Ein Gegenwärtiger Moment?

2 Antworten

Du kannst da intellektuell dran gehen oder erfahrungsgemäß.

Wenn Du mal nachdenkst, dann wirst Du schnell einsehen, dass es nichts anderes als „jetzt“ oder den „gegenwärtigen Moment“ gibt. Weil die Zukunft noch nicht da und die Vergangenheit eben schon vergangen ist. Das nützt Dir aber in Deiner Wahrnehmung nichts.

Das liegt daran, dass Dein Bewusstsein und das, womit Du Dich identifizierst, an Deine Gedanken gebunden ist. Mit Deinen Gedanken bist Du aber immer wieder woanders - nur nicht in diesem Augenblick.

Deshalb hilft die Meditation. Mit ihr lernst Du allmählich Deine Gedanken zu beobachten, zu fokussieren und schließlich loszulassen. Dann können Augenblicke kommen, in denen keine Gedanken da sind und Du trotzdem voll wach bist.

In so einem Moment kannst Du das „Jetzt“ oder den „gegenwärtigen Moment“ erfahren.

Das geht aber nicht von jetzt auf gleich. Das ist ein längerer Prozess und muss geübt werden. Es sei denn, du hast sehr viel Glück. Aber selbst dann wirst Du es ohne Übung und Anleitung wahrscheinlich gar nicht mitbekommen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – 45 Jahre Meditation, Anleitung von Gruppen

Der "gegenwärtige Moment" ist nichts, in das du rein gehen kannst. Er ist. Bzw. du bist es.

Die Gegenwärtigkeit erfährst du, indem du loslässt. Von der Vergangenheit und der Zukunft und wahrnimmst, was jetzt in diesem Moment ist. Loslassen muss erst mal "gelernt" werden.

Es gibt verschiedene Techniken. Atemzählen, Konzentration auf ein sog. Konzentrationsobjekt (Atem, Körper usw.) oder eine etwas weiter ausgeprägte Methode die ich sehr schätze: Hara-Meditation, die siebenfache Atemvertiefung aus der Tradition des Daishin-Zen.

Erst mal loslassen, vorallem, dass du in den gegenwärtigen Moment rein willst. Die Gegenwärtigkeit kommt dann von allein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung