Entscheidungshilfe benötigt: Zwei Ausbildungsplätze als Anwendungsentwickler - Welchen sollte ich wählen?

3 Antworten

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Ich würde dir empfehlen, das Ganze objektiv zu betrachten. Stell dir mal folgende Fragen:

  1. Wo kann ich mit meinem Ausbildungsziel "Anwendungsentwickler" mehr und besser lernen
  2. Wer ist besser geeignet, meinen Ausbildungserfolg sicherzustellen und betreut mich auf dem Weg dorthin besser
  3. Bekomme ich jenseits der Kernausbildung ggf. noch andere - mein Wissen erweiternde - Inhalte vermittelt, die mir später im Berufsalltag nützlich sind
  4. Werde ich dort, wo ich unterschreibe auch im Hinblik auf die Abschlußprüfung unterstützt - insbesondere durch ein der Sache dienliches Projektumfeld.

Dort, wo du DAS im Wesentlichen mit "ja" beantworten kannst bist du am besten aufgehoben. Es geht ja erstmal nicht unbedingt darum, wärend der Ausbildung besser bezahlt zu werden oder mehr Konfort zu genießen sondern darum, dass du möglichst optimal auf das Ziel "Bestehen der Abschlußprüfung" vorbereitet wirst und das nötige Wissen erwirbst um in deinem Zielberuf handlungsfähig und kompetent zu werden. Wenn das dann mit etwas mehr Aufwand verbunden ist - und deine Schreibweise zeigt ja schon eine gewisse Entscheidungstendenz, wenn man mal ehrlich ist - dann ist das eben der Preis dafür, später optimal aufgestellt zu sein.

So long,

Matthias

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
Marcii21 
Fragesteller
 21.02.2024, 13:08

Hey Matthias,

Das stimmt, ich sollte mir erst einmal die entscheidenden Aspekte der Ausbildung anschauen. Was nach der Ausbildung dann nicht ist, kann natürlich dann auch in einem anderen Unternehmen sein.

Vielen Dank für deine Nachricht!

Liebe Grüße,
Marcel

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LordofDark1981  21.02.2024, 13:28
@Marcii21

Du kannst und musst ja nicht davon ausgehen, dass du nach der Ausbildung in dem Unternehmen bleibst.
Nach der Ausbildung stehen dir ja Tür und Tor offen, um anderswo vielleicht ein Angebot anzunehmen, wenn die Übernahme für dich nicht interessant ist oder bei dem Unternehmen gar nicht in Frage kommt.
Erstmal Schritt 1 möglichst optimal hinter dich bringen, dann kannst du - rechtzeitig vor dem Ausbildungsende, also tendenziell in 2-3 Jahren - mal abklopfen, wo deine Perspektiven liegen und wie diese aussehen.
Und selbst nach einer Übernahme beim Ausbildungsbetrieb kannst du ja auf dem Arbeitsmarkt frei entscheiden, wem du dich anbietest und dann ggf. auch deine Konditionen so aushandeln, dass es sich für dich lohnt, mal zu wechseln.
Ein Job ist ja keine Ehe und Kündigungsfristen sind ja durchaus arbeitnehmerfreundlich ;)

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LordofDark1981  21.02.2024, 13:47
@LordofDark1981

mal am Rande: Ich prüfe bei der IHK die FISIs und habe selbst ein kleines IT-Büdchen. Aus vielen Momenten dieses Ehrenamtes und auch meiner eigenen Ausbildertätigkeit kann ich dir sagen, dass Betriebe, die viel Zeit und Mühe in die Ausbildung investieren auch nach der Ausbildung ihre gut ausgebildeten Leute mit durchaus interessanten Angeboten (vielleicht nicht immer die besten, aber auf anständigem Niveau) versuchen, an sich zu binden.

Im Prinzip kann man sagen "wer gut ausbildet hat ja kein Interesse daran, das für den Wettbewerber zu tun und den Azubi nach Abschluß seiner Ausbildung dann mit seinem ganzen Wissen und Kenntnissen der Betriebsinterna beim Konkurrenten zu platzieren".
Also rechne mal eher damit, dass du - vorausgesetzt du ziehst das Ganze mit einem gewissen Erfolg, vielleicht sogar überdurchschnittlich durch - ein gutes Angebot bekommen wirst.

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Marcii21 
Fragesteller
 22.02.2024, 08:01
@LordofDark1981

Danke für deine informativen Nachrichten! Es freut mich zu hören, dass du bereits viel Erfahrung hast was das Thema Ausbildung und vorallem auch im Fachinformatiker Bereich hast.
Ich werde auf jeden Fall einen überdurchschnittlichen Abschluss anstreben und hoffe dann auch, dass dies wertgeschätzt wird :)

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Hi

ich kann nur aus meiner Sicht reden, aber vielleicht findest du da einen Hinweis.

  • mein Arbeitsweg (seit 25 Jahren!) beträgt 26km. Gibt also 52 pro Tag (das hättest du EINFACH). Dafür brauche ich pro Tag ca. eine Stunde.
  • Dabei habe ich mal gerechnet (Sprit und Autokosten mal außen vor): pro Tag eine Stunde ergibt bei ca. 230 Tagen im Jahr eben 230 Stunden. Ein normales Arbeitsmonat hat ca. 160 Arbeits-Stunden. Daher ergibt die Fahrzeit alleine 1,5 Arbeitsmonate (!).Rechnet man es pro Monat anders, dann kommen zu 160 Arbeitsstunden auch 20 Arbeitsstunden ZUSÄTZLICH (bei meinem Beispiel. Bei dir wäre das entsprechend mehr).
  • Bedeutet im Klartext: auf Dauer frisst der Job mit der längeren Anfahrt Geld und Zeit - auch wenn es dein Wunsch-Job ist
Marcii21 
Fragesteller
 21.02.2024, 11:46

Hallo Norbert,
vielen Dank für deine Antwort!
Du hast natürlich Recht, da werde ich auf jeden Fall mehr Zeit aufwenden müssen...
Man muss aber auch noch Bedenken, dass ich 2 mal in der Woche die Möglichkeit habe, von Zuhause aus zu arbeiten und dann zusätzlich in der Ausbildung noch 1,5 mal in der Woche Berufsschule habe, welche auch nur 20 Minuten entfernt ist.
Das gerechtfertigt natürlich trotzdem nicht die Zeit, lindert diese aber stark!

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Ich musste relativ kurz nach meinem Abschluss um überhaupt irgendeinen Job zu haben auch fast 1h einfache Strecke mit dem Auto fahren. Home-Office hatten damals die wenigsten. Musste irgendwann wieder den Job wechseln, wo ich aber nach dem Wechsel keine einmalig vorhandene Spezial-Hardware mehr brauchte, aber immernoch kein Home-Office bekommen habe. Dank Corona bin ich nun fast nur noch im Home-Office.

Wenn die dir schon während der Ausbildung begrenzt Home-Office anbieten, geht nach der Ausbildung sicher noch mehr.

D.h. ich würde den interessanteren Job wo du teilw. Home-Office hast und später fast nur Home-Office wahrscheinlicher ist nehmen.

Damals waren leider E-Autos noch extrem teuer für die von mir benötigte Reichweite, da wäre ich echt gearscht gewesen. Da deine Strecke in km nochmal ein ganzes Stückchen kürzer ist und das Gebraucht-E-Auto-Angebot inzw. viel besser ist, sieht das für dich viel besser aus. Der Sprit wird nicht billiger. Trotzdem solltest du daheim laden können, damit es gerade mit einem günstigeren gebrauchten E-Auto richtig Spaß macht.

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung
Marcii21 
Fragesteller
 22.02.2024, 08:32

Hey notting,

Danke für deine Nachricht, freut mich dass du bereits Erfahrungen mit dem Pendeln hast!
Ich glaube auch, dass du es in der Corona-Zeit extrem schwierig hattest! Da habe ich es bestimmt einiges leichter.
Ob ich mir da jetzt ein älteres Auto, was weniger Wert verliert, zulege oder ein neueres, was zuverlässig ist, muss ich mir noch überlegen...

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notting  22.02.2024, 20:01
@Marcii21

Du hast wohl meinen Text missverstanden. Habe nie geschrieben, dass ich meinen Abschluss um die Corona-Zeit gemacht habe. Mein Abschluss war um die Wirtschaftskrisen-Zeit Ende der 2000er und dann hat's eben etwas gedauert, bis ich nicht mehr so oft den Job wechseln musste.

Bei Corona hatte ich endl. einen entfristeten Vertrag und dank Corona lief Home-Office super.

notting

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