Ein wartungfreies Auto. Ist das realistisch?

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Völlig wartungsfrei funktioniert nicht, denn ohne Reibung kein Vortrieb, außer bei einer Magnetschwebebahn. Aber man könnte den Wartungsbedarf stark reduzieren, wenn man das denn wollte. Leider sind einige Hersteller allerdings gerade (und schon seit ein paar Jahren) dabei, den Wartungsbedarf der Motoren zu erhöhen. Beispiele:

  • Wegfall von automatisch nachstellenden Ventilen (Hydrostössel)
  • Wegfall von vollverzinkten Karosserien
  • Wegfall von Aluminiumkarosserien
  • Wegfall von haltbareren Doppelsteuerketten (Duplexkette)
  • Verschmutzungsanfälligere Einlassventile aufgrund schlechter Motorbelüftung in Verbindung mit Direkteinspritzung

Das sind die Dinge, die mir gerade spontan eingefallen sind. Ich bin allerdings überzeugt davon, dass es da noch weitaus mehr Beispiele gibt, denn wir befinden uns inmitten des Zeitalter einer geplanten Obsoleszenz, wie man z.B. an nicht mehr selbst ersetzbaren Akkus von vielen, teilweise sehr teueren Mobiltelefonen, sehr anschaulich erkennen kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ein wartungfreies Auto. Ist das realistisch?

Nicht gänzlich, aber technisch geschätzt zu über 70% ja. Verschleiß ist wie manche schon gesagt haben, nie vermeidbar, aber stark reduzierbar. Ebenso kann man einen so großen Abnutzungsvorat (diesen Begriff gibts sogar wirklich in der Fachwelt) konstruieren, dass ein Auto zu normalen menschlichen Lebzeiten diesen nicht komplett abbauen könnte.

So ein Auto wöge über´n Daumen gepeilt 40% mehr, hat einige größere Komforteinbussen, teils auch massive komforteinbußen, es hat deutlich weniger Leistung als bisher und dafür mehr Spritverbrauch und kostet ein Drittel mehr, als sonst.

Wird es in naher (oder ferner)  Zukunft ein  Auto geben, das völlig  wartungsfrei ist?

Das wie gesagt nein. Zudem haben Autokonzerne ein Interesse daran Autos zu verkaufen. Komplett wartungsfreie Autos sind allein wegen des Wirtschaftlichen unvorstellbar. In Autos ist zwar die geplante Obsoleszens nicht so stark ausgeprägt wie bei chinesischen Kleingeräten, aber sie ist vorhanden. Wustest du z.B. dass der Antriebsstrang auf ca. 100.000 km ausgelegt ist? All das was die Autos darüber schaffen, ist wegen der eingeplanten Sicherheiten, günstigen Fahrweise und Pflege.

OlafausNRW  13.11.2019, 22:34

Lol dann würden aber viele Fahrzeuge liegenbleiben , wenn das wichtigste Bauteil nur für 100.000 Km gut wäre :-))

Natürlich werden sämtliche Bauteile eines Automobiles für eine definierte Nutzungszeit konstruiert und geplant,weil man ja schließlich einen Kompromiß zwischen Haltbarkeit und Wirtschaftlichkeit finden muß.

Wenn nicht, schau einfach mal zur Eisenbahn hin, wo man das nicht beachtet bei den Schienenfahrzeugherstellern.Aber mit dem Steuerzahler kann man ja solche "Spielchen" treiben.....jeder private Käufer wurde so eine Firma sofort verklagen bzw. nix mehr davon kaufen.

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Vando  13.11.2019, 22:45
@OlafausNRW

Wenn du mir nicht glaubst, oder den Satz nicht zuende ließt, steht dir das natürlich frei. Ich werde dir mein Wissen gewiss nicht aufzwingen.

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OlafausNRW  14.11.2019, 17:16
@Vando

Dein "Wissen" führst du doch in dem weiteren Satz selbst Ad Absurdum :-)

Schau dich doch einmal in bestimmten Branchen um, wie die Karren da "geschrubbt" werden ohne viel Wartung, weil nur ein rollendes Auto verdient Geld.

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Nein, es wird kein völlig wartungsfreies Auto geben. Reifen werden immer verbraucht werden, weil da nun mal Abrieb entsteht. Sogar die Räder bei der Eisenbahn haben Verschleiß.

Wartungen oder Verschleiß werden die Autos immer haben. Reine E-Autos brauchen zwar kein Ölwechsel brauchen, aber dafür haben die andere Verschleißteile, wie z.B. der Akku.

Moderne Bleiakkus sind heute wartungsfrei, aber mit einer Wartung ließe sich die Lebensdauer deutlich verlängern. Aber die Stopfen fest verschlossen sind, kann man kein Batteriewasser mehr nachkippen. Die Folge davon, ist dass die Lebensdauer nicht so hoch ist, wie sie eigentlich sein könnte.

Das wär' zu schön um wahr zu sein!!! 😊 Aber ich befürchte, das wird nix....

noblehostel 
Fragesteller
 13.11.2019, 21:55

Hast wohl Recht. Aber heute gibt es vieles, was früher undenkbar gewesen wäre.

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Es gab Versuche in diese Richtung etwa von Porsche, Audi oder Mercedes.

Gerade um 1980 hat man intensiv damit experimentiert und man war auf einem ziemlich guten Weg; mit dem Audi 100 (C3) erschien 1982 dann ein Wagen, der zumindest für die damalige Zeit sehr lange Wartungsintervalle von 15.000 Kilometern für den Ölwechsel besaß und sich in der Tat durch eine ausgesprochen robuste und langlebige Konzeption auszeichnete ------> ich besaß auch einen Audi 100 von Juli 1989, der im Januar 2011 mit der ersten Auspuffanlage, ohne jeden Rostpickel, mit ungeöffnetem Motor, erster Kupplung und ersten Achsen verkauft worden ist. Das war eine starke Ansage, aber beim Audi 100 kein Einzelfall.

Gänzlich wartungsfreie Autos sind irreal, aber extrem robuste Autos wie der Audi 100, bei denen nur ein Mindestmaß an Wartung vorgesehen ist, gab es mal und sie waren damals der letzte Schrei. Der Audi 100 (C4) und der Audi 80/Audi 90 (B3/B4) trieben das dann komplett auf die Spitze: Wenig Technik, alles ausgereift, keine Elektronik, Vollverzinkung, lange Wartungsintervalle.

Allerdings halten solche Fahrzeuge wie gesagt ewig und mein alter 100 läuft sicher auch noch irgendwo - damals wollte das der Kunde das aber, heute will er das nicht mehr und der Markt reagierte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung