Erfahrung mit Liebesgeständnis (nur Homosexuelle)?

8 Antworten

Ich war hier die Person, die das Liebesgeständnis bekommen hat. Hoffentlich hilft dir das auch.

  • Ich wusste nicht genau, dass sie lesbisch ist, aber ich hatte so ne Ahnung. "Gaydar", wie man das nennt. Sie wusste aber, das ich bi bin.
  • Erst mal nur Freundschaft, weil ich keine Fernbeziehung wollte. Dann hab ich nachgegeben und wir waren ne Weile zusammen. Es hat auch als Freundschaft funktioniert, da man Beziehungsmäßig nicht wirklich viel machen kann, wenn die ganze Dynamik von dir und der anderen Person online abläuft. Haben halt weiter geredet, und das Thema erst mal vermieden.

Ich habe auf das Liebesgeständnis nicht so gut reagiert. Mir wurde am Tag davor von jemand eingetrichtert, dass sie sich nur an mich ran hängt, weil sie sich Vorteile erhofft. War so ne RP-Gruppe (Also, jeder hat Charaktere, die miteinander interagieren, und man schreibt, was sein Charakter tut), und sie wollte wohl von mir profitieren, weil ich eine der erfahreneren Leute der Gruppe war und so. Keine Ahnung, jedenfalls hab ich auf ihr (recht ausführlich geschriebenes) Liebesgeständnis reagiert damit, dass ich ihr gesagt habe, sie soll dieses Geheuchle lassen, und das sie sich mehr Mühe geben könnte als irgendein Romance-Buch abzutippen. Sie ist immer noch nachtragend, und seitdem sind 2 1/2 Jahre rum.
Irgendwann hatte sie mich doch überzeugt, das ihr wirklich was an mir liegt, aber dann wollte ich eben die Fernbeziehung nicht. Und irgendwann wollte ich das dann doch, und dann waren wir zwei Jahre ca zusammen. Jetzt ist Schluss- zum einen wegen Zukunftsvorstellungen, die nicht übereinstimmen (Sie hasst Babys, Sie hasst Familien, Ich hätte sehr gerne Kinder), und weil sie recht... extrem war, was mein Verhalten angeht. Sie hat so Dinge geschrieben wie "Dafür würde ich dich verprügeln, wenn ich bei dir wäre"; hat stundenlang versucht, meine Passwörter für Social media rauszubekommen, hat mich täglich gefragt, ob ich sie betrüge... Es war irgendwann nicht mehr lustig, und ich wollte nur noch weg. Hat aber auch nicht so geklappt- wenn ich gesagt habe, das ich Schluss mache, kam sie am nächsten Tag wieder mit "Hey Schatz, wie wars in der Schule?". Oder sie hat wieder nur das "BETRÜGST DU MICH???" ausgepackt. Oder natürlich, sie hat es auf meine Tage geschoben, oder meine generelle psychisch schlechte Verfassung. Mit Ignorieren hat es jetzt aber doch geklappt.

Also, was ich jetzt als Tipps mitgeben kann:

  • Sei ehrlich, und hör der anderen Person zu.
  • Zeig Verständnis, wenn die andere Person Abstand will.
  • Versuch vielleicht vorher, die Sexualität der Person raus zu bekommen.
  • Mach nichts, womit du dich nicht wohl fühlst. Wenn du nicht glaubst, das du noch mit der Person befreundet sein kannst, nachdem du das weißt- bleib nicht in deren Nähe. Das ist Blödsinn. Wenn er/sie dich mag, kann er/sie zu dir kommen. Warte nicht auf jemand, der nicht erwartet werden will.
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.
BlancFn 
Fragesteller
 25.11.2018, 19:20

Danke vielmals <3

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Ich war mal in eine sehr gute Freundin von mir verliebt und habe mich zuerst bei ihr geoutet und ihr ein paar Wochen später meine Gefühle gestanden. Nur war sie leider hetero, was ich mir zwar gedacht hatte, aber ich hatte mir trotzdem Hoffnungen gemacht, da sie scho sehr viele Dinge gesagt/getan hatte, die auch auf ein potentiell romantisches Interesse ihrerseits hingedeutet haben. Als ich ihr meine Gefühle gestanden habe, war sie, glaube ich, etwas überrumpelt (auch da ich gerade bei ihr übernachtet habe), aber sie hat sich nichts anmerken zu lassen versucht und war total verständnisvoll und lieb. Wenn es nach ihr gegangen wäre, wären wir weiterhin befreundet geblieben und auch mit Körperkontakt hatte sie kein Problem, aber ich war sehr unglücklich, wenn ich mit ihr Zeit verbracht habe und hatte Mühe, über sie hinwegzukommen (vor allem da wir in der gleichen Klasse waren und einander schlecht aus dem Weg gehen konnten). Deshalb habe ich mich extrem von ihr distanziert und war zum Teil sogar recht unfreundlich ihr gegenüber und unsere Freundschaft ist letztendlich zerbrochen. Mittlerweile bin ich schon länger über sie hinweg und habe wieder ab und zu Kontakt zu ihr und sie nimmt mir weder mein Liebesgeständnis noch meine Phase der Distanziertheit irgendwie übel. Befreundet sind wir aber definitiv nicht mehr - das hängt aber auch damit zusammen, dass uns sehr wenig verbindet und wir total unterschiedlich sind und daran, dass ich mich als Mensch sehr verändert habe.

Falls du dir überlegst, jemandem des gleichen Geschlechts deine Gefühle zu gestehen, dann finde doch erst mal heraus, wie diese Person zum Thema Homosexualität steht. Wenn sie homophob ist, solltest du ihr deine Gefühle besser nicht mitteilen, sondern dich lieber von ihr distanzieren. Falls sie einigermassen tolerant ist, empfehle ich dir aber, mit ihr über deine Gefühle zu sprechen. Das ist sehr erleichternd und bringt endgültig Klarheit. Ausserdem kann man mit jemandem, für die/den man Gefühle hat, eh nicht normal befreundet sein, auch wenn man diese für sich behält. Vielleicht hast du ja sogar Glück und deine Gefühle werden erwidert. Falls sie nicht erwidert werden, dann brauchst du wohl zuerst mal etwas Abstand, um über die Person hinwegzukommen und vielleicht ist dann nach einer gewissen Zeit (wieder) eine Freundschaft möglich. :)

BlancFn 
Fragesteller
 25.11.2018, 23:20

Er weiß dass ich Bi bin und scheint recht tolerant zu sein ... dennoch hatte ich schlechte Erfahrungen mit einem Freund der ebenfalls sehr tolerant zu sein schien ( er hat sich von mir distanziert und das obwohl ich nichtmal auf ihn stand )... naja danke, dein Beitrag hilft mir sehr, ich habe beschlossen es ihm zu sagen, da ich auch diese Klarheit brauche. Ich würde es nur schade für ihn finden, da er nicht so viele Freunde ( aber dafür gute) hat und ich ihn gut integrieren konnte um sich mit anderen anzufreunden.

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Ich habe Mal eins gemacht.

Mit der Person hatte ich davor kein freundschaftliches Verhältnis. Es war immer nur "hallo" und ein kurzes Gespräch. Also wir standen uns nicht nah.

Und mit der Zeit, obwohl ich eigentlich nicht homosexuell bin, hatte ich mich in die Person verliebt.

Jetzt zum Geständnis:

Es war kurz und knapp. Ich habe allen Mut zusammengenommen und es sachlich gesagt, wie es ist.

Die Person hat mir darauf nicht geantwortet.

Und dann mussten wir schon auseinandergehen.

Am nächsten Tag kam ich nicht zur Schule, sondern wurde für 3 Monate in eine Psychatrie eingeliefert.

Von dort aus wurde ich ein Mal von einer Klassenkameradin angerufen, die von dem Geständnis wusste. Sie sagte mir, die Person habe mit ihr geredet, und war verwirrt, da ich zu der Person ein eher bekanntschaftliches, distanziertes Verhältnis hatte.

Mit anderen Worten: die Person, in die ich verliebt war, hat mir nicht geglaubt.

Auf meine Bitte, sagte meine Klassenkameradin der Person, die ich liebte Bescheid, dass es mein Ernst war.

Als ich nach 3 Monaten zurück zur Schule kam, war Klassenfahrt. Und ich bemerkte eine gewisse Angst und Distanz von der Person zu mir.

Dann habe ich alles falsch gemacht, was ich hätte falsch machen können. Ich möchte hierbei nicht ins Detail gehen. Aber in der Zeit nach der Psychatrie, nahm ich Antidepressiver gegen eine Angsstörung ohne depressiv zu sein, und war dadurch sozusagen enthemmt. Ist vielleicht mit betrunken sein oder einem Drögenrausch vergleichbar.

Und dann habe ich der Person, die ich liebte, etwas gesagt, was diese Person traumatisiert hat, ich verhielt mich währenddessen auch unangemessen.(Es war nach dem Motto: Du willst es doch auch!)

Und so habe ich die Person traumatisiert.

Heute, nach fast 3 Jahren ist unser Verhältnis wieder ruhiger...

Ein direktes Nein habe ich von der Person nie erhalten, aber ich habe es mir damals teils selber vermasselt.

Ich bin einige Monate nach dieser Klassenfahrt über die Person hinweggekommen.

Woher ich das weiß:Hobby – Recherche, eigene Erfahrung

Ein verbales Liebesgeständnis hab ich eigentlich immer vermieden.

Entweder ergab sich ein näheres intimes Verhältnis oder eben nicht.

Ich hab das eigentlich immer anders, ohne Reden herausgefunden:

Meistens beim gemeinsamen Übernachten in einem Bett.

Entweder lief da etwas, oder eben nicht.

Manchmal hiess es dann allerdings trotz Sex am nächsten Morgen:

Na ja, eigentlich bin ich ja gar nicht schwul.

Ich darauf: hab ich mir schon fast gedacht. War mir aber nicht so sicher.

Muss ja auch nicht sein.

Ich steh sowieso fast immer auf Männer die "eigentlich " nicht schwul sind.

Na ja. Vielleicht bin ich selbst auch "eigentlich" nicht schwul.

Nur in etw 95% der Fälle.

Ohje:)), wenn ich (schwul) recht überlege, habe ich noch nie ein Liebesgeständnis gegenüber jemanden gemacht - weder persönlich, noch online oder sonst wie! Irgendwie hatte sich das immer so aus dem "Leben heraus" ergeben, ohne dass es jetzt so richtig "Auge in Auge" gesagt wurde. Allerdings hatte sich mein ehemalige Umfeld (Schule, "Bekannte") komplett aufgelöst, nachdem die wussten, dass ich schwul bin. Das war schon anfänglich ziemlich doof und hat verletzte. Im nachhinein hat es aber zu einer Bereinigung des Umfeldes beigetragen - so ein bißchen wie Gold schürfen:))) Nach Gerüttel und Geschüttel blieben nur die Goldstücke übrig. Wenige, aber die mit Wert.

Während meiner Ausbildung hatte ich mal eine ziemliche intensive Sache mit einem gleichaltrigen Kollegen, dass hat aber auf Dauer nicht wirklich geklappt. Seitdem war dann Totenstille. Die Zeit war Sch….., weil wir (trotzdem) ständig zusammenarbeiten mussten. Würde ich ihm jetzt über den Weg laufen (beruflich wäre das nicht ausgeschlossen), wäre höchstens ein freundliches Nicken drin:)))