Elterngeld - Basis oder Elterngeld Plus?
Hallo zusammen,
ich bin ehrlich - ich blicke nicht ganz durch. Wir erwarten bald unser 2. Kind und da meine Große "schon" 6 wird und meine berufliche Situation sich ziemlich verändert hat, ist diesmal alles etwas anders.
Ich bin aktuell in TZ angestellt und würde mir gerne ab dem 3. LM des Babys als Aushilfe etwas dazuverdienen (in der Firma, in der ich aktuell angestellt bin, der Chef hat dem bereits zugestimmt). Ich denke, ich wäre zwar als 520€-Aushilfe angestellt, tatsächlich würde ich aber um die 400€ bekommen, da ich die Std nicht ganz vollbekommen werde.
Mein Bruttogehalt lag im letzten Jahr bei knapp unter 1100€.
Gerne würde ich 2 Jahre als Aushilfe arbeiten. Würde ja grundsätzlich heißen, lieber EG Plus, oder? Meine Hebamme meint aber, ich solle besser 1 Jahr Basis EG beantragen und könnte dann im 2. Lebensjahr des Kindes die vollen 520€ als Aushilfe verdienen ohne EG zu bekommen und meine Std aufstocken, sofern möglich.
Darf ich mir denn im Basis EG etwas dazu verdienen? Oder lohnt sich das nicht, weil zu viel Abzug? Gibt es hier ähnliche 'Fälle', wie macht ihr das?
Ich muss tatsächlich im HomeOffice von zu Hause etwas tun, sonst wird es mit dem Geld leider zu knapp.
Ganz schön kompliziert, damals hatte ich 2 Jahre Basis EG und gut war, aber da hatte ich auch vorher Vollzeit und ein besseres Gehalt...
Es gibt hier wo ich wohne leider nicht viele bzw kaum Beratungsstellen, die auf Termin beraten und vllt mal gegenrechnen, was besser für die Mütter wäre.
DANKE FÜR EURE TIPPS UND VIELE LIEBE GRÜßE
2 Antworten
Darf ich mir denn im Basis EG etwas dazu verdienen?
Ja. Es gibt kein Arbeitsverbot; aber elterngeldberechtigt ist nur, wer nicht, bzw. nicht Vollzeit erwerbstätig ist - was konkret bedeutet, weniger als 32 Stunden pro Woche arbeitet.
Der Pferdefuß beim EGBasis: das ist eine Lohnersatzleistung und wird berechnet aus der Einkommensdifferenz von vor und nach der Geburt. Je geringer die Differenz (weil mehr Zuverdienst), umso weniger Elterngeld.
Deswegen lohnt sich ElterngeldPlus bei Zusatzverdienst mehr, weil man in geringem Maße ohne Abzüge dazuverdienen kann und es doppelt so lange bekommt.
damals hatte ich 2 Jahre Basis EG
Nein, wahrscheinlich nicht, denn EGBasis gab es schon immer nur für 12 Monate.
Bsp: Netto vor der Geburt 1100€
Netto nach der Geburt 520€
Einkommensunterschied: 580€ -> Basis-Elterngeld (65% des Einkommensunterschiedes): 377€
Theoretisches Elterngeld ohne Einkommen nach der Geburt (65% von 1100€): 715€
davon die Hälfte ("Deckelungsbetrag"): 357,50€
Und das wäre die Summe, die dir auch konkret ausbezahlt wird.
Du hast also bei EGPlus-Bezug deine 520€ plus 357,50€ - und das doppelt so lange wie EGBasis.
Folglich lohnen sich für dich zwei Kombis:
- nur EGBasis-Bezug ohne Einkommen (715€ für 12 Monate)
- EGPlus mit Einkommen. (357,50+520 für 20 Monate ab dem 3. LM)
Bei EGBasis mit Einkommen hättest du einen realen Verlust von gut 340€ (715-377).
Ich habe noch keine Kinder, deswegen weiß ich es nicht ganz genau, aber nachdem was ich so mitbekommen habe, darfst du glaube ich beim vollen Elterngeld nicht arbeiten (das ist ja der Sinn der Sache), das heißt es wäre dann EG Plus bei dir. Elterngeld ist leider wirklich sehr wenig, wenn man nicht vorher sehr gut verdient hat. Es gibt aber auch Beratungsstellen für sowas, die einen da super beraten können :)
Könntest du evtl irgendwas "informell" arbeiten, sowas wie Nachhilfe oder so? Dann könntest du ja trotzdem noch das volle EG nehmen.
Und es wäre noch relevant ob dein Partner evtl mehr verdient als du?
Ah okay, das ist ja schon mal gut. Und trotzdem reicht das Geld nicht für euch? Also auch nicht übergangsweise?
Er könnte ja ansonsten auch in Elternzeit gehen und würde ja dann auch mehr Elterngeld kriegen, dafür könntest du dann voll arbeiten. Wäre das vielleicht eine Option?
das mit meinem Mann zu Hause ist eigentlich keine Option :) werde nochmal ein paar Antworten abwarten und wenn alle Stricke reißen rufe ich auch nochmal meine Hebamme an, die schien sich da halbwegs auszukennen. Schade, dass das alles so kompliziert ist. Danke dir!
darfst du glaube ich beim vollen Elterngeld nicht arbeiten
Jein. Man ist nur dann elterngeldberechtigt, wenn man nicht oder nicht voll arbeitet.
Eine Teilzeiterwerbstätigkeit bis 32/h pro Woche ist aber möglich.
Nur lohnt es sich meist nicht, weil man insbesondere beim EGBasis-Bezug dann deutlich weniger Elterngeld bekommt.
Könntest du evtl irgendwas "informell" arbeiten, sowas wie Nachhilfe oder so?
Das nennt sich dann Schwarzarbeit in Verbindung mit Leistungsbetrug und ist eine gar nicht mal so gute Idee.
Hi :) danke für die Antwort. Er verdient definitiv und Gott sei Dank mehr als ich. Ich arbeite gerade als Bürokraft und würde im HomeOffice einige Aufgaben ohne Zeitdruck erledigen können. Ich werde nochmal schauen, ob ich vllt iwo ein Beratungsgespräch per Telefon o.ä. bekomme, sofern hier niemand was frei hat. Iwie überall zu wenig Personal und bei uns helfen 2 sog. Beratungsstellen nur gg Gebühr, weils aufwendig ist, auszurechnen.. echt schade.