Empfindest du es als unangenehm oder fühlst du dich gar gestört, wenn zwei Menschen in deiner unmittelbaren Nähe sich in einer Fremdsprache unterhalten?
Habe heute meinen russischstämmigen Nachbar im Treppenhaus unseres Mehrfamilienhauses getroffen.
Wir sind beide nicht besonders gesprächsfreudig, führen aber gelegentlich mal kurze nachbarschaftliche Smaltalks in russischer Sprache. In dezenter Lautstärke versteht sich.
Heute fragte er mich jedoch, ob wir in Zukunft im Treppenhaus, wo man uns hören könnte lieber Deutsch sprechen könnten, weil "man" es hier nicht gerne hört, wenn Fremdsprachen gesprochen werden.
Ich war über diesen Vorschlag sehr verwundert, stimmte jedoch dem zu. Schließlich ist es mir egal in welcher Sprache ich mich mit ihm unterhalte.
Vermutlich hatte jemand aus der Nachbarschaft ihn darauf angesprochen.
Ich unterhalte mich jedoch grundsätzlich mit meiner Frau und den Kindern ausschließlich in russischer Sprache und rechne nun damit ebenso in dieser Angelegenheit demnächst angesprochen zu werden.
Ich weiß bereits was ich antworten werde, jedoch interessiert mich auch die Meinung meiner Mitmenschen diesbezüglich. Was sagt ihr dazu und was würdet ihr an meiner Stelle antworten?
Vielen Dank!
22 Antworten
Nein, damit habe ich keinerlei Problem - zumindest, wenn ich nicht das Gefühl habe, es würde über mich geredet, aber das denke ich eher selten ;-).
Solange beide deutsch mit den anderen sprechen - kein Problem, denn ich kann verstehen, warum man auch in anderen Sprachen (eventuellen Muttersprachen) durchaus mal sprechen möchte.
Schlimm finde ich nur Leute, die seit Jahren in einem Land wohnen, aber nicht mal Ansatzweise die Landessprache beherrschen - das finde ich einfach nur massiv unhöflich. Aber das ist bei euch ja offensichtlich nicht der Fall.
Heute fragte er mich jedoch, ob wir in Zukunft im Treppenhaus, wo man uns hören könnte lieber Deutsch sprechen könnten, weil "man" es hier nicht gerne hört, wenn Fremdsprachen gesprochen werden.
Das würde ich als absolute Frechheit empfinden.
Wenn man in einer Gruppe zusammen ist und einige können die Fremdsprache nicht, aber andere unterhalten sich in der Fremdsprache, das würde ich als unhöflich empfinden. Aber wenn ihr Euch im Treppenhaus unterhaltet? Das ist etwas ganz Anderes und niemand kann von Euch verlangen, deutsch zu sprechen.
Du hast es nicht verstanden.
Es geht nicht darum, dass sie sich unterhalten - oder "labern", wie Du es nennst. Es geht nicht darum, dass sie leise sprechen sollen. Es geht darum, dass sie gefälligst deutsch sprechen sollen.
Ehrlicherweise hätte ich in astreinen deutsch zurückgegeben, dass es niemanden etwas anzugehen hat in welcher Sprache du mit Anderen sprichst, so lange du auch des Deutschen mächtig bist.
EDIT- Sorry hatte falsch verstanden, dachte es war ein anderer Nachbar ;) Wenn er das selbst wünscht ist es ja okay, vielleicht hatte er sich entsprechendes anhören müssen
Solange das jemand nicht laut neben mir macht, stört es mich nicht. Wobei es mich auch stört wenn sich Deutsche lautstark unterhalten, kommt ja genauso vor.
Ehrlicherweise hätte ich in astreinen deutsch zurückgegeben, dass es niemanden etwas anzugehen hat in welcher Sprache du mit Anderen sprichst, so lange du auch des Deutschen mächtig bist.
JA! *grins*
Was ist denn hier passiert? Einer, der noch nie was auf Gutefrage geschrieben hat, gräbt einen drei Jahre alten Thread aus, um über Leute abzulästern, die sich in einer anderen Sprache unterhalten! Ein anderer, der noch nie hier gepostet hat, hängt sich an.
