauchten interessiere, schaue ich das Scheckheft genau an. Welche Werkstätten waren am Werk? Wie haben sich die km-Stände entwickelt? Welche Abstände zwischen den Einträgen?

Daraus kann ich ableiten, ob die Vorbesitzer auf das Fahrzeug geschaut haben oder nicht. Da kann das Auto für den Verkauf dann noch so gut "gepflegt" worden sein... Und ich bin mir sicher, gerade junge Leute schauen noch viel mehr drauf als früher.

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Colopia  08.09.2023, 14:50
@bwhoch2
Daraus kann ich ableiten, ob die Vorbesitzer auf das Fahrzeug geschaut haben oder nicht.

Ich habe schon so manche checkheft gepflegte Autos gesehen, die in absoluten murkser Marken Werkstätten "gepflegt" worden sind. In Laufrichtung falsch herum aufgezogene Reifen sind hier noch die geringsten Kleinigkeiten :-D

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bwhoch2  08.09.2023, 14:54
@Colopia

Natürlich, deshalb schaut man auch nach, welche Werkstätten das waren und sind welche darunter, die einschlägig bekannt sind, weiß man auch Bescheid. Aber allein die Tatsache, dass jemand sein Auto regelmäßig in der Werkstatt hatte, zeigt, dass dieser Auto-Besitzer auf sein Fahrzeug geschaut hat.

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Zu Deinem zweiten Punkt: 300 € für Essen und Getränke würde bedeuten, Du kommst mit 10 € pro Tag dafür aus. Das geht, wenn Du konsequent selbst kochst, nicht zu viel isst und schon beim Einkaufen sehr sparsam bist. Mit öfters mal auswärts essen, wird es schon recht eng.

Aber ansonsten passt Deine Kalkulation, auch wenn Du feststellen würdest, dass die ein oder andere Posten sich größenmäßig verschieben. Mit 1700 € netto und 500 € Warmmiete kommst Du klar und darüber hinaus gibt es ja noch den Spielraum.

Man geht von ca. ein Drittel des Einkommens für Wohnkosten aus und das würde bei Dir auch passen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

300 Euro fÜr Essen und Getränke ist sehr knapp angesetzt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung