Erkläre Hitlers Satz: „… und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben.“ -> nimm Stellung dazu?

3 Antworten

Hitler stellt klar dar, wie er sich das Wachstum von Kindern und Jugendlichen im 3. Reich vorstellte. Die Schule soll die Kinder zum Wohle des Landes formen, nicht Wissen sondern der feste Glaube an den Staat ist für seine zukünftigen Vorhaben das Wichtigste. Sport hatte für ihn dabei den höchsten Stellewert, denn die Jugend sollte nicht nur die neue Zukunft des Reiches darstellen, sondern sie hatte für ihn auch die Macht seine Ideologie genau wie er durch- und weiterzuführen. Dazu brauchte es einen willensstarken Charakter und Körperertüchtigung um sie zu starken Soldaten auszubilden. Die Hitlerjugend war dafür aus seiner Sicht das zwingend notwendige Mittel, denn dort lernten sie unter anderem immer überlegen sein zu wollen und hier wurde ihnen auch immer eingebrannt: "Diene immer dem deutschen Volk und mache das gerne." Zudem war ein besonderes Augenmerk des NS-Regimes, die Erziehung und Ausbildung der jungen Generation mit dem Grundstein für die rassistische Volksgemeinschaft der Zukunft. Das Konzept der „völkischen Erziehung“ stellten sich die Nationalsozialisten gegen die Aufklärung und Vernunft.

„und sie werden nicht mehr frei ihr ganzes Leben und sie sind glücklich dabei“

Die Umsetzung der "Volksgemeinschaft" durch die Nationalsozialisten erfüllte den sehnlichsten Wunsch des Einzelnen, egal ob jung oder alt. Die Hitler Jugend gab der jungen Generation die Wünsche der damaligen Zeit. Veranstaltungen wie Lagerfahrten, eigenes Liedgut, Lagerfeuer und natürlich Freundschaften. Die HJ war zwar eine Verpflichtung ("und sie werden nicht mehr frei"), wurde aber durchweg nicht als Zwang aufgefasst sondern mit größter Begeisterung angenommen. Die Jugend spürte die starke, FÜR SIE positive Veränderung im Land, das Vertrauen in den Führer stieg enorm, ihr nationales Bewusstsein erreichte, auch durch die völkische Erziehung, ein extrem hohes Ausmaß. Die deutsche Jugend liebte ihr neues Leben ("und sie sind glücklich dabei"), spätestens ab 1938 vertraute sie ihrem Führer bedingungslos, stellte die Fahne über ihren eigenen Tod und war jederzeit bereit ihr Vaterland zu verteidigen. Die Jugend ahnte aber zu keiner Zeit welches Ziel ihr Idol Adolf Hitler tatsächlich im Schilde führte.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus
Kinder ab dem 10 Lebensjahr sollten in das System eingebunden werden.
Und wenn sie dann nach zwei oder drei oder vier Jahren zurückkehren, dann nehmen wir sie, damit sie auf  keinen Fall rückfällig werden, sofort wieder in SA, SS und so weiter. Und sie werden  nicht mehr frei ihr ganzes Leben. (Quelle: „Reichenberger Rede“ Hitlers an die Hitlerjugend am 02. Dezember 1938).

Reden Adolf Hitlers - Planet Schule

Am bekanntesten wurde in dieser Hinsicht aber jene Rede, die Adolf Hitler am 2. Dezember 1938 in Reichenberg hielt.
Darin äußerte er sich unmissverständlich zur zwangsweisen und gänzlich alternativlosen Einbindung der deutschen Jugend in das NS-System, die spätestens mit Erreichen des 10. Lebensjahres für ihr weiteres Leben „nicht mehr frei“ würde und darüber auch noch „glücklich“ sei.
„Vom Pimpf zum wehrhaften deutschen Mann“
Am 16. März 1935 wurde im Deutschen Reich die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt, am 26. Juni folgte die Arbeitsdienstpflicht. Damit sahen sich die männlichen Jugendlichen ab etwa dem 18. Lebensjahr gleich mit zwei neuen Verpflichtungen konfrontiert, die mit den Durchführungsverordnungen zum HJ-Gesetz vom 1. Dezember 1936 dann im März 1939 noch um die Jugenddienstpflicht ergänzt wurden.

https://roos.jugend1918-1945.de/default.aspx?id=28716

Woher ich das weiß:Recherche

Klingt wie eine Kritik am System des NS, ist aber wohl von der NSdAP genau so gewollt.