Erklärung - Drehmoment für einen Laien?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, wie sich etwas bewegen kann und welche Kraft dahinter steckt. Es kann sich etwas geradeaus bewegen. Dann spricht man von einer geradlinigen Bewegung und das, was die Bewgung verursacht hat, bezeichnet man als Kraft.

Nun kann aber auch etwas rotieren, wie z.B. die Kurbelwelle eines Motors oder das Rad eines Autos. Diese Bewegung ist nicht geradlinig, sondern man spricht von einer Rotation. Das, was diese Rotation verursacht, nennt man zur besseren Unterscheidung nicht Kraft, sondern Drehmoment. Letztlich ist aber auch das Drehmoment eine Art Kraft, bloß keine die gerade wirkt, sondern im Kreis rumläuft.

Wenn du ein rollendes Auto, das sich geradlinig bewegt, anhalten möchtest, musst du eine entsprechende gerade und entgegengesetzte Karft aufwenden.

Wenn du eine rotierende Welle anhalten möchtest, musst du ein entsprechendes Drehmoment aufbringen, indem du z.B. versuchst, die Welle mit der Hand festzuhalten. Oder andersrum: wenn du eine Welle so stark festhälst und wirfst den Motor an, ohne dass er anfängt zu drehen, dann ist das, was du in der Hand spürst, das Drehmoment.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Habe Motorentechnik im Hauptfach studiert
SamuelKK 
Fragesteller
 01.07.2019, 17:45

Danke sehr für deine Antwort. Hat mir sehr weitergeholfen.

Hatte wirklich Schwierigkeiten das zu verstehen, weil ich mir das nie richtig vorstellen konnte. Aber dein Beispiel mit der Hand hat mir da echt weitergeholfen.

1

Es ist keine Kraft.

Ein Drehmoment wird durch eine Kraft versucht.

Ein Drehmoment ist etwas, dass ein drehendes Objekt schneller drehen oder es abbremsen lassen kann.

Aber wirklich nur für den Laien: Nehme mal an du willst einen großen Stein anheben. Nimmst du einen kurzen Meissel kannst du drücken wie du willst, der Stein geht nicht hoch. Fazit: Du hast nicht genug Drehmoment. Nimmst du eine dicke lange Stange geht das kinderleicht. Fazit du hast Drehmoment noch und nöcher. Kurzum die Kraft die du brauchst um etwas zu bewegen wird über einen längeren Hebel reduziert.

Hallo,

ist doch ganz einfach, das Drehmoment must du dir wie eine Eisenstange vorstellen.

Ohne Hilfsmittel kannst du damit nicht viel anfangen.

ABER:

stemmst du diese unter eine 100 Kilo schwere Kiste und legst auf 1/3 Abstand davon einen großen Klotz hin und die Eisentsange darauf und gehst an deren Ende und drückst drauf, so hebt sich die Kiste an.Obwohl du eigentlich gar nicht die Kraft hast, "hilft" dir hier der Hebelarm der Eisenstange deine Kraft zu verstärken.

Das Drehmoment ist nichts anderes , es wandelt die Auf-und ab Bewegeung des Zylinderkolbens in eine Drehbewegung um und die dabei enstehende Kraft in Newtonmetern nennt man Drehmoment .

Wenn eine Kraft auf eien Habel wirkt, dann entsteht ein Drehmoment. In einem Motor wirkt quasi die Kraft des expandierenden Luft/Benzin/Diesel Geschmischs über einen Hebel auf die Kurbelwelle. Je "stärker" die Expansion desto höher die Kraft und desto höher das Drehmoment.

Die Leistung berechnet man aus dem Produkt des Drehmoments und der Kreisfrequenz bzw. 2*pi*Drehzahl.

Ein turboaufgeladener Motor hat beispielsweise durch die kräftigere Explosion, mehr Kraft, mehr Drehmoment und damit auch mehr Leistung bei gleicher Drehzahl.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Elektrotechnik Student
Smartass67  01.07.2019, 16:40

Ganz gut beschrieben. Richtig: Das Drehmoment wird an der Kurbelwelle gemessen. Und der springende Punkt ist, dass es erst über die Drehzahl zur Leistung wird.

Wenn ein Benziner "nur" 280 Nm bei 3500 u/min hat und ein Diesel 450 Nm bei 1750 U/min, dann beschleunigt - vorausgesetzt genau das ist der aktuelle Zustand beider Autos und beide fahren damit gerade genau gleich schnell - der Benziner dabei deutlich besser.

Man kann das Drehmoment eines Diesels NIE mit dem eines Benziners vergleichen, weil der nutzbare Drehzahlbereich beim Benziner nach oben verschoben ist.

2