Elektro-Installation selbst machen?

10 Antworten

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Hallo retzi1,

ich weiß nicht wo Du wohnst, aber es gibt bei euch sicher Elektrohandwerker die Dir für einen schmalen Preis helfen. Ich biete meinen Kunden einen sogenannten DIY-Service an. Ich plane mit dem Kunden zusammen die Anlage und kläre bzw. erkläre offene Fragen. 

Das komplette Normungsthema braucht den Kunden dann nicht mehr interessieren. Der Kunde kann/ darf alles selber machen, bis auf die Verdrahtung der Unterverteilung/ Zählerschrank und den Anschluss an das Versorgungsnetz. Diese Arbeiten werden dann von der Elektrofachkraft (Installation) durchgeführt.

Wenn die Anlage fertig ist, wird alles geprüft und dokumentiert.

Meine Kunden zahlen nur die Zeit die ich für Sie tatsächlich aufgewendet habe (Planung, Beratung, Verdrahtung, Prüfung). Damit der Kunde optimales Material bekommt, stelle ich den Kontakt zu einem meiner Großhändler her. Es gibt sonst öfters Probleme mit "Baumarktware".

Mach es ruhig selber, aber lass einen richtigen Elektroniker nochmal drüber schauen ob alles richtig ist.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin gelernter Elektroniker
retzi1 
Fragesteller
 04.07.2016, 21:51

genau das habe ich auch vor :)

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YankoCBR  05.07.2016, 01:09

Das ist denke mal das beste :)

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Nur nach VDE Normen kommt da jemand zu Schaden stehst Du mit einem Bein im Knast so wie das mir mein Ausbilder gesagt man steht für seinen Mist gerade wen man  es nicht zu 100% genau weiß wie und wo und was man alles beachten muss dann sollte man die Finger davon lassen un das Fachleute machen lassen  . 

Nach DIN VDE 0100 bis 10000 Volt und 0101 über 1 KV  Nennspannug 

Das steht in einem keimen Buch das nennt sich Erlaubt ? Verboten ? nur mit den wichtigsten Vorschriften und Normen DIN VDE usw. hat nur um die 500 Seiten für so was .  

KFZ hat nichts mit Energieversorgung und der gleichen gemein den von Kfzlern hab ich schon Dinger erlebt da stäuben sich die Haare einer sogar Alufelgen aufgebohrt weil die Löcher zu klein waren die Felgen kommt man  alle 5 wegschmeißen .

germi031982  04.07.2016, 20:43

Man muss nicht nach VDE installieren. Der Gesetzgeber schreibt vor das man nach dem aktuellen Stand der Technik installieren muss, vom VDE ist nirgends die Rede. Man muss aber mindestens den gleichen Sicherheitsstandard bieten wie eine Installation nach VDE-Richtlinien.

Und VDE ist nicht alles, gerade im Bereich der Installation zuhause greifen auch noch andere Normen, zum Beispiel die DIN 18015-2 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden). Um da mal ein Beispiel zu nennen:

Ich installiere eine Zuleitung zu einem Herd. Diese soll Unterputz gelegt werden (Verlegeart C), Leitungslänge ca. 8m, Absicherung 3x16A (entspricht ca. 11kW). Für den Fall würde 5x1,5mm² nach VDE vollkommen ausreichen. Die DIN 18015-2 macht da aber einen Strich durch die Rechnung, nach der müssen es unter gleichen Bedingungen 5x2,5mm² sein. Diese Norm schreibt nämlich vor das der Herdanschluss für mindestens 3x20A auszulegen ist, und da ist man Minimum mit 2,5mm² dabei. Und das macht auch Sinn, wenn man irgendwann einen stärkeren Herd kauft braucht man einfach nur den Leitungsschutz wechseln und muss nicht noch die Leitung aus der Wand holen.

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realistir  04.07.2016, 22:18
@germi031982

Stimme dir ausnahmsweise mal voll zu. VDE gibt keine Normen heraus, sondern nur Empfehlungen und Richtwerte.

An dieses Zeugs sollten sich vor allem Handwerksbetriebe halten und meist werden diese auch mit den VDE -Schriftwerken regelrecht genötigt.

Es gibt wie immer zwei Welten. Eine private Welt und eine betriebliche Welt. Große renomierte Betriebe halten aus eigenem Interesse all ihre Elektroanlagen auf dem sichersten Stand und tun das regelmäßig, überprüfen auch ihre Elektroanlagen regelmäßig.

Alles was sich im privaten Elektroanlagen-Sektor abspielt zählt zu einer anderen Welt. Dort wird vielleicht noch bei einer Anlagenerstellung das nötigste und sicherste gemacht, danach aber nicht mehr. Regelmäßige Kontrollen gibt es im privaten Bereich nicht mehr. Da wird höchstens mal jemand zum kontrollieren gerufen, wenn etwas zu offensichtlich anders wird, oder anders empfunden wird.

