"Erst wenn man ernsthaft Krank ist erkannt man wie gut unser Gesundheitssystem eigentlich ist"?
Was haltet ihr von der Aussage?
Ich finde es sehr zutreffen da ich nach langer Untersuchungen und einer Diagnose ein Medikament bekomme was ohne Rezept in einem Jahr knapp 20 000€ kostet. In den USA wäre ich finanziell komplett auf dem Boden. Hier zahl ich 40-50€ max. im Jahr.
Davor hab ich das gar nicht so sehr realisiert, hab unser Gesundheitssystem sogar oft schlecht geredet aber uns geht es wirklich um Welten besser als anderen Ländern. Selbst besser als in westlichen Ländern wie der USA. Selbst meine Untersuchung hätte ein halbes Vermögen gekostet.
Was sagt ihr dazu? Habt ihr eventuell auch ähnliche Erfahrungen gemacht?
Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen
7 Antworten
Wir meckern gerne auf sehr hohem Niveau. Letztendlich haben wir eines der besten Gesundheitssysteme der Welt.
Jeder zahlt seinen Beitrag entsprechend seinem Einkommen (bis auf die 10% privat Versicherter) und jeder bekommt, was er notwendiger Weise aus medizinischen Gründen braucht.
Aber Verbesserungen sind immer möglich und auch notwendig - vor allem, was den Bürokratieabbau und die Patientensteuerung betrifft.
Blanker Hohn.
Das nenne ich.
Oder war das eine Luxuserscheinung, dass es keine qualifizierten Pflegekräfte gab, die meinen Opa zuhause pflegen konnten nach seinem Schlaganfall? Dass deshalb meine ganze Familie, mich eingehlossen, ihn versorgten und den Alltag danach richten mussten?
Ist das Exzellenz?
Wer in den USA aufgewachsen ist, wird damit groß und kann entsprechend vorsorgen. Wenn ich das an Geld anlegen könnte, was ich hier an allen möglichen Stellen an den Staat abdrücken muss, käme hinten ganz sicher mehr heraus als eine ärztliche Standardbehandlung nach Katalog. Seit ich bspw. einen Zahnarzt habe, der vieles abrechnet, weiß ich, wie gut ein Zahnarzt sein kann. Gleiches gilt für gelegentliche Facharztbesuche als Selbstzahler. Da lernt man mal kennen, was in der Medizin ohne die Handschellen der GK alles möglich ist. Hier muss man zwangsweise in eine gesetztliche Kasse einzahlen, um nicht überschuldet zu werden. Egal, ob man will oder nicht, solange man nicht (ich glaube) rund 7000 Euro Brutto verdient, kann man als nicht Selbständiger nicht in die private Kasse wechseln. Und vonwegen gesetzliche Kassen wären so gut. Sobald man mal einen schnellen Termin benötigt, oder einen speziellen Arzt oder eine speziellere Behandlung braucht, die vom Katalog dessen abweicht, was die GK zahlt, ist ganz schnell Feierabend mit diesem vermeintlich tollen Kassensystem. Da heißt es als Normalo ohne private KV selbst zahlen, oder in die Röhre gucken.
Sehe ich leider anders.
Der Hausarzt kann einem oft nicht weiter helfen. Beim Facharzt wartet man ewig auf einen Termin.
Viele Untersuchungen muss man selbst bezahlen, obwohl man ja hunderte von Euro pro Monat in die Kasse einzahlt.
Bin aber auch Privatversichert, den Frust von Gesetzlichversicherten kann ich teils sehr gut nachvollziehen.
Definitiv! Wir haben auch einige Lücken bspw. auch beim Thema Pfleger/Pflegerinnen und Ärztemangel :) Aber das was wir geschaffen haben und (noch) ganz akzeptabel läuft ist für andere Menschen weltweit der Traumzustand.
Danke für die Antwort!