Ich hab die letzten Jahrzehnte in verschiedenen Mehrfamilienhäusern gewohnt. Ich kenne das so, wenn man bestimmte Nachbarn im Treppenhaus tritt, das man ein bisschen plaudert. Das dauert oft eine halbe Minute, in Ausnahmefällen auch mal ziemlich lange. Letzteres fällt natürlich den anderen Nachbarn mehr auf. Aber es hat sich noch nie jemand dran gestört.
Und wenn jemand, der im Alltag eine Sprache sprechen muss, die nicht seine Muttersprache ist, zufällig ab und zu die Gelegenheit hat, sich in dieser Muttersprache zu unterhalten, dann gönn ich ihm das. Würde ich im Ausland leben, ich würd wahrscheinlich gern jede Möglichkeit ergreifen, wieder mal auf Deutsch zu plaudern!
Hier bei uns im Stadtteil werden alle möglichen Sprachen gesprochen überall nicht nur im Treppenhaus, insofern gewöhnt man sich schnell daran.
Im Kunstbetrieb, wo ich beruflich unterwegs bin, habe ich immer wieder mit Leuten zu tun, die seit Jahren hier leben und arbeiten, aber immer noch kein Deutsch sprechen, weil man auch mit Englisch prima klarkommt.
Ich hätte also gar kein Problem damit, außer vielleicht, dass ich das, was ihr redet eins zu eins verstehen würde. Will man manchmal auch gar nicht. 😁
Hallo letatlin 😊
Lange nicht mehr gesehen. Sieht so aus als ob unseren sumi gleiches Problem beschäftigt wie mich.
Gleiches habe ich auch gemerkt, ich höre kaum mehr deutsch wenn ich so durch die Stadt laufe und komme mir schon vor als würde ich in Syrien oder Afghanistan leben.
Solche Menschen die hier lange leben aber kein deutsch lernen kenne ich auch viele genau deswegen sollen wir deutsche was dagegen unternehmen, dass sie gezwungen sind deutsch zu lernen.
Deswegen ich habe schon ein Problem damit wenn sich die Migranten bei uns auf ihren sprachen unterhalten statt einfach deutsch zu lernen. Man soll zu uns nach Deutschland kommen auch mit der Absicht deutsch zu lernen.
Moin, Moin! 🙋 Die meisten die hier leben, können auch Deutsch, weil schon zweite oder dritte Generation. Und weil es so viele verschiedene Migranten sind, sprechen sie natürlich auch Deutsch mit den anderen. Die richtige Durchmischung ist das Geheimnis, denke ich, dann klappt es auch mit der Integration.
Gibt auch in zweiter oder Dritter Generation lebende Türken hier die kein richtiges Deutsch beherrschen deswegen würde ich es daran nicht festmachen.
Und durchmischung bringt leider auch nichts weil die bilden ihre Parallelgesellschaften damit die nicht deutsch sprechen brauchen (ähnlcih wie bei Sumi der fall).
Ich habe bis jetzt noch keinen getroffen, mit dem ich mich so gar nicht verständigen konnte.
Zwei Russen im Treppenhaus sind noch keine Parallelgesellschaft, da gehört noch ein bisschen mehr dazu. Ich würde das nicht überbewerten.
Wir hatten drüben eine Parallelgesellschaft. Meine Familie hat 120 Jahre in der heutigen Ukraine gelebt, ohne je ein einziges Wort Russisch oder Ukrainisch zu können, dann haben sie noch zwei Generationen gebraucht, um es einigermaßen zu lernen, aber auch nur weil sie mit Waffengewalt dazu gezwungen wurden, und als die dritte Generation es endlich auf Muttersprachenniveau beherrschte, sind wir wieder in unsere alte Heimat zurückgekehrt. Das ist ein Beispiel für eine miese Integration, im Vergleich dazu sind die meisten Einwanderer hier geradezu mustergültig integriert.
Das Treppenhaus ist kein Aufenthaltsraum. Wenn die labern wollen sollen sie sich woanders treffen.