Vergleicht man nun diese beiden Welten bezüglich Sicherheit und Aufwand, wird man fest stellen die privaten Anlagen sind meist nicht viel schlechter als die betrieblich gepflegteren! Es muss also kaum regelmäßige Kontrollen in privaten Bereichen geben.

Und nun bringe ich so manches was sich so in verschiedenen Empfehlungen nach VDE eingebürgert hat und von niemandem ernsthaft hinterfragt wird nur ein Thema zur Diskussion.

Immer wieder heißt es, bei Elektrokabeln ist für dies und das mindestens 1,5 mm² zu verwenden, für alles über 16 Ampere muss bzw sollte es 2,5 mm² oder größer sein.

In gewisser Weise ist das übertriebene Empfehlung, denn wer nur nachplappert was vorgeplappert wird im Haushaltsstrombereich kommt nie auf die Idee zu hinterfragen ob solche Empfehlungen für alle Elektrobereiche gelten.

Schaut man in die Datenblätter von Elektronikbauteilen, dann heißt es dort, das Bauteil verträgt maximal 50 Ampere oder gar 80 Ampere.

Schaut man sich dann nur die Bauteilanschlüsse "außerhalb" an, erkennt man das sind da aber weder 1,5 noch 2,5 mm². Wieso also darf ein viel zu dünnes Anschlussbeinchen 50 Ampere zugemutet werden und wieso sagt VDE nichts dazu!

Viel interessanter wäre der Anschluss innen. Innen sind die Anschlussdrähte nicht mal so stark wie aussen und da dürfen dann trotzdem 50 Ampere drüber gehen und das regt VDE nicht auf und sonst auch niemanden.

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germi031982  05.07.2016, 19:53
@realistir

Du vergisst nur eines:

Auf den Datenblättern steht nicht wie lange die 50A fließen. Zweitens sind die unisoliert, und damit wird es einfacher. Das Problem bei den Leitungen im Haushalt ist da die Isolation denn die besteht aus PVC. Wenn die Leitertemperatur 70°C übersteigt fängt das PVC an sich zu zersetzen, die Schäden addieren sich im Laufe der Zeit bis die Isolation dann irgendwann versagt. Das führt dann irgendwann zu Schwelbränden in der Elektroinstallation.

In Geräten sind oftmals Sicherungen vorhanden, oftmals Schmelzsicherungen. Bei Lampen sind wirklich nur dürre Adern drin, aber da sagt man das Leuchtmittel begrenzt den Stromfluss auf das zulässige Maß, und deswegen sind da oftmals auch maximale Wattzahlen für die Leuchtmittel angegeben (unter anderem auch wegen möglichem Wärmestau bei Glühlampen).

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Die Elektrofachkraft kennt eigentlich die einschlägigen Normen, bzw. sollte sie kennen...

Die einschlägigen Normen sind die VDE 0100 (Errichtung von Niederspannungsanlagen), DIN 18015-2 (Elektrische Anlagen in Wohngebäuden). Damit hat man die wichtigsten Normen, bei der 0100 gibts noch entsprechende Unternormen, da wäre zum Beispiel die 0100-701 wichtig für Räume die eine Dusche und/oder Badewanne enthalten.

Ich würde mir die Normen aber nicht direkt besorgen, es gibt entsprechende Fachliteratur wo das alles verständlich zusammengefasst ist.

ProfDrStrom  10.07.2016, 07:32

Die DIN 18015-2 reicht nicht aus. Es sollte die komplette 

DIN 18015 sein.

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germi031982  10.07.2016, 11:24
@ProfDrStrom

Die 18015-1 ist interessant, aber das ist die Hauptstromversorgung und das sollte man eher dem Fachmann überlassen, und gerade im Bereich vor dem Zähler muss man das sogar, denn dort darf nur ein konzessionierter Meisterbetrieb ran. Die -2 sollte auf jeden Fall in Augenschein genommen werden da es die Endstromkreise betrifft die ja in Eigenleistung errichtet werden sollen.

18015-1:

http://www.elektrogemeinschaft-halle.de/Vortrag/Hauptstromversorgung.pdf

18015-2:

https://www.ednetze.de/fileadmin/ednetze/PDF/Partner/Elektroinstallateure/Installateurversammlung/2012/Elektrische\_Anlagen\_Wohngebaeuten\_DIN18015\_RAL\_RG\_678.pdf

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Wenn du dir das zutraust und dir zu 100% sicher bist, dass du das richtig machst, mit Querschnitten, Absicherung, etc., dann kannst du dies machen.

Welche Vorschriften du beachten musst, kommt drauf an, was du machen möchtest. Klassisch musst du z.B. auf die Installationszonen Unterputz achten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ausbildung als Elektroniker