Er stellt mich seinen streng Muslimischen Eltern vor, wie soll ich mich verhalten?
Moin.
Also mein Freund (18) hatte mir (19) gestern Abend spontan gesagt das seine streng Muslimischen Eltern mich gerne kennenlernen wollen. Ich glaube halt an keiner Religion und das Wissen sie. Vor allem sein Vater war sehr gegen unsere Beziehung. Seine Stiefmutter ist deutsche und ist zum Islam konvertiert.
Ich habe sehr Angst, bin wirklich schüchtern und habe keine Ahnung wie ich mich verhalten soll. Ich weiß ich soll nichts freizügiges anziehen und kein Parfume verwenden. Gibt es noch was was ich beachten soll? Ist Makeup OK und wenn ja wie viel? Allgemeine Verhalten Tips etc. Und wenn sie mir religiöse Fragen stellen wie zb warum ich nicht glaube oder so (mein freund hat gesagt das sowas nämlich sein kann) wie soll ich dann antworten?
Möchte wirklich sehr das sie mich mögen, möchte ja auch das sie mich akzeptieren und ich irgendwann mit zur Familie gehöre wie mein Freund schon fast zu meiner gehört.
11 Antworten
Gib Dich wie Du bist, und sage was Du denkst!
...d.h. keine Schminke kommt besser
...d.h. klar sagen, warum Du mit Religion nichts am Hut bzw. am Kopftuch hast - Das kann frau auf neutrale und höfliche Weise zum Ausdruck bringen!
...Dass sie bereit sind, Dich kennen zu lernen ist doch ein gutes Zeichen! ...wenn sie verbohrt wären, würden sie das gar nicht wollen! - Es hilft aber nichts, Dich zu verbiegen - Wenn Du Dinge sagst, nur um ihnen zu gefallen, kommst Du unauthentisch und damit letztlich negativ rüber.
Einfach nur freundlich und natürlich sein. Letztendlich ist es ihre Entscheidung, ob sie Dich mögen. Aber es hilft, wenn man selbst nett ist.
Soweit korrekt. Verhalte dich unauffällig und still, damit fährst du schon mal nicht falsch.
Was Fragen zur Religiosität angeht, solltest du sehr vorsichtig sein und in etwa antworten, dass du der Meinung bist, dass jeder glauben sollte, wovon er überzeugt ist. Mehr nicht, ansonsten könnte es dazu führen, dass der Vater dich vom Islam überzeugen will.
Wenn es dir zuviel wird, hast du jederzeit die Möglichkeit, das Treffen abzubrechen und zu gehen. Das würde zwar als unhöflich gewertet, aber immer noch besser, als sich auf Diskussionen einzulassen, die du gegen Fanatiker nicht gewinnen kannst 😉
Dass jemand die Religion für sich selbst sehr ernst nimmt, heißt ja nicht zwangsweise, dass er auch erwartet, dass andere sie sehr ernst nehmen. Immerhin, sie wissen dass du nicht religiös bist und wollen dich trotzdem kennen lernen. Das ist zumindest mal keine absolute Blockadehaltung, sondern sie sind zumindest mal grundsätzlich bereit, sich mit dir auseinander zu setzen.
Soweit ich weiß, ist Höflichkeit bei Muslimen sehr wichtig. Ich würde ein kleines unverfängliches Geschenk mitbringen und zusehen, dass ich sie in ihrer Gastfreundschaft nicht brüskiere.
Ansonsten, gehe doch einfach so hin wie du sonst auch bist. Ist ja kein Bewerbungsgespräch.
Und wenn sie mir religiöse Fragen stellen wie zb warum ich nicht glaube oder so wie soll ich dann antworten?
Warum nicht einfach ehrlich? Es hat sich eben nicht ergeben. Weil du z.B. nicht an eine Macht glauben kannst, die du nicht sehen kannst. Weil die Lehren dich nicht überzeugen. Weil z.B. die Naturwissenschaft dich mehr überzeugt. Weil du ein eigenes Weltbild hast, das mit keiner Religion übereinstimmt.
Möchte wirklich sehr das sie mich mögen, möchte ja auch das sie mich akzeptieren und ich irgendwann mit zur Familie gehöre wie mein Freund schon fast zu meiner gehört.
Ich kann verstehen, dass du einen guten Eindruck machen möchtest.
Aber: Benimm dich trotzdem vollkommen natürlich, ohne dass du die religiösen oder andere Gefühle der muslimischen Familie verletzt. Rücksicht auf den jeweils anderen zu nehmen, ist immer wichtig - und das von BEIDEN Seiten! Du kannst dich nämlich nicht immer verstellen. Das mag an dem einen Abend funktionieren, aber nicht auf die Dauer. Es gibt auch keinen Grund, warum du dich hundertprozentig anpassen mußt oder solltest.
Wichtig ist, dass jeder den anderen so toleriert, akzeptiert und respektiert, wie er ist und an was er/sie glaubt oder auch nicht. Wenn diese Toleranz nicht vorhanden ist, dann wird es immer Grund für Streitigkeiten geben.