Erfahrungen als Truppenpsycholog*in?
Moin,
ich habe eine Einstellungsempfehlung als Psychologin bei der Bundeswehr. Leider konnte ich auch nach ausführlicher Recherche nicht herausfinden, was man als Trippenpsychologin konkret tut. Kann mir jemand sagen, wie ein typischer Arbeitstag aussieht? Gehören Auslandseinsätze zur Tätigkeit? Wie wahrscheinlich sind Versetzungen?
Viele Grüße
Darf ich fragen, welche Empfehlung genau (TrpPsycholigin oder Psychologin) und von wem die Empfehlung kommt? Ferner, welchen Abschluss hast Du?
Psychologin, wahrscheinlich würde ich aber als Truppenpsychologin eingesetzt werden.
Abschluss ist Psychologie (M. Sc.)
4 Antworten
Als M.Sc. Psych wirst Du also im höheren Dienst angestellt oder verbeamtet werden.
Als Angestellte wirst Du garnicht versetzt, bzw. (mit Ausnahmen) ausschließlich auf eigenen Wunsch hin.
Als Beamtin musst Du Dich auf andere Dienstposten bewerben und wirst dann entsprechend versetzt. Ansonsten versetzt Dich das BAPersBw grds. nur mit Deiner Zustimmung, wenn es für Deine Karriere förderlich ist. Du wirst ja als Regierungsrätin (A13) eingestellt und i.d.R. binnen 1 bis 3 Jahren zur Oberregierungsrätin (A14) befördert. Sofern Du dann RegDirektorin (A15) werden willst, musst Du mehrere unterschiedliche Verwendungen nachweisen. Um Leitende RegDirektorin oder Ministerialrätin (A16) zu werden, musst Du zudem mind. eine Ministerialverwendung vorweisen. usw.
Solltest Du im Bereich der individuellen TrpPsych (klassischer Psychiotherapeut) oder als beratende Psychologin (berät die Dienststellenleitung) in einem Großverband (zB Brigade, Geschwader oder Flotille) eingesetzt werden, erwartet man, dass Du auch in den Einsatz gehst (als Soldatin mit Kombatantenstatus).
Über diese Verwendungen hinaus verfügt der Psychologische Dienst der Bundeswehr noch über zahlreiche weitere Verwendungen, die alle samt unter "Truppenpsychologie" subsummiert werden. Dazu gehören beispielhaft der Marine- und Flugmedizinische Dienst, der Eignungsfeststellungen und Tauglichkeiten untersucht oder auch das Assessmentpersonal. Es gibt dazu eine eigenständige Vorschrift, die sich alleine den Verwendungen als TrpPsych widmet.
Die Verwendungsmöglichkeiten als M.Sc. Psych sind sehr breit gefächert. Eine Aussage zum Tagesablauf wage ich daher garnicht zu treffen 😉👍
Richtig, therapieren tut meines Wissens nach kein Psychologe bei der Bw. Hier bedient sich die Bw gewerblicher Therapeuten. Individuelle TrpPsychologie bedeutet Hilfestellung bei diversen Problemen (dienstlich wie auch privat) für Soldaten UND zivile Angehörige der Bw in Individualgesprächen. In dieser Funktion berätst Du Deine Kundschaft und kannst Empfehlungen bzw. Stellungnahmen für TrpÄrzte, Disziplinarvorgesetzte oder auch die Wehrverwaltung formulieren.
Die "Grundausbildung" (GA) durchlaufen zivile Angehörige der Bundeswehr nur, wenn sie sich freiwillig zur Teilnahme an Auslandseinsätzen erklären. Ich schließe aber nicht aus, dass es bei Deiner Einstellung als TrpPsychologin vorausgesetzt wird (!). Mache Dir aber darum keine Sorgen. Die GA für Zivilisten heißt ASA - allg. soldatische Ausbildung - und ist in keinster weise vergleichbar mit der GA 😉
Die Art der Tätigkeit unterscheidet sich nicht von einer zivilen Psychologin, allerdings werden wahrscheinlich verstärkt PTBS Patienten zu dir kommen.
Da die Psychologen überwiegend in den BW Krankenhäusern stationiert sind wird es nicht laufend Versetzungen geben.
Sorry, aber weder noch 😉
In den BwK sind die wenigsten Psychologen und die Tätigkeit weicht in den meisten Fällen deutlich von der von Kollegen aus der Wirtschaft ab. Die meisten sind im Prüfungsdienst tätig (ZLuRMedLw, ACFüKrBe ....)
Ich würde einfach mal schauen wo in der Nähe der Stab des nächsten größeren Verbandes (Brigade, Division) beheimatet ist und dort mal anrufen um mich mit den Psychologischen Dienst verbinden zu lassen. Die könne dir sicher deine Frage beantworten.
Eventuell hilft dir dabei auch das Karrierecenter in deiner Nähe. Die sind für einen Job bei der BW ohnehin der beste Ansprechpartner.
Auslandseinsätze gehören dazu. In jedem größeren Einsatz gibt es PsychologInnen. Ob die für zivile Angestellte/Beamte allerdings verpflichtetend oder freiwillig sind, kann ich Dir nicht sagen.
Sind freiwillig, allerdings muss das allgemeine Einverständnis dazu bei der Übernahme vorliegen.
Und für den Einsatz muss man eine Grundausbildung machen, richtig?
Nein, ich glaube nicht, dass Zivilisten die gesamte AGA durchlaufen. Mir ist aber, als müssten die EL(U)SA machen, aber das kann ein/e Zivilangestellte/r der Bw besser beantworten als ich.
Wie kann ich das mit der Psychotherapie verstehen - ich habe ja keine Therapeutenausbildung. Könnte man die bei der Bundeswehr machen?
Und für mich die Bedeutendste Frage: Komme ich dauerhaft um die Grundausbildung herum (die man ja, wenn ich es richtig verstanden habe, für Auslandseinsätze machen müsste